Das Werkzeug "Zusammengesetzten Index berechnen" erstellt einen Index durch die Kombination mehrerer numerischer Variablen.
Informationen zur Funktionsweise von "Zusammengesetzten Index berechnen"
Beispiele
Das Werkzeug kann beispielsweise in den folgenden Szenarien verwendet werden:
- Die Mitarbeiter einer Umweltschutzbehörde sollen ein Luftqualitätsindex erstellen, um die Politik und die Öffentlichkeit über die Luftverschmutzung zu informieren. Dazu werden an Überwachungsstationen Daten zu kritischen Schadstoffen gesammelt. Anschließend kann ein Analyst das Werkzeug "Zusammengesetzten Index berechnen" ausführen, um die einzelnen Schadstoffindikatoren zu einem Luftqualitätsindex zu kombinieren.
- In einem Land soll ein Zuschuss für die Infrastruktur beantragt werden. Dazu muss nachgewiesen werden, dass die Mittel benachteiligten Kommunen zugutekommen. Zur Ermittlung der am stärksten benachteiligten Kommunen kann ein Index erstellt werden, in dem Variablen für Infrastruktur und Demografie kombiniert sind.
Verwendungshinweis
Das Werkzeug "Zusammengesetzten Index berechnen" enthält Konfigurationen für Eingaben, Indexeinstellungen und den Ergebnis-Layer.
Eingaben
Die Gruppe Eingaben enthält die folgenden Parameter:
- Eingabe-Features oder -Tabelle steht für die Tabelle oder die Features mit den Variablen, die zu einem Index zusammengesetzt werden.
Bei Feature-Eingaben wird unter dem Layer-Namen eine Feature-Anzahl angezeigt. Die Anzahl umfasst alle Features in dem Layer mit Ausnahme von Features, die mit einem Filter entfernt wurden. Umgebungseinstellungen, beispielweise die Verarbeitungsausdehnung, werden in der Feature-Anzahl nicht berücksichtigt.
- Eingabevariablen sind die Variablen, die zu einem Index zusammengesetzt werden. Geben Sie mindestens zwei Variablen an. Legen Sie für jede Variable Folgendes fest:
- Feld ist das numerische Feld aus dem Wert Eingabe-Features oder -Tabelle mit der Variable. Datensätze mit fehlenden Werten werden bei der Analyse nicht berücksichtigt.
- Richtung umkehren gibt an, ob die Werte der Variablen umgekehrt werden. Wenn diese Option aktiviert wird, wird dem Feature oder dem Datensatz mit dem ursprünglich höchsten Wert der niedrigste Wert zugewiesen und umgekehrt. Die Werte werden nach Skalieren umgekehrt. Damit ein Index erstellt werden kann, müssen die Variablen in einer kompatiblen Skalierung vorliegen. Möglicherweise müssen einige Variablen umgekehrt werden, damit die Bedeutung niedriger und hoher Werte in den einzelnen Variablen miteinander vereinbar sind.
- Gewichtung ist der relative Einfluss einer Variable auf den Index. Jede Gewichtung hat den Standardwert 1, sodass jede Variable gleichermaßen beiträgt. Erhöhen oder verringern Sie die Gewichtung entsprechend der relativen Wichtigkeit der Variablen. Wenn zum Beispiel eine Variable zweimal so wichtig ist wie eine andere Variable, dann verwenden Sie eine Gewichtung mit dem Wert 2.
Indexeinstellungen
Die Gruppe Indexeinstellungen enthält die folgenden Parameter:
- Der Parameter Methode zum Skalieren und Kombinieren von Variablen enthält die Methoden, die zum Skalieren der Eingabevariablen und zum Kombinieren der skalierten Variablen zu einem Index verwendet werden. Die Skalierung ist eine Art der Vorverarbeitung, mit der sichergestellt wird, dass die Variablen in einer kompatiblen Skalierung vorliegen, bevor sie kombiniert werden. Anschließend werden die skalierten Variablen zu einem Indexwert kombiniert. Die folgenden Optionen sind möglich:
- Mit Skalierte Werte kombinieren (Mittelwert der skalierten Werte) wird der Index erstellt, indem die Eingabevariablen zwischen 0 und 1 skaliert (Minimum-Maximum-Skalierung) und der Mittelwert der skalierten Werte berechnet wird. Diese Methode eignet sich zum Erstellen eines leicht interpretierbaren Index. Die Form der Verteilung und Ausreißer in den Eingabevariablen wirken sich auf den Index aus.
- Mit Kombinationsrangfolgen (Mittelwert der Perzentile) wird der Index erstellt, indem die Rangfolgen der Eingabevariablen zwischen 0 und 1 skaliert (Skalierung nach Perzentil) und der Mittelwert der skalierten Rangfolgen berechnet wird. Diese Option ist hilfreich, wenn die Rangfolgen der Variablenwerte wichtiger sind als die Unterschiede zwischen den Werten. Die Form der Verteilung und Ausreißer in den Eingabevariablen wirken sich nicht auf den Index aus.
- Mit Unverarbeitete Werte kombinieren (Mittelwert der unverarbeiteten Werte) wird der Index erstellt, indem der Mittelwert der unverarbeiteten Eingabevariablen berechnet wird. Diese Option ist hilfreich, wenn Variablen bereits in einer kompatiblen Skalierung vorliegen.
- Mit Skalierte Werte zusammensetzen (Geometrischer Mittelwert der skalierten Werte) wird der Index erstellt, indem die Eingabevariablen zwischen 0 und 1 skaliert (Minimum-Maximum-Skalierung) und der geometrische Mittelwert der skalierten Werte berechnet wird. Da hohe Werte niedrige Werte nicht verdrängen, ist diese Option hilfreich, um einen Index zu erstellen, in dem höhere Indexwerte nur dann auftreten, wenn in mehreren Variablen hohe Werte vorhanden sind.
- Mit Zusammensetzungsrangfolgen (Geometrischer Mittelwert der Perzentile) wird der Index erstellt, indem die Rangfolgen der Eingabevariablen zwischen 0 und 1 skaliert (Skalierung nach Perzentil) und der geometrische Mittelwert der skalierten Rangfolgen berechnet wird. Diese Option ist hilfreich, wenn die Rangfolgen der Variablenwerte wichtiger sind als die Unterschiede zwischen den Werten und wenn hohe Variablenwerte niedrige Variablenwerte nicht verdrängen dürfen.
- Mit Unverarbeitete Werte zusammensetzen (Geometrischer Mittelwert der unverarbeiteten Werte) wird der Index erstellt, indem der geometrische Mittelwert der unverarbeiteten Eingabevariablen berechnet wird. Diese Option ist hilfreich, wenn die Variablen bereits in einer kompatiblen Skalierung vorliegen und wenn hohe Variablenwerte niedrige Variablenwerte nicht verdrängen dürfen.
- Mit Extremwerte hervorheben (Anzahl der Werte über dem 90. Perzentil) wird der Index erstellt, indem die Eingabevariablen mit Werten größer als oder gleich dem 90. Perzentil gezählt werden. Mit dieser Methode lassen sich Orte ermitteln, die als besonders extrem oder als besonders bedürftig gelten.
- Mit Indexwerte umkehren wird festgelegt, ob die Richtung der Ausgabe-Indexwerte umgekehrt werden soll. Wenn diese Option aktiviert ist, werden hohe Indexwerte als niedrige Indexwerte behandelt und umgekehrt. Die Umkehrung wird nach dem Kombinieren der skalierten Variablen vorgenommen.
- Die Minimal- und Maximalwerte des Index sind die Minimal- und Maximalwerte der Ausgabe-Indexwerte. Wenn ein Minimal- und Maximalwert angegeben wird, wird die Minimum-Maximum-Skalierung auf die kombinierten Variablen angewendet.
Ergebnis-Layer
Die Gruppe Ergebnis-Layer enthält die folgenden Parameter:
- Ausgabe-Name gibt den Namen des Layers an, der erstellt und angezeigt wird. Der Name muss eindeutig sein. Wenn in der Organisation bereits ein Layer mit dem gleichen Namen vorhanden ist, tritt ein Fehler auf, und Sie werden aufgefordert, einen anderen Namen zu verwenden.
- In Ordner speichern gibt den Namen eines Ordners in Eigene Inhalte an, in dem das Ergebnis gespeichert wird.
Umgebungen
Umgebungseinstellungen für die Analyse sind zusätzliche Parameter, mit denen die Ergebnisse eines Werkzeugs beeinflusst werden können. Sie können über die Parametergruppe Umgebungseinstellungen auf die Umgebungseinstellungen des Werkzeugs für die Analyse zugreifen.
Dieses Werkzeug berücksichtigt die folgenden Analyseumgebungen:
- Ausgabe-Koordinatensystem
- Verarbeitungsausdehnung
Hinweis:
Die standardmäßige Verarbeitungsausdehnung ist Volle Ausdehnung. Diese Standardeinstellung unterscheidet sich von Map Viewer Classic, wo Aktuelle Kartenausdehnung verwenden standardmäßig aktiviert ist.
Credits
Dieses Werkzeug verbraucht Credits.
Verwenden Sie Credit-Anzahl schätzen, um die Anzahl der Credits zu berechnen, die zum Ausführen des Werkzeugs erforderlich sind. Weitere Informationen finden Sie unter Informationen zu Credits für räumliche Analysen.
Einschränkungen
Ob ein geeigneter zusammengesetzter Index erstellt wird, hängt von der sorgfältigen Betrachtung der Frage, die der Index versucht zu beantworten, der Auswahl der Variablen und der verwendeten Methoden ab.
Weitere Informationen zu Best Practices beim Erstellen von zusammengesetzten Indizes
Ausgaben
Die Werkzeugausgabe enthält einen Layer mit Indexergebnissen. Der Layer enthält Felder mit den Eingabevariablen nach der Vorverarbeitung (Umkehrung und Skalierung), dem unverarbeiteten Index vor der Umkehrung und der Minimum-Maximum-Skalierung, dem Indexwert, der Indexrangfolge und dem Index-Perzentil. Er enthält zudem Felder, in denen der Indexwert in Quantil-Klassen, Klassen mit gleichem Intervall und Standardabweichungs-Klassen reklassifiziert wurde. Sie können in Map Viewer die räumlichen Muster und Verteilungen der Ergebnisse erkunden, indem Sie mit diesen Feldern Styles anwenden und Diagramme konfigurieren.
Weitere Informationen zum Interpretieren der Ergebnisse
Um weitere Details zur Analyse anzuzeigen, öffnen Sie den Bereich Verlauf, suchen Sie die erfolgreiche Ausführung des Werkzeugs, und klicken Sie darauf. Die Analysedetails werden auf der Registerkarte Ergebnisse geöffnet. Die Registerkarte Ergebnisse enthält nun zusätzliche Details zur Analyse. Sie können diese zusätzlichen Analysedetails auch auf der Elementseite des Layers einsehen. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Optionen" neben dem Ausgabe-Layer, und klicken Sie auf Details anzeigen.
Hinweis:
In ModelBuilder können Sie zusätzliche Details zur Analyse nur auf der Elementseite des Ausgabe-Layers anzeigen.
Lizenzanforderungen
Für dieses Werkzeug werden der folgende Benutzertyp und die folgenden Konfigurationen benötigt:
- Benutzertyp Creator, Professional oder Professional Plus
- Publisher-, Vermittler- oder Administratorrolle oder eine entsprechende benutzerdefinierte Rolle
Ressourcen
Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Quellen: