Barrierefreiheit in ArcGIS Online

ArcGIS Online unterstützt vielfältige Barrierefreiheitsfunktionen und Funktionalität. Wir bemühen uns, die Barrierefreiheit während des gesamten Softwareentwicklungszyklus zu verbessern. Bei ArcGIS Online ist die Barrierefreiheit in das Design der Software integriert, beispielsweise durch die Berücksichtigung der folgenden Empfehlungen:

  • Verwenden von semantischem HTML zur Beschreibung der Struktur des Inhalts
  • Verwenden von ARIA-Attributen zur Verdeutlichung des Kontexts interaktiver Elemente
  • Sicherstellen, dass Bilder über Alternativtext verfügen
  • Verwenden beschreibender Links
  • Erstellen von räumlichen Bereichen innerhalb der Software zur Festlegung der Fokusreihenfolge

Diese Empfehlungen enthalten zusammen mit den folgenden Hinweisen wichtige Tipps für die Verwaltung von Organisationen und die Gestaltung von Karten, Szenen und Apps in ArcGIS Online.

Hinweis:

Weitere Informationen zur Konformität von ArcGIS Online in Bezug auf die Barrierefreiheit finden Sie auf der Esri Website Berichte zur Konformität mit Richtlinien für barrierefreie Webinhalte. Die Berichte wurden gemäß der aktuellen Version der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) erstellt. Diese Berichte basieren auf der aktuellen Version der Voluntary Product Accessibility Template (VPAT) und werden durch eine Bewertung von ArcGIS Online durch Experten für Barrierefreiheit ergänzt.

Verwenden von Funktionen der Barrierefreiheit

ArcGIS Online bietet zahlreiche Barrierefreiheitsfunktionen auf der gesamten Plattform, darunter die Möglichkeit, Ihre Organisation, Inhalte und Gruppen zu verwalten. Außerdem gibt es Funktionen wie beispielsweise den hellen und den dunklen Modus, die das Erstellen barrierefreier Notebooks, Karten und Szenen unterstützen. KI-Assistenten (Künstliche Intelligenz) stehen zur Verfügung, um Workflows durch Schnittstellen für natürliche Sprache zu vereinfachen. Sie können Ihre Sprache und Region für die ArcGIS Online-Bedienoberfläche festlegen, und die Dokumentation ist in 12 Sprachen übersetzt.

Tastaturnavigation

Die barrierefreie Interaktion über die Tastatur ermöglicht Benutzern, insbesondere denen, die auf eine Tastatur angewiesen sind, das Navigieren im Internet. Sie können die Tastaturfunktionalität in den folgenden Kombinationen in ArcGIS Online verwenden:

  • TABULATORTASTE: Bewegt den Fokus auf das nächste interaktive Objekt, zum Beispiel Fenster, Elemente und Schaltflächen.  
  • UMSCHALT+TAB: Bewegt den Fokus auf das vorherige interaktive Element.
  • EINGABETASTE: Aktiviert die aktuelle Auswahl, beispielsweise einen Link oder eine Schaltfläche. 
  • LEERTASTE: Aktiviert oder deaktiviert ein Kontrollkästchen und aktiviert formularbasierte Eingaben.
  • PFEILTASTEN ermöglichen die Navigation zwischen Datenpunkten, Kategorien oder Werten innerhalb eines Elements oder einer Auswahlmöglichkeit.
  • ESC-TASTE: Schließt ein Element, beispielsweise ein Fenster oder ein Dialogfeld, und bewegt den Fokus wieder auf das letzte aufgesuchte Element.

Eine Liste der Tastenkombinationen in Map Viewer können Sie anzeigen, indem Sie auf Windows-Computern ALT+? bzw. auf Mac-Computern OPTION+? drücken.

Fokusreihenfolge

Tastaturfokus bezieht sich auf das einzelne Element, das jeweils die Tastatureingabe empfängt. In den meisten Browsern ist der Fokus überall in ArcGIS Online sichtbar, sodass Benutzer mit eingeschränktem Sehvermögen wie oben beschrieben den Fokus durch Drücken der TAB-Taste einen Schritt vorwärts und durch Drücken der Tasten UMSCHALT+TAB einen Schritt rückwärts bewegen können.

Bei der Navigation in ArcGIS Online mit einer Tastatur zeigt der Tastaturfokus-Status den aktuell ausgewählten Bereich auf der Seite an. In der Regel wird der Fokus durch einen Rahmen angezeigt, der den Bereich hervorhebt. Dadurch kann der Benutzer erkennen, mit welchem Bereich er über die Tastatur interagieren kann.

Die räumlichen Bereiche innerhalb der Software sind so gestaltet, dass sie Benutzer mit eingeschränktem Sehvermögen unterstützen. So werden beispielsweise in den Abschnitten der Fenster fettgedruckte Titel verwendet, um verschiedene Teile der Bedienoberfläche optisch voneinander zu unterscheiden und den Benutzern die Orientierung und Navigation in der Software zu erleichtern.

Hilfstechnologien

Hilfstechnologien sind Produkte, Geräte und Systeme, die Personen mit Behinderungen bei der Arbeit und im Alltag unterstützen. Beispiele für assistive Technologien im Internet sind Sprachausgabefunktionen, Eye-Tracking-Software und adaptive Tastaturen.

ArcGIS Online unterstützt ebenfalls Hilfstechnologien. Wenn beispielsweise ein Element den Fokus erhält, wird dessen Inhalt kommuniziert, und interaktive Komponenten werden benannt und identifiziert, sodass Voice-Over-Assistive-Technologien auf der Seite mithilfe des zusätzlichen Kontexts innerhalb der Software navigieren und diese lesen können. ArcGIS Online wurde mit JAWS 2024 getestet, aber die Verwendung von Hilfstechnologien kann je nach Technologie, Betriebssystem und Webbrowser variieren.

Gestalten barrierefreier Inhalte

ArcGIS Online wurde unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit erstellt. Diese sollte auch in Ihre ArcGIS Online-Inhalte integriert werden. Berücksichtigen Sie beim Gestalten Ihrer Lösungen die folgenden Empfehlungen.

Farbkontrast

Ein entsprechender Farbkontrast zwischen Karteninhalt und Elementen kann Benutzer mit eingeschränktem Sehvermögen unterstützen. Sie können das Farbschema zwar an das Erscheinungsbild Ihrer Organisation anpassen, jedoch sind die integrierten voreingestellten Farbdesigns so ausgelegt, dass der Farbkontrast für Benutzer mit geringem oder eingeschränktem Sehvermögen maximiert wird. Wenn Sie benutzerdefinierte Styles verwenden, um für Ihre Organisation ein Design mit Branding zu erstellen, müssen Sie sicherstellen, dass die ausgewählten Farben ein gutes Kontrastverhältnis aufweisen und die Lesbarkeitsprüfung bestehen, die in den Einrichtungsoptionen für festgelegtes Design, Informationsbanner und Startseite verfügbar ist. Bei Verwendung von Map Viewer und Scene Viewer können Sie auch einen Farbfilter als Browser-Erweiterung installieren. Diese Browser-Erweiterungen filtern die Ansicht so, dass Sie sehen können, wie Farben möglicherweise von Personen mit Farbsinnstörung interpretiert werden.

Schriftart, Text und Kontext

Eine klare Schriftart ist von entscheidender Bedeutung für die barrierefreie Vermittlung von Informationen. Sie können die Typografie an die Branding-Farben Ihrer Organisation anpassen. Die voreingestellten Schriftdesigns sind so ausgelegt, dass sie sich an Übersetzungen anpassen und die Lesbarkeit in verschiedenen Browsern und bei Verwendung verschiedener Hilfstechnologien verbessern.

Durch die Einbettung von Text wird verhindert, dass die in einem Bild eingebetteten Informationen für Benutzer mit geringem oder eingeschränktem Sehvermögen zugänglich sind. Verwenden Sie Inhaltsblöcke für die Organisation, um Benutzern zweckorientierte Informationen bereitzustellen. Vermeiden Sie das Einbetten von Text- oder Grafikelementen direkt in Bannerbilder, da dies zu unerwünschten Ergebnissen führen kann, wenn diese mit unterschiedlichen Auflösungen auf unterschiedlichen Geräten angezeigt werden.

Erstellen Sie räumliche Bereiche innerhalb der Software zum Festlegen der Fokusreihenfolge. Trennen Sie beispielsweise Elemente Ihrer Karte, Szene oder App voneinander, damit Benutzer mit eingeschränktem Sehvermögen wichtige Informationen unterscheiden können.

Karten und Szenen

Beim Erstellen von Karten sind viele Empfehlungen zu berücksichtigen. Berücksichtigen Sie dabei folgende Aspekte:

  • Zweck: Farbkontraste können den Zweck einer Karte vermitteln, unter anderem Inhalt, Datenzugriff und herunterladbare Optionen.
  • Grundkarten: Viele Grundkarten verwenden satte Farben und komplexe Details, die von Ihren Daten ablenken können. Verbessern Sie die Übersichtlichkeit und Barrierefreiheit durch fettgedruckte Beschriftungen und kontrastreiche Elemente. Ermöglichen Sie den Benutzern den Wechsel zwischen hellen und dunklen Farben, beispielsweise durch Auswählen einer Grundkarte in Hellgrau oder Dunkelgrau, um den Kontrast zu den Karten-Layern zu verbessern. Administratoren können für eine Organisation die Grundkarten-Galerie konfigurieren, damit Mitglieder Grundkarten ändern können.
  • Style-Funktionen: Die Farbauswahl beeinflusst, wie Benutzer mit eingeschränkter Farbwahrnehmung Kartendaten interpretieren. Vermeiden Sie es, Informationen ausschließlich über Farben zu vermitteln. Verwenden Sie unterschiedliche Symbolgrößen oder -formen, um Daten darzustellen und wichtige Merkmale hervorzuheben.
  • Filter und Layer-Effekte: Verwenden Sie Layer-Effekte und Filter, um die Übersichtlichkeit zu verbessern und die Aufmerksamkeit auf wichtige Informationen zu lenken. Vermeiden Sie schnell wechselnde Bilder, sich wiederholende Muster oder übermäßig komplexe Effekte, die die Barrierefreiheit beeinträchtigen können, insbesondere für Nutzer mit eingeschränkter Sehfähigkeit. Einfache Anpassungen wie Helligkeit und Kontrast können effektiver sein und die Barrierefreiheit unterstützten.
  • Tastenkombinationen: Verwenden Sie die Tastenkombinationen für Karten zur Navigation und Interaktion mit der Karte.
  • Reduzierte Bewegungen: Mit JavaScript Maps SDK können Sie die Unterstützung für reduzierte Bewegungen für 2D-Karten in Map Viewer anwenden.

Pop-ups

Es gibt mehrere Funktionen für die Barrierefreiheit von Pop-ups, die entsprechend den Anforderungen der Karte, App oder Szene konfiguriert werden können. Autoren sollten diese Einstellungen berücksichtigen, da diese sich darauf auswirken können, wie leicht Benutzer die Daten verstehen können.

Lange Listen mit Feldnamen und Werten können unübersichtlich und schwer verständlich sein. Wenn Sie Pop-ups in Szenen und Karten konfigurieren, können sich die Betrachter auf die wichtigsten Informationen zu den Features konzentrieren.

Nachfolgend finden Sie Beispiele dafür, wie Sie Pop-ups optimieren können:

  • Erstellen dynamischer Pop-ups basierend auf Datenerfassungspunkten oder anderen Attributen
  • Hinzufügen von benutzerdefinierter Symbolisierung, damit die Punkte auf einer Karte hervorstechen und zur Interaktion mit dem Pop-up anregen
  • Bereitstellen von Unterstützung für andere Sprachgebietsschemas
  • Formatieren von Datumsangaben für die verschiedenen Gebietsschemas
  • Bedingtes Hinzufügen von Pop-up-Inhalten, sodass Datenattribute nur angezeigt werden, wenn sie Werte enthalten, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen
  • Bereitstellen von Alternativtext für Fotos, um einen nicht visuellen Kontext für diejenigen bereitzustellen, die über alternative Methoden auf die Inhalte zugreifen
  • Formatieren des Inhalts von Pop-ups in Tabellen, um die Navigation für Sprachausgabefunktionen zu verbessern

Datenmanagement

Sie können Elementdetails konfigurieren, um Titel, Beschreibung, Details und Einstellungen eines Elements zu verbessern. Bei der Auswahl von Elementdetails ist es wichtig, die Standards für Barrierefreiheit zu berücksichtigen, ohne Informationen auszulassen, sowie eine erkennbare und aussagekräftige Miniaturansicht zu verwenden. Sorgfältig gestaltete Elementdetails helfen den Betrachtern, sich auf die wichtigsten Informationen zu den Features im Element zu konzentrieren.

Datenkonfiguration und Metadatenstandards spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Barrierefreiheit. Durch die Verfügbarkeit standardbasierter Metadaten für diese Datasets wird sichergestellt, dass Ihre Inhalte auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sind (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable, FAIR).

Zusätzliche Quellen

Weitere Informationen zur Barrierefreiheit finden Sie in den folgenden Ressourcen: