Funktionsweise von verteilten Kollaborationen

Um Inhalte in einer verteilten Kollaboration mit anderen Organisationen auszutauschen, erstellt ein Administrator zunächst die Kollaboration und den Kollaborations-Workspace, verknüpft eine Gruppe mit dem Workspace und lädt Teilnehmer zu der Kollaboration ein. Die Organisation, die die Kollaboration erstellt, ist der Host, und andere teilnehmende Organisationen sind Gäste. Diese Konzepte werden in den folgenden Abschnitten eingehender beschrieben.

Hinweis:

Informationen über das Einrichten einer verteilten Kollaboration finden Sie unter Erstellen einer verteilten Kollaboration.

Host und Gäste der Kollaboration

Eine Kollaboration besteht aus einem Host und mindestens einem Gast. Eine Kollaboration wird initiiert, wenn ein Administrator der Host-Organisation eine Einladung an den Administrator einer oder mehrerer teilnehmender Gastorganisationen sendet. Der Administrator der jeweiligen Gastorganisation nimmt die Einladung anschließend an und sendet eine Bestätigung an den Administrator des Hosts, der die Bestätigung akzeptiert, um die vertrauenswürdige Verbindung herzustellen.

Host

Ein Host wird als die Organisation definiert, in der die Kollaboration initiiert wurde. In einer Kollaboration, an der eine ArcGIS Online-Organisation beteiligt ist, ist der Host immer die ArcGIS Online-Organisation.

Der Administrator der Host-Organisation muss folgende Schritte ausführen, um eine Kollaboration zu erstellen und Inhalte für Gastorganisationen freizugeben:

  • Erstellen einer Kollaboration und eines Kollaborations-Workspace
  • Verbinden einer Gruppe mit dem Workspace
  • Einladen von Gästen zur Kollaboration
  • Definieren des Zugriffsmodus für jeden Gast

Gäste

Gäste in einer Kollaboration sind als Bereitstellungen von ArcGIS Enterprise 10.5.1 und höher definiert, die vom Host eingeladen wurden. Ein Administrator der einzelnen Gastorganisationen geht wie folgt vor, um einer Kollaboration beizutreten und Inhalte für die Teilnehmer freizugeben:

  • Annehmen einer Einladung zur Teilnahme an einer Kollaboration.
  • Verbinden einer Gruppe mit dem Workspace
  • Konfigurieren von Synchronisierungseinstellungen für den Kollaborations-Workspace

Kollaborationen und Workspaces

Ein Workspace ist ein konzeptioneller Speicher in einer Kollaboration, der zur Darstellung eines Projekts, einer Initiative oder eines sonstigen Organisationsprinzips verwendet wird. Zu jeder Kollaboration muss mindestens ein Workspace gehören. Eine Kollaboration kann aber auch mehrere Workspaces enthalten, wenn dies zur Unterstützung eines bestimmten Kollaborationsszenarios erforderlich ist. Mehrere Workspaces können zum Organisieren größerer Kollaborationen verwendet werden, die sich für die gleiche Teilnehmergruppe über mehrere Projekte und Initiativen erstrecken.

Der Kollaborations-Workspace ist ein logisches Konstrukt und kein physischer Datencontainer; er enthält keine Inhalte. Statt Daten in einer Kollaboration freizugeben, geben die Mitglieder Inhalte für eine Gruppe frei, die mit dem Workspace verknüpft wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Workspaces und Gruppen.

Beim Konfigurieren eines Kollaborations-Workspace geben Host-Administratoren an, wie Feature-Layer freigegeben werden (als Referenz oder Kopien). Zudem definieren sie den Zugriffsmodus für jeden Gast der Kollaboration. Gastadministratoren konfigurieren einen Workspace und geben dabei an, wie Feature-Layer freigegeben werden. Zudem definieren sie, wie Daten synchronisiert werden. Dem Host und den Gästen werden lediglich der Name und die Beschreibung des Workspace angezeigt; Details zu den einzelnen mit dem Workspace verknüpften Gruppen sind für Kollaborationsteilnehmer nicht einsehbar.

Kollaboration mit mehreren Workspaces

Für einige Kollaborationen müssen mehrere Workspaces verwendet werden. Nehmen Sie das in Verteilte Kollaboration beschriebene Beispiel, in dem die Abteilungen für öffentliches Bauwesen und öffentliche Sicherheit einer Stadt an einer vorhandenen Kollaboration beteiligt sind. Kürzlich haben beide Abteilungen den Umfang ausgedehnt, um drei Projekte gemeinsam zu bearbeiten. Da die Teams die Daten und Inhalte nach Projekt speichern möchten, haben sie drei Workspaces verwendet, einen für jedes Projekt.

Die Stadt möchte zudem Workspaces verwenden, um den Zugriffsmodus der Abteilung für öffentliches Bauwesen zu definieren: Deren Benutzer sollten Daten für die zwei neuen Projekte nur senden können, sind aber beim vorhandenen Projekt noch in der Lage, zu senden und zu empfangen. Sie können auch entscheiden, dass ab sofort Feature-Layer als Kopien für bestimmte Projekte freigegeben werden, während Feature-Layer für das andere Projekt als Referenz freigegeben werden.

Informationen dazu, wie der Kollaborations-Host die zusätzlichen Workspaces erstellen kann, finden Sie unter Verwalten von Kollaborationen.

Workspaces und Gruppen

In einer Kollaboration wird Inhalt über Kollaborationsgruppen freigegeben. Jeder Teilnehmer der Kollaboration verknüpft eine Gruppe aus seiner Organisation mit dem Workspace. Alle freigegebenen Inhalte werden direkt in der Gruppe angezeigt, die jeder Teilnehmer mit dem Workspace verknüpft hat. Jeder Teilnehmer kann eine Gruppe mit einem Workspace verknüpfen. Wenn also ein Teilnehmer über drei Gruppen mit Kollaborationsinhalten verfügt, z. B. Gruppen für Projekt A, Projekt B und Projekt C, müssen drei Workspaces erstellt werden.

Der Inhalt in den Gruppen wird entsprechend einem Plan freigegeben, der von den Gästen für jeden Kollaborations-Workspace festgelegt wurde. Wird ein Workspace verlassen oder gelöscht, wird die Gruppe nicht gelöscht. Weitere Informationen zum Verlassen oder Löschen eines Workspace finden Sie unter Verwalten von Kollaborationen.

Tipp:

Mit Kollaborations-Workspaces verknüpfte Gruppen sind auf der Registerkarte Übersicht der Gruppenseite mit einem Kollaborationskennzeichen markiert.

Zugriffsmodi für Workspaces

Inhalte werden in einer Kollaboration freigegeben, wenn die Benutzer Inhalte für eine Gruppe freigeben, die mit einem Kollaborations-Workspace verknüpft wurde. Der Kollaborations-Host ist zuständig für das Definieren des Zugriffsmodus der einzelnen Gäste für die einzelnen Workspaces. Mit dem Zugriffsmodus wird gesteuert, wie Inhalte im Workspace freigegeben werden. Optionen für den Zugriffsmodus sind "Nur senden", "Nur empfangen" und "Senden und empfangen". Zugriffsmodi werden für jeden Gast in der Kollaboration gesondert definiert. Ein Gast kann beispielsweise Empfangszugriff und ein anderer Sendezugriff haben. In einer Kollaboration mit mehreren Workspaces kann jeder Gast den gleichen Zugriffsmodus aufweisen, bei Bedarf können aber auch unterschiedliche Zugriffsmodi für unterschiedliche Workspaces festgelegt werden.

Hinweis:

Kollaborations-Hosts können Inhalte immer senden und empfangen.

Nur senden

Wenn der Host Senden als Zugriffsmodus für den Gast auswählt, kann der Gast Inhalte an den Host senden, empfängt jedoch keine Inhalte vom Host.

Als "Nur senden" definierter Zugriffsmodus

Nur empfangen

Wenn der Host Empfangen als Zugriffsmodus für den Gast auswählt, kann der Gast Inhalte vom Host empfangen, jedoch keine Inhalte an den Hosten senden.

Als "Nur empfangen" definierter Zugriffsmodus

Senden und empfangen

Wenn der Host Senden und empfangen als Zugriffsmodus für den Gast auswählt, kann der Gast Inhalte an den Host senden und vom Host empfangen. Der Zugriffsmodus Senden und empfangen ist erforderlich, um die bidirektionale Bearbeitung von Feature-Layern zwischen dem Host und teilnehmenden Gästen der Kollaboration zu ermöglichen. Dies ist möglich, wenn der Besitzer des freigegebenen Feature-Layers diese Funktion im Kollaborations-Workspace aktiviert und der Feature-Layer so konfiguriert wurde, dass er die bidirektionale Bearbeitung unterstützt.

Als "Senden und empfangen" definierter Zugriffsmodus

Workspaces, Zugriffsmodi und Synchronisierung

Gäste der Kollaboration bestimmen, wie Inhalte der Kollaboration synchronisiert werden. Jeder Gast einer Kollaboration kann eigene Gruppen einrichten, um Elementänderungen in geplanten Intervallen zu synchronisieren. Die mit dem Kollaborations-Workspace verknüpften Gruppen werden in dem vom Gast festgelegten Intervall verglichen. Neue oder aktualisierte Inhalte aus Gruppen, deren Zugriffsmodus auf Senden oder Senden und empfangen eingestellt ist, werden an Gruppen mit dem Zugriffsmodus Empfangen oder Senden und empfangen gesendet.

Synchronisierungspläne werden von jedem Gast auf der Workspace-Ebene festgelegt, sodass für verschiedene Workspaces derselben Kollaboration jeweils ein anderer Plan ausgewählt werden kann. Das Intervall für geplante Synchronisierungen ist so eingestellt, dass alle 24 Stunden eine Überprüfung auf Änderungen durchgeführt und diese versendet werden. Das minimale Synchronisierungsintervall, das zur Verfügung steht, ist 1 Stunde. Wird ein geplantes Synchronisierungsereignis gerade ausgeführt wird, wenn das nächste geplante Synchronisierungsereignis erfolgen soll, wird das nächste geplante Ereignis übersprungen, damit der vorhandene Auftrag abgeschlossen werden kann.

Wenn mehrere Workspaces erforderlich sind, kann der ArcGIS Online-Host zusätzliche Workspaces erstellen, die den Gästen bei der nächsten geplanten Synchronisierung der Kollaboration zur Verfügung gestellt werden. Gastadministratoren können diesen Workspaces wie dem ursprünglichen Workspace beitreten.

Weitere Informationen zum Synchronisieren von Inhalten einer Kollaboration finden Sie unter Konfigurieren der Synchronisierungseinstellungen in der ArcGIS Enterprise-Dokumentation.