Vorbereiten der Bearbeitung vorhandener Survey-Daten

Zusätzlich zu den neuen Daten, die über einen Survey an einen Feature-Layer gesendet werden, müssen Sie ggf. auch kurz zuvor gesendete bzw. vor längerer Zeit oder von anderen Survey-Benutzern gesammelte Survey-Daten bearbeiten.

Aktivieren der Bearbeitung

Survey-Antworten können über den Ordner Gesendet sowie über den Eingang bearbeitet werden. Um die Bearbeitung für einen Survey zu ermöglichen, muss die Bearbeitung auch für den zugrunde liegenden Feature-Layer aktiviert sein.

Sie können bereits gesendete Surveys, die sich in der mobilen Survey123-App im Ordner Gesendet befinden, bearbeiten. Weitere Informationen zum Konfigurieren der Optionen für gesendete Surveys finden Sie unter Der Ordner "Gesendet".

Um Survey-Daten, die im Feature-Layer des Survey gespeichert sind (zum Beispiel von anderen Benutzern gesammelte Daten), bearbeiten zu können, müssen Sie den Posteingang aktivieren.

Vorsicht:

Durch Aktivierung des Eingangs erlauben Sie den Lesezugriff auf Ihre Survey-Daten, wodurch die Survey-Antworten einsehbar sind. Weitere Informationen und Empfehlungen zum Sichern Ihrer Daten finden Sie unter Freigeben eines Survey.

Um den Posteingang zu aktivieren, navigieren Sie in Survey123 Connect zur Registerkarte Optionen des Survey, und klicken Sie auf Eingang aktivieren. Mit den Optionen, die dann angezeigt werden, können Sie die mögliche Interaktion der Benutzer mit den Surveys im Posteingang steuern. Die Änderungen an diesen Optionen werden wirksam, wenn der Survey veröffentlicht wird.

Survey-Bearbeitung in

Legen Sie fest, ob Surveys im Posteingang bearbeitet, angezeigt (schreibgeschützt) oder in einen neuen Survey kopiert werden können. Sie können einen Abfrageausdruck eingeben, um die zurückgegebenen Surveys im Posteingang zu begrenzen. Sie können auch einen räumlichen Filter anwenden.

Hinweis:

Der Eingang kann maximal 5.000 Survey-Antworten enthalten. Diese Beschränkung gilt nur für übergeordnete Survey-Datensätze (nicht für Wiederholungen).

Je mehr Datensätze zurückgegeben werden, desto länger dauert die Aktualisierung des Eingangs. Bei einem Survey, der Wiederholungen enthält, müssen Sie berücksichtigen, dass die Gesamtanzahl der Datensätze, die der Eingang bei der Aktualisierung abruft, viel größer sein kann als die Anzahl der übergeordneten Datensätze. Wenn ein Feature-Layer beispielsweise 2.000 übergeordnete Datensätze enthält und jeder übergeordnete Datensatz 10 Wiederholungsdatensätze aufweist, ruft der Eingang insgesamt 22.000 Datensätze ab. Sie können die Anzahl der übergeordneten Datensätze einschränken, indem Sie einen Abfrageausdruck oder einen räumlichen Filter anwenden. Sie können die Anzahl der Wiederholungsdatensätze durch Definieren einer Abfrage in der Spalte bind::esri:parameters begrenzen.

Vorsicht:

Eine Survey-Antwort kann auf einem Gerät in nur jeweils einem Ordner gespeichert werden. Wenn sowohl der Ordner Gesendet als auch Eingang für einen Survey aktiviert sind, werden beim Aktualisieren des Eingangs die Antworten, die sich bereits im Ordner Gesendet befinden, nicht heruntergeladen. Das bedeutet: Wenn eine Antwort, die sich aktuell im Ordner Gesendet befindet, durch einen Benutzer auf einem anderen Gerät aktualisiert wird, wird die aktualisierte Antwort nicht in den Eingang heruntergeladen.

Aus diesem Grund sollten Sie es vermeiden, den Ordner Gesendet und den Eingang für denselben Survey zu aktivieren, wenn die Absicht besteht, dass mehrere Benutzer kontinuierlich vorhandene Antworten bearbeiten und aktualisieren können.

WHERE-Ausdrücke

Die Surveys, die in der mobilen Survey123-App zur Bearbeitung im Eingang verfügbar sind, werden durch den Abfrage-Ausdruck festgelegt, der auf der Registerkarte Optionen des Survey in Survey123 Connect angegeben wurde. Der Survey muss bei jeder Änderung dieser Abfrage veröffentlicht werden, damit die Änderungen wirksam werden.

Für Abfrageausdrücke müssen die allgemeine SQL-Syntax sowie die von ArcGIS unterstützten Funktionen verwendet werden. Alle Abfragen werden für den Feature-Layer des Survey ausgeführt, sodass der Ausdruck mithilfe der Abfrage-Operation über den REST-Endpunkt des Feature-Layers erstellt und überprüft werden kann. Weitere Informationen zu diesem Vorgang und Beispiele der Abfragesyntax finden Sie in unter Query (Feature Service). Weitere Informationen zu unterstützten Funktionen finden Sie unter Standardisierte SQL-Funktionen in ArcGIS Online.

Es folgen einige Beispiele für Anwendungsfälle und Syntax:

  • Mit diesem Beispiel werden Surveys zurückgegeben, bei denen die Zahl im Feld rating größer oder gleich 2 ist:

    rating>=2

  • Mit diesem Beispiel werden Surveys zurückgegeben, bei denen das Datum im Feld EditDate am oder nach dem 13. April 2017 liegt:

    EditDate>='2017-4-13'

  • Mit diesem Beispiel werden Surveys zurückgegeben, bei denen das Feld Editor gleich "BKlauser" ist:

    Editor='BKlauser'

  • Mit diesem Beispiel werden Surveys zurückgegeben, bei denen das Feld status gleich "for_review" ist:

    status='for_review'

  • Mit diesem Beispiel werden Surveys zurückgegeben, bei denen das Datum im Feld inspection_date innerhalb der letzten sieben Tage liegt:

    inspection_date>CURRENT_DATE-7 AND inspection_date<=CURRENT_DATE

  • Mit diesem Beispiel werden Surveys zurückgegeben, bei denen das Feld project_status ungleich "'complete" ist:

    project_status<>'complete'

  • Mit diesem Beispiel werden Surveys zurückgegeben, bei denen das Feld final_approval leer (NULL) ist:

    final_approval IS NULL

  • Mit diesem Beispiel werden Surveys zurückgegeben, bei denen das Feld final_approval nicht leer (nicht NULL) ist:

    final_approval IS NOT NULL

Eingangsabfragen unterstützen zudem die Variable username. Diese Variable muss im selben Format wie XLSForm-Ausdrücke angegeben werden. Beispielsweise gibt die Abfrage Creator=${username} alle Survey-Datensätze zurück, die vom aktuell angemeldeten Benutzer erstellt wurden.

Hinweis:

Die Variable username ist der einzige Fall, bei dem XLSForm-Syntax in einem Ausdruck zur Abfrage des Posteingangs verwendet werden kann. Obwohl die Variable username in der Form ${username} angegeben werden muss, wird ihr Wert nicht aus einer Frage im Survey, sondern aus dem ArcGIS-Konto des angemeldeten Benutzers abgeleitet.

Um Datensätze für den angemeldeten Benutzer aus einem Feld zurückzugeben, das eine Liste mehrerer Benutzer enthält, muss die Funktion POSITION() in der Abfrage verwendet werden. Beispielsweise gibt die Abfrage POSITION(${username} IN assigned_to) > 0 alle Survey-Datensätze zurück, die den angemeldeten Benutzer enthalten, wobei die Werte im Feld assigned_to eine kommagetrennte Liste mit allen möglichen Beauftragten sein können, wie z. B. "George_Smith, Nick_Jones".

Räumlicher Filter

Wenn im Posteingang Aktualisieren ausgewählt wird, wird die Liste der Surveys auf der Registerkarte Liste aktualisiert. Mit der Aktion "Aktualisieren" werden im Allgemeinen alle Surveys zurückgegeben, die den (festgelegten) Posteingangsabfrageausdruck erfüllen und nicht bereits in anderen Ordnern auf dem Gerät gespeichert sind. Wenn Aktualisieren auf der Registerkarte Karte ausgewählt wird, kann ein räumlicher Filter angewendet werden, damit in der Liste nur die Surveys angezeigt werden, die innerhalb der aktuellen Kartenausdehnung liegen.

Um den räumlichen Filter zu aktivieren, wählen Sie Räumlichen Filter anwenden, wenn die Registerkarte "Karte" sichtbar ist auf der Registerkarte Optionen in Survey123 Connect aus. Im folgenden Beispiel wird nach der Auswahl von Aktualisieren die Liste der Surveys so aktualisiert, dass nur die vier Survey-Antworten, die in der aktuellen Kartenausdehnung sichtbar sind, angezeigt werden. Wenn für Ihren Survey ein Instanzname festgelegt wurde, wird jedes Feature auf der Karte mit dem Instanznamen beschriftet.

Registerkarte "Karte" für räumliches Filtern

Wiederholungen

In Survey123 ist das Bearbeiten von Features, die über zugehörige Datensätze verfügen, über den Eingang oder den Ordner Gesendet möglich. Neue Datensätze können hinzugefügt und vorhandene Datensätze können bearbeitet werden, obwohl das Löschen vorhandener Datensätze nicht unterstützt wird. Die Bearbeitung vorhandener Datensätze ist standardmäßig deaktiviert, es sei denn, allowUpdates=true wurde über einen Abfrageparameter aktiviert.

Die Spalte bind::esri:parameters kann nicht verwendet werden, um optionale Parameter für eine Wiederholung bereitzustellen. Diese Parameter werden als Schlüsselwertpaare mit Werten formatiert, die Leerstellen in Anführungszeichen enthalten.

Standardmäßig stehen mit den Survey-Antworten aus dem Eingang oder dem Ordner Gesendet keine zugehörigen Datensätze zur Verfügung. Um für eine Antwort auf zugehörige Datensätze zuzugreifen, definieren Sie für den Fragetyp begin repeat eine Abfrage in der Spalte bind::esri:parameters. Die Abfrageeigenschaft unterstützt dieselben Parameter wie die WHERE-Ausdrücke oben, z. B. query="Editor='BKlauser'", um nur die zugehörigen Datensätze mit 'BKlauser' im Editor-Feld herunterzuladen.

Um alle Datensätze in eine zugehörige Tabelle herunterzuladen, legen Sie eine Abfrage ohne Parameter (query) fest.

Zu den Parametern, die über die Spalte bind::esri:parameters auf den Fragetyp begin repeat angewendet werden können, zählen die folgenden:

  • query: Ermöglicht es, Datensätze abzufragen und in die zugehörige Tabelle herunterzuladen, zum Beispiel query="severity='high'".
  • allowAdds: Ermöglicht während der Bearbeitung das Hinzufügen neuer Datensätze zu einer Wiederholung. Der Standardwert ist "true". Er kann mit allowAdds=false auf "false" gesetzt werden.
  • allowUpdates: Mit diesem Parameter können vorhandene Datensätze während der Bearbeitung in einer Wiederholung aktualisiert werden. Der Standardwert ist "false". Er kann mit allowUpdates=true auf "true" gesetzt werden.

Mehrere Schlüsselwertpaare können zusammen, durch Leerstellen getrennt, verwendet werden, z. B. allowUpdates=true query="Editor='BKlauser'". Wenn diese Werte Leerstellen enthalten, können sie in Anführungszeichen gesetzt werden.

Bilder

Mit Survey123 kann der Benutzer vorhandenen Survey-Datensätzen Bilder hinzufügen. Die Bearbeitung vorhandener Bilder wird zwar nicht unterstützt, für jede Bildfrage steht jedoch bei der Bearbeitung eines Survey die Schaltfläche Duplizieren bereit, mit der ein vorhandenes Bild kopiert und durch Drehen, Umbenennen oder Bearbeiten oder mit den Aussehen draw und annotate bearbeitet werden kann.

Die Bereitstellung neuer Bilder ist standardmäßig aktiviert. Um diese Funktionalität zu deaktivieren, geben Sie allowAdds=false in der Spalte bind::esri:parameters ein.

Bei der Bearbeitung von Bildern gibt es eine Reihe bekannter Einschränkungen:

  • Offline-Workflows werden nicht unterstützt.
  • Das Aussehen signature unterstützt die Funktion Duplizieren nicht.
  • Für Bildanlagen werden Schlagwort-Eigenschaften verwendet, um sie der Frage, mit der sie übermittelt wurden, zuzuordnen. Da Schlagwort-Eigenschaften von ArcGIS Enterprise vor Version 10.8.1 nicht unterstützt werden, wird ein Bild, das an einen in einem ArcGIS Enterprise-Portal vor Version 10.8.1 veröffentlichten Survey übermittelt wurde, keiner Frage zugeordnet. Analog können Bilder, die einem Feature statt über einen Survey mit einer anderen Methode (zum Beispiel in ArcGIS Pro oder einer ArcGIS Online-Webkarte) als Anlage hinzugefügt wurden, keine Schlagwörter enthalten.
  • Wenn ein vorhandener Survey aus dem Ordner Eingang zur Verwendung auf ein Gerät heruntergeladen wird, werden vorhandene Bilder nicht heruntergeladen. Von der Funktion count-selected werden nur Bilder, die sich auf dem Gerät befinden, berücksichtigt, sodass beim ersten Öffnen des Survey die Zahl 0 zurückgegeben wird. Alle neu erfassten Bilder werden gezählt.