ArcGIS Velocity ist die ArcGIS Online-Funktion zur Verarbeitung und Analyse von Echtzeitdaten und Big Data. Mit ihr können Sie Daten von IoT-Sensoren (Internet of Things, Internet der Dinge) importieren, visualisieren, analysieren, speichern und verwenden. Ereignisdaten mit hohem Durchsatz lassen sich filtern, verarbeiten und an verschiedene Ziele senden, wodurch Sie Verbindungen mit nahezu jeder Art von Streaming-Daten herstellen können. Ferner können Mitarbeiter automatisch informiert werden, wenn festgelegte Bedingungen erfüllt sind. Sie können auch Analysemodelle entwerfen, um große Mengen historischer Daten zu verarbeiten und Erkenntnisse zu Mustern, Trends und Abweichungen zu gewinnen.
In ArcGIS Velocity lassen sich Ihre Vektor- und Tabellendaten verwenden und Echtzeitbeobachtungen per HTTP empfangen. Die Anwendung kann mit IoT-Cloud-Anbietern wie Azure und Cisco verbunden werden sowie Kafka, MQTT, RabbitMQ und andere Messaging-Technologien verwenden. Sie kann auch für historische Informationen verwendet werden und vorhandene ArcGIS-Feature-Layer sowie externe Big-Data-Quellen wie z. B. Amazon S3 lesen.
ArcGIS Velocity-Werkzeuge können für verschiedene Ansätze der räumlichen Analyse verwendet werden: Muster analysieren, Positionen suchen, Daten verwalten, Daten zusammenfassen, Nachbarschaftsanalyse verwenden und Daten anreichern. Wenn Sie Geofencing-Funktionen ausführen, Ereignisse erkennen, eine Regressionsanalyse für mehrere Datasets durchführen oder Bereiche mit Daten-Clustern suchen möchten, stehen Ihnen viele Optionen zum Erkunden von Daten zur Verfügung.
Sämtliche Analysen werden in der Cloud durchgeführt. ArcGIS Velocity skaliert Tasks mittels verteilter Verarbeitung, sodass Sie große Datenmengen mit hohem Durchsatz importieren, analysieren und visualisieren können. Die Ergebnisse der Analyse können als gehostete Feature-Layer gespeichert, in Ihre Cloud-Data-Stores geschrieben oder über Benachrichtigungen und Messaging-Systeme verbreitet werden.
Um mit Velocity arbeiten zu können, erstellen Sie in Ihrer ArcGIS Online-Organisation Rollen, und weisen Sie Benutzer zu. Diese müssen über Berechtigungen zum Erstellen, Überprüfen, Bearbeiten, Verwalten und Veröffentlichen von Echtzeitanalysen und zum Veröffentlichen von Big-Data-Analysen verfügen. Weisen Sie Benutzern diese Rollen zu, mit denen Sie sich bei der ArcGIS Velocity-Anwendung anmelden können. Weitere Informationen finden Sie unter Erste Schritte mit ArcGIS Velocity.
Anwendbare Workflows
ArcGIS Velocity eignet sich für Workflows im Hinblick auf Beobachtungen von IoT-Geräten und -Sensoren, jedoch auch für andere Quellen von Echtzeitdaten und Big Data. Die Anwendung ermöglicht die Erfassung und unmittelbare Visualisierung von Echtzeitinformationen sowie das Speichern der Beobachtungen im Zeitverlauf. Sie können mit Velocity auch Analyseprozesse zum Automatisieren von Workflows und Beantworten von Fragen erstellen. Viele Funktionen und Anwendungsfälle von Velocity sind mit denen von ArcGIS GeoAnalytics Server und ArcGIS GeoEvent Server identisch, jedoch werden die Funktionen als Service in ArcGIS Online bereitgestellt.
Sie können ArcGIS Velocity für die folgenden Workflow-Typen verwenden:
- Herstellen einer Verbindung zu IoT-Systemen und Visualisieren von Sensorbeobachtungen.
- Erstellen eines GeoFence um einen Interessenbereich, um die räumliche Nähe von Ereignissen zu ermitteln.
- Schnelleres Verarbeiten von Daten als mit Ihren bisher vorhandenen Werkzeugen und Workflows.
- Anreichern und Filtern von Beobachtungen zwecks Konzentration auf die relevantesten Ereignisdaten.
- Verwalten von Daten in Echtzeit als Service.
- Erkunden von Daten zur Identifizierung wichtiger Muster und Trends.
- Verwenden von für große Datasets geeigneten Werkzeugen für räumliche statistische Analysen und maschinelles Lernen.
- Verwenden von Cloud-Lösungen statt einer Bereitstellung mit mehreren Computern für Echtzeitdaten- und Big-Data-Anwendungsfälle.
Beispiele für Analysen
Es folgen einige Beispiele für Analysen, die Sie mit Velocity durchführen können:
- Als GIS-Analyst einer städtischen Behörde können Sie die GPS-Daten des städtischen Fuhrparks, z. B. der kommunalen Bau- und Schneeräumfahrzeuge, sammeln, um zu ermitteln, wo die Fahrzeuge unterwegs waren, und um Gebiete mit geringerer Abdeckung sowie Geschwindigkeitsübertretungen durch die Fahrzeuge zu identifizieren.
- Die entsprechenden Werkzeuge lauten Tracks rekonstruieren, Punkte aggregieren und Ereignisse ermitteln.
- Die entsprechenden Ausgaben lauten Stream-Layer und Feature-Layer (neu).
- Als Betriebsleiter eines Energieversorgungsunternehmens können Sie regelmäßig Messwerte von intelligenten Zählern erhalten, einschließlich Angaben zu Stromausfällen, und automatisch das Außendienstteam benachrichtigen lassen, das sich in der geringsten Entfernung befindet.
- Die entsprechenden Werkzeuge lauten Ereignisse ermitteln und Entfernung berechnen.
- Die entsprechende Ausgabe lautet E-Mail.
- Als Umweltwissenschaftler können Sie aus einem Dataset, das mehrere Millionen Messwerte aus statischen Sensoren enthält, die Zeiten und Orte mit hohen Ozonwerten im Land herausfiltern.
- Die entsprechenden Werkzeuge lauten Ereignisse ermitteln und Punkte aggregieren.
- Die entsprechende Ausgabe lautet Feature-Layer (neu).
- Als Supply Chain Analyst in einem Öl- und Gasunternehmen können Sie eine Verbindung mit einem AIS-Feed (Automatic Identification System) herstellen, um die Schiffe zu überwachen, erwartete Ankunftszeiten zu berechnen und zu ermitteln, wann Schiffe in Interessenbereiche gelangen.
- Die entsprechenden Werkzeuge lauten Entfernung berechnen, Feld berechnen und Nach Geometrie filtern (Geofencing).
- Die entsprechenden Ausgaben lauten Stream-Layer und Feature-Layer (neu).