GeoFence-Analyse

ArcGIS Velocity unterstützt das Geofencing und das dynamische Geofencing in mehreren Echtzeit- und Big-Data-Analysewerkzeugen.

Geofencing

Geofencing ist eine Form der räumlichen Echtzeit-Analyse, in der Features (häufig Track-Punkte) mithilfe von Interessenbereichen (häufig Polygonflächen) analysiert werden. Gewöhnlich werden punktbasierte Beobachtungen analysiert, um zu bestimmen, ob sie einen virtuellen Umfang betreten oder verlassen haben.

In mehreren Echtzeit- und Big-Data-Analysewerkzeugen kann das dynamische Geofencing durchgeführt werden, um bestimmte räumliche Beziehungen zu identifizieren, die zwischen Features in einem Ziel-Feed oder einer Ziel-Datenquelle und bestimmten räumlichen Verbindungs-Features (den GeoFences) bestehen können. Die als GeoFences verwendeten Features sollten mit dem Verbindungs-Port des Geofencing-Werkzeugs verbunden sein. GeoFences können Punkte, Linien oder Polygone sein. Die verfügbaren räumlichen Beziehungen hängen vom Geometrietyp der Eingabe-Ziel- und -Verbindungsdaten ab.

Beispielanwendungsfälle für Geofencing:

  • Ein Logistikunternehmen möchte erkennen, wann ein Lieferfahrzeug höchsten 5 Minuten von einem Lieferzielort entfernt ist, um eine Nachricht an den Empfänger zu senden.
    • Zieldaten: Ein Feed der Lieferfahrzeugpositionen
    • Verbindungsdaten (GeoFences): Ein Feature-Layer mit 5-Minuten-Fahrzeit-Polygonen, die vorab mit ArcGIS-Netzwerkanalysewerkzeugen generiert wurden
  • Ein Flughafen möchte die automatische Landebahnbeleuchtung einschalten, wenn sich ein Flugzeug in seinem Luftraum befindet.
    • Zieldaten: Ein Feed der Luftfahrzeugpositionen
    • Verbindungsdaten (GeoFences): Ein Feature-Layer mit den verlässlichen Luftraum-Polygonen
  • Ein Schifffahrtsunternehmen möchte verfolgen und erkennen, wann seine Schiffe von ihren geplanten Routen abgewichen sind.
    • Zieldaten: Ein Feed der AIS-Schiffspositionen
    • Verbindungsdaten (GeoFences): Ein Feature-Layer mit vorab generierten erwarteten Routen für jedes Schiff oder einem Puffer um diese Routen

Die folgenden Echtzeit- und Big-Data-Analysewerkzeuge unterstützen das Geofencing:

Wenn die Verbindungs-Features (Geofences) sich nicht ändern, verwenden Sie eine statische Datenquelle, um die bestmögliche Performance zu erreichen. Wenn eine statische Datenquelle verwendet wird, werden die Verbindungs-Features erfasst, sobald die Analyse beginnt, und bis zu einem Neustart der Analyse nicht mehr aktualisiert.

Dynamisches Geofencing

In mehreren Echtzeitanalysewerkzeugen können Sie das dynamische Geofencing durchführen, um räumliche Beziehungen zwischen Features in einem Ziel-Feed und bestimmten Features in einem anderen Verbindungs-Feed (den GeoFences) zu identifizieren. Dabei werden die Features in beiden Feeds in Echtzeit oder nahezu in Echtzeit aktualisiert. Das Werkzeug, das das Geofencing durchführt, verwendet die neuesten Beobachtungen einer bestimmten Track-ID als GeoFences.

  • Wenn ein Feed mit dem Verbindungs-Port verbunden ist, werden die Verbindungs-Features kontinuierlich basierend auf den eingehenden Features im Verbindungs-Feed aktualisiert. In diesem Fall erfolgt das Geofencing dynamisch basierend auf den sich ändernden Features im Ziel- und im Verbindungs-Feed.
  • Beim dynamischen Geofencing ist der Parameterwert Verbindungs-Zeitfenster erforderlich.
    • Wenn der Verbindungs-Feed kein Feld mit dem Tagging als END_TIME enthält und die letzte bekannte Beobachtung für ein Verbindungs-Feature vor dem angegebenen Verbindungs-Zeitfenster liegt, werden die Beobachtungen aus dem Speicher des Werkzeugs gelöscht und nicht in die Analyse einbezogen.
    • Wenn der Verbindungs-Feed ein Feld mit dem Tagging als END_TIME enthält, wird entsprechend dem Wert im Feld mit dem Tagging als END_TIME oder spätestens am Ende des Verbindungs-Zeitfensters das Feature im GeoFence-Speicher als veraltet eingestuft.

Beispielanwendungsfälle für dynamisches Geofencing:

  • Analysten, die die Fahrzeugaktivität verfolgen, möchten Interessenbereiche definieren, ändern und löschen, um Fahrzeuge, die hinein und hinaus fahren (eingehende und ausgehende Fahrzeuge) zu erkennen. Dazu gehört auch das Aktualisieren der Interessenbereiche, nachdem sie durch die Analysten erstellt, aktualisiert und gelöscht wurden, und das Senden von Warnungen an den zuständigen Analysten, wenn ein Fahrzeug in eine der aktiven Überwachungszonen hinein fährt oder sie verlässt. In diesem Beispiel verwendet das Werkzeug für das dynamische Geofencing kontinuierlich aktualisierte GeoFences – die aktiven Überwachungszonen –, nachdem sie durch die Analysten geändert wurden.
  • Ein Logistikunternehmen möchte kontinuierlich einen Daten-Feed der Unwetter-Polygone verfolgen und überwachen und die eigenen Piloten, die sich innerhalb einer bestimmten Entfernung von einem Sturm befinden, entsprechend warnen. In diesem Fall sind der Luftfahrzeug-Feed die Zieldaten und die Wettergebiete die Verbindungsdaten bzw. GeoFences. Bei einer Aktualisierung der Wetterinformationen identifiziert das Geofencing-Werkzeug das betroffene Flugzeug.
  • Die Verkehrsbehörde einer Stadt verfolgt in einem Feed die eigenen Wartungsfahrzeuge und empfängt außerdem einen Feed der Ereignisse, die das Fahrzeug oder den Fahrer betreffen oder gefährden können, wie zum Beispiel Verkehrsstaus, Unfälle, Demonstrationen oder Aktivitäten der Polizei. Mit jeder neuen Fahrzeugbeobachtung identifiziert das Werkzeug für das dynamische Geofencing das nächstgelegene Ereignis (GeoFence), das innerhalb der letzten 15 Minuten stattgefunden hat, und die Entfernung zwischen dem Fahrzeug und diesem Ereignis.

Die folgenden Echtzeitanalysewerkzeuge unterstützen das dynamische Geofencing:

Hinweis:

Die maximale Größe für GeoFences, die von Echtzeitanalysen unterstützt werden, darf nicht mehr als 768 MB betragen.