Verweilorte suchen

Werkzeugsymbol Verfügbar in Big-Data-Analysen.

Das Werkzeug "Verweilorte suchen" Das Werkzeug "Verweilorte suchen" ermittelt Verweilorte aus Punkten mit einer zeitlichen Abfolge in einem Track. Verweilorte werden als aufeinanderfolgende Beobachtungen über einen bestimmten Zeitraum definiert, bei denen es wenig oder keine Bewegung gibt. Je nach Branche, Anwendung oder Anwendungsfall werden Verweilorte auch als "Aufenthaltspunkte" oder "Stillstand" bezeichnet. Tracks werden durch das Schlüsselfeld Track ID identifiziert. Jeder Track kann 0, 1 oder mehr Verweilorte umfassen.

Je nach dem Ausgabetyp für Verweilorte kann der Verweilort im resultierenden Layer in Form von Verweilortpunkten, in Form aller Punkte einschließlich Verweilorte, in Form einer konvexen Hülle des Verweilorts oder in Form des Mittelpunktes eines Verweilorts angezeigt werden. Die Ausgabe enthält die Anzahl der Features in einem Verweilort, die Start- und Endzeit der Verweilzeit, die Dauer der Verweilzeit sowie zusätzliche Statistiken, die berechnet wurden.

Workflow-Diagramm

Workflow-Diagramm des Werkzeugs "Verweilorte suchen"

Beispiel

Bei einer Verkehrsbehörde werden Fahrzeugbewegungen nahezu in Echtzeit überwacht, um im Laufe des Tages beobachtete Verweilorte zu identifizieren. Mit dem Werkzeug "Verweilorte suchen" können Verweilorte identifiziert werden, an denen Fahrzeuge einen bestimmten Geschwindigkeitsschwellenwert nicht überschritten haben.

Verwendungshinweise

Beachten Sie beim Arbeiten mit dem Werkzeug "Verweilorte suchen" Folgendes:

  • Die Schlüsselfelder Track-ID und Startzeit müssen im Eingabe-Dataset angegeben werden, damit dieses Werkzeug verwendet werden kann.
  • Beim Eingabe-Layer muss es sich um einen Zeitpunkt handeln. Zeitintervalle werden nicht unterstützt.
  • Wird eine Ausgabe vom Typ Verweil-Features, Alle Features oder Mittelwerte für Mittelpunkte generiert, wird als Ausgabe ein Punkt-Layer erstellt. Wenn Sie die Option Konvexe Hüllen auswählen, wird als Ausgabe ein Polygon-Layer erstellt.
  • Wenn Sie eine Ausgabe vom Typ Mittelwerte für Mittelpunkte oder Konvexe Hüllen generieren, weisen die resultierenden Features ein Zeitintervall auf, aufgrund dessen Felder mit den Namen DwellStartTime und DwellEndTime erstellt werden. Diese Felder werden als die Schlüsselfelder Startzeit bzw. Endzeit angegeben.
  • Features ohne die Schlüsselfeldwerte Track-ID oder Startzeit werden bei der Verarbeitung ignoriert.
  • Zum Identifizieren von Tracks können Sie neben dem Feld Track ID mindestens ein weiteres Feld angeben. Tracks werden durch die eindeutige Kombination aus mindestens einem Track-Feld dargestellt.
  • Standardmäßig werden Verweilorte mithilfe einer geodätischen Methode für die Entfernungsberechnung erstellt. Es empfiehlt sich, die geodätische Entfernung in den folgenden Fällen einzusetzen:
    • Bei Tracks, die die internationale Datumslinie überqueren: Bei Verwendung der geodätischen Methode überqueren die Tracks der Eingabe-Layer, die die internationale Datumslinie überqueren, die Datumslinie korrekt. Dies ist die Standardeinstellung. Der Eingabe-Layer oder Raumbezug für die Bearbeitung muss auf einen Raumbezug festgelegt sein, der den Umbruch der internationalen Datumsgrenze unterstützt, z. B. eine globale Projektion wie "Weltweite flächentreue Zylinderprojektion".
    • Wenn sich das Dataset nicht in einer lokalen Projektion befindet: Verwenden Sie die Entfernungsmethode "Planar", wenn sich die Eingabedaten in einer lokalen Projektion befinden, beispielsweise, um Verweilorte in einem US-Bundesstaat zu untersuchen. Für den Eingabe-Layer oder den Raumbezug für die Verarbeitung muss ein für das Dataset lokaler Raumbezug festgelegt werden.
  • Mithilfe des Parameters Zusammenfassungsfelder können Sie weitere Statistiken berechnen. Die verfügbaren Zusammenfassungsfeld-Statistiken richten sich nach dem Feldtyp, den Sie zusammenfassen. Ein Attributfeld vom Typ "Zeichenfolge" kann die Statistiken Beliebig, Anzahl und Anzahl (diskret) nutzen. Ein Attributfeld vom Typ "Numerisch" kann die Statistiken Beliebig, Anzahl, Anzahl (diskret), Summe, Quadratsumme, Min, Max, Bereich, Varianz und Standardabweichung verwenden. Ein Attributfeld vom Typ "Datum" kann die Statistiken Beliebig, Anzahl, Min, Max und Bereich nutzen.
  • Wie in der folgenden Tabelle zu sehen, gibt es vier Möglichkeiten, den Ausgabe-Layer von Verweilorten darzustellen:

    AusgabetypBeschreibungBeispiel

    Alle Features

    Alle Features werden zurückgegeben. Die resultierenden Features verfügen über den Zeittyp "Zeitpunkt".

    Für diesen Ausgabetyp wird nur eine Zählstatistik für die Beobachtungen an den Verweilorten berechnet. Die Anzahl stellt die Anzahl an Features dar, die zu einem einzelnen Verweilort gehören. Features, die keine Verweil-Features sind, werden nicht gezählt (Anzahl 0).

    Ausgabetyp "Alle Features"

    Verweil-Features

    Es werden nur Features zurückgegeben, die Teil eines Verweilortes sind. Die resultierenden Features verfügen über den Zeittyp "Zeitpunkt".

    Für diesen Ausgabetyp wird nur eine Zählstatistik für die Beobachtungen an den Verweilorten berechnet. Die Anzahl stellt die Anzahl an Features dar, die zu einem einzelnen Verweilort gehören.

    Ausgabetyp "Verweil-Features"

    Mittelwerte für Mittelpunkte

    Jeder Verweilort verfügt über einen Punkt, der den Mittelpunkt des Verweilortes bezüglich Entfernung und Zeit darstellt. Die resultierenden Features verfügen über den Zeittyp "Intervall".

    Die Anzahl der Beobachtungen an den Verweilorten der Features an dem Verweilort wird immer berechnet. Sie haben die Möglichkeit, Statistiken für diesen Verweil-Feature-Typ zu berechnen. Standardmäßig werden keine Statistiken berechnet.

    Ausgabetyp "Mittelwerte für Mittelpunkte"

    Konvexe Hüllen

    Jeder Verweilort wird durch eine konvexe Hülle der Verweil-Features dargestellt. Die resultierenden Features verfügen über den Zeittyp "Intervall".

    Die Anzahl der Beobachtungen an den Verweilorten der Features an dem Verweilort wird immer berechnet. Sie haben die Möglichkeit, Statistiken für diesen Verweil-Feature-Typ zu berechnen. Standardmäßig werden keine Statistiken berechnet.

    Ausgabetyp "Konvexe Hüllen"

Parameter

Nachfolgend werden die Parameter für das Werkzeug "Verweilorte suchen" beschrieben:

ParameterBeschreibungDatentyp

Eingabe-Layer

Der Eingabe-Punkt-Layer mit Tracks, in denen nach Verweilorten gesucht werden soll. Der Eingabe-Layer muss ein Layer mit aktivierten Zeiteigenschaften sein und Features enthalten, die einen Zeitpunkt darstellen.

Features

Entfernungstoleranz

Die maximale Entfernung zwischen Punkten, die als einem einzigen Verweilort zugehörig betrachtet werden sollen.

Zeichenfolge

Zeitspannentoleranz

Die Mindestzeitdauer, die als einem einzigen Verweilort zugehörig betrachtet wird.

Beim Ermitteln von Verweilorten werden sowohl die Zeit als auch die Entfernung berücksichtigt. Die Entfernung wird im Parameter Entfernungstoleranz angegeben.

Zeichenfolge

Ausgabetyp

Gibt an, wie die Verweil-Features zurückgegeben werden.

  • Verweil-Features: Es werden alle Eingabe-Punkt-Features zurückgegeben, die Teil eines Verweilortes sind.
  • Mittelwerte für Mittelpunkte: Es werden Punkte zurückgegeben, die die Mittelpunkte der einzelnen Verweilgruppen darstellen. Dies ist die Standardeinstellung.
  • Konvexe Hüllen: Polygone, die die konvexe Hülle der einzelnen Verweilgruppen darstellen, werden zurückgegeben.
  • Alle Features: Es werden alle Eingabe-Punkt-Features zurückgegeben.

Zeichenfolge

TRACK_ID-Felder

Wählen Sie das Feld bzw. die Felder aus, um die zu verarbeitenden Features eindeutig zu identifizieren. Dieser Parameter wird automatisch angegeben, wenn im Eingabe-Layer das Schlüsselfeld Track-ID festgelegt wurde.

Zeichenfolge

Methode

Gibt die Methode zur Berechnung der Entfernung an.

  • Geodätisch
  • Planar (euklidisch)

Zeichenfolge

Zusammenfassungsfelder

Gibt die Statistiken an, die für bestimmte Felder berechnet werden. Je nachdem, ob es sich beim Feldtyp um ein numerisches, ein Zeichenfolgen- oder ein Datumsfeld handelt, sind unterschiedliche Statistiken verfügbar.

  • Beliebig: Dies ist eine Beispielzeichenfolge aus einem Feld vom Typ "Zeichenfolge".
  • Anzahl: Berechnet die Anzahl der Nicht-NULL-Werte. Es kann für numerische Felder oder Zeichenfolgen verwendet werden. Die Anzahl von [NULL, 0, 2] beträgt 2.
  • Anzahl (diskret): Berechnet die Anzahl der eindeutigen Nicht-NULL-Werte. Es kann für numerische Felder oder Zeichenfolgen verwendet werden. Das Ergebnis der "Anzahl (diskret)" von [NULL, 4, 3, 4] beträgt 2.
  • Summe: Die Summe der numerischen Werte in einem Feld. Die Summe von [NULL, 1, 3] beträgt 4.
  • Quadratsumme: Die Summe der quadrierten Differenzen der einzelnen Beobachtungen aus dem Gesamtmittelwert, aus allen Beobachtungen. Die Summe der Quadrate von [NULL, 2,2, 3,1, 4,7] beträgt 3,206.
  • Minimum: Der Minimalwert eines numerischen Feldes. Der Minimalwert von [0, 2, NULL] beträgt 0.
  • Maximum: Der Maximalwert eines numerischen Feldes. Der Maximalwert von [0, 2, NULL] beträgt 2.
  • Mittelwert: Der Mittelwert der numerischen Werte. Der Mittelwert von [0, 2, NULL] beträgt 1.
  • Bereich: Der Bereich eines numerischen Feldes. Dieser wird durch die Subtraktion der Minimalwerte vom Maximalwert berechnet. Der Bereich von [0, NULL, 1] lautet 1. Der Bereich von [NULL, 4] lautet 0.
  • Varianz: Die Varianz eines numerischen Feldes in einem Track. Die Varianz von [1] beträgt NULL. Die Varianz von [NULL, 1,1,1] beträgt 1.
  • Standardabweichung: Die Standardabweichung eines numerischen Feldes. Die Standardabweichung von [1] ist NULL. Die Standardabweichung von [NULL, 1,1,1] ist 1.

Zeichenfolge

Ausgabe-Layer

Der Ausgabe-Layer mit Verweilorten enthält Felder, je nachdem, welcher Ausgabetyp gewählt wurde. Wenn als Ausgabetyp Verweil-Features oder Alle Features festgelegt wird, werden alle Eingabefelder beibehalten. Zudem werden zusätzliche Felder mit Informationen zum Verweilort hinzugefügt. Wenn als Ausgabetyp Mittelwerte für Mittelpunkte oder Konvexe Hüllen festgelegt wird, wird das Feld Track ID des Eingabe-Layers beibehalten. Zudem werden zusätzliche Felder hinzugefügt, die das gesamte Verweilereignis darstellen. In der folgenden Tabellen wird beschrieben, welche Felder hinzugefügt werden.

Ausgabefelder, die hinzugefügt werden, wenn als Ausgabetyp Verweil-Features oder Alle Features ausgewählt wird

FeldnameBeschreibungFeldtyp

Alle Eingabefelder werden beibehalten

Alle Eingabefelder aus dem Eingabe-Dataset werden beibehalten.

Beliebig

DwellID

Zur eindeutigen Identifizierung der Verweilorte wird ein fortlaufend nummerierter Verweilort-ID-Wert erstellt.

Zeichenfolge

MeanX

Der Mittelwert für den Längengrad (X) der Punkte, aus denen der Verweilort besteht.

Float64

MeanY

Der Mittelwert für den Breitengrad (Y) der Punkte, aus denen der Verweilort besteht.

Float64

DwellDuration

Die Dauer des Verweilereignisses in Millisekunden.

Int64

MeanDistance

Der Mittelwert für die Entfernung zwischen den einzelnen Punkten, aus denen das Verweilereignis besteht.

Float64

DwellObservationCount

Die Anzahl der Beobachtungen, aus denen das Verweilereignis besteht.

Int32

Ausgabefelder, die hinzugefügt werden, wenn als Ausgabetyp Mittelwerte für Mittelpunkte oder Konvexe Hüllen ausgewählt wird

FeldnameBeschreibungFeldtyp

Alle Eingabefelder werden beibehalten

Alle Eingabefelder aus dem Eingabe-Dataset werden beibehalten.

Beliebig

DwellID

Ein fortlaufend nummerierter ID-Wert für die Reise. Die erste Reise für einen bestimmten Track ist 1, die zweite Reise 2 usw. Diese IDs werden als Grundlage für die Werte in den Feldern PreviousJourneyId und NextJourneyId verwendet.

Zeichenfolge

MeanX

Der Mittelwert für den Längengrad (X) der Punkte, aus denen der Verweilort besteht.

Float64

MeanY

Der Mittelwert für den Breitengrad (Y) der Punkte, aus denen der Verweilort besteht.

Float64

DwellDuration

Die Dauer des Verweilereignisses in Millisekunden.

Int64

MeanDistance

Der Mittelwert für die Entfernung zwischen den einzelnen Punkten, aus denen das Verweilereignis besteht.

Float64

DwellObservationCount

Die Anzahl der Beobachtungen, aus denen das Verweilereignis besteht.

Int32

DwellStartTime

Die Startzeit des Verweilereignisses. Dieses Feld wird in der Ausgabe als Schlüsselfeld Startzeit angegeben.

Datum

DwellEndTime

Die Endzeit des Verweilereignisses. Dieses Feld wird in der Ausgabe als Schlüsselfeld Endzeit angegeben.

Datum

Überlegungen und Beschränkungen

Es gibt verschiedene Überlegungen und Einschränkungen, die bei der Verwendung des Werkzeugs "Verweilorte suchen" in Betracht gezogen werden sollten.

  • Der Eingabe-Layer muss Punkt-Features mit Features vom Typ "Zeitpunkt" und aktivierten Zeiteigenschaften enthalten.
  • Features ohne Zeitangabe werden nicht in die Analyse einbezogen.
  • Wenn ein Verweilort bei der Berechnung einer konvexen Hülle vollständig stationär ist (ein einziger Ort) oder aus zwei eindeutigen, parallel verlaufenden Punkten besteht, wird ein kleiner Wert basierend auf der Toleranz des Raumbezugs in einer Analyse als Breite, Höhe oder Durchmesser verwendet, um Ausgabe-Polygone anstelle von konvexen Hüllen zu erstellen. Diese Polygone dienen der Visualisierung und stellen nicht die räumliche Ausdehnung des Verweilortes dar. In der folgenden Tabelle werden Beispiele dieser Fälle beschrieben:

    EingabefallBeschreibungBeispiel

    Lagegleich (ein räumlich eindeutig verorteter Punkt)

    Wenn die Eingabe-Features gestapelt (lagegleich) sind, stellt die resultierende konvexe Hülle ein ungültiges Polygon dar.

    In diesem Beispiel werden die lagegleichen Eingabe-Features durch den roten Punkt im Mittelpunkt des gelben Polygons angegeben. Das gelbe Polygon stellt das Ergebnis der konvexen Ausgabehülle für lagegleiche Punkte dar. Das blaue Polygon zeigt, wie eine konvexe Hülle aussieht, wenn sich vier nicht lagegleiche Punkte an einem einzigen Verweilort befinden.

    Verweilorte suchen (lagegleich)

    Parallel verlaufend (zwei räumlich eindeutig verortete Punkte)

    Wenn sich die Eingabe-Features in einer Linie befinden (bei zwei räumlich eindeutig verorteten Punkten meist der Fall), stellt die resultierende konvexe Hülle ein ungültiges Polygon dar.

    In diesem Beispiel werden parallel verlaufende Punkte durch rote Punkte innerhalb des gelben Polygons dargestellt. Das gelbe Polygon stellt das Ergebnis der konvexen Ausgabehülle für parallel verlaufende Punkte dar.

    Verweilorte suchen (parallel verlaufend)