Best Practices für Organisationsadministratoren

Die folgenden Überlegungen sind für Administratoren von ArcGIS Online-Organisationen wichtig, wenn sie mit ArcGIS Velocity arbeiten.

Planen der Kapazität einer ArcGIS Velocity-Subskription

In einer Velocity-Subskription sind Verarbeitungs- und Speicherfunktionen enthalten, um Echtzeitbeobachtungen zu erfassen, Ereignisse von Interesse zu ermitteln, Beobachtungen historisch zu speichern und historische Daten im Lauf der Zeit auf Muster zu analysieren. Es ist jedoch wichtig, die gewünschten Anwendungsfälle Ihrer Organisation zu berücksichtigen und auszuwerten, wie sie innerhalb der in Ihrer ArcGIS Velocity-Lizenz enthaltenen Kapazität, insbesondere im Hinblick auf die Geschwindigkeit der eingehenden Daten, konfiguriert werden können. Weitere Informationen zu ArcGIS Velocity-Lizenzstufen finden Sie unter Lizenzierung.

Die Geschwindigkeit von Echtzeit-Datenströmen variiert aufgrund von Faktoren wie dem Datentyp, der Anzahl der verfolgten Objekte, der Anzahl der bereitgestellten Sensoren und der Häufigkeit, mit der neue Beobachtungen gemeldet werden. Schwere Stürme sind beispielsweise für viele Organisationen im Hinblick auf den Schutz wichtiger Infrastruktur von Interesse. Die Anzahl der aktiven Stürme ist jedoch (je nach Untersuchungsgebiet) gering und Aktualisierungen gehen in der Regel nicht mit hoher Geschwindigkeit ein. Auf der anderen Seite verfügt ein Logistik- oder Transportunternehmen möglicherweise über Tausende von Fahrzeugen, die ihre Position alle paar Sekunden melden.

Die Anwendungsfälle für Echtzeit-Datenströme sind ebenfalls vielfältig. Für Transportunternehmen sind möglicherweise Anwendungsfälle wie die folgenden interessant:

  • Nachverfolgung des Fuhrparks bzw. von Fahrzeugen
  • Nachverfolgung von Ausrüstung
  • Erkennung von Unregelmäßigkeiten (z. B. stehende Autos auf der Straße)
  • Digitale Nachrichtenübermittlung (z. B. Warnungen zu Wetterereignissen)
  • Alarme bei Eindringen in Arbeitszonen
  • Nachverfolgung von vernetzten Fahrzeugen

Für eine effektive Nutzung Ihrer ArcGIS Velocity-Subskription sollten Sie sowohl Anwendungsfälle berücksichtigen, bei denen die Datengeschwindigkeit im Mittelpunkt steht, als auch solche, bei denen es in erster Linie um Analysen geht. Wenn in Ihrer Organisation weniger als 200 Arbeitsfahrzeuge oder Ausrüstungsgegenstände nachverfolgt werden müssen und die Standorte der Objekte nur alle paar Minuten aktualisiert werden, kann die im Rahmen der Standard-Lizenz unterstützte Geschwindigkeit ausreichend sein. Weitere Informationen zu den Datengeschwindigkeiten, die auf den verschiedenen Lizenzstufen unterstützt werden, finden Sie unter Lizenzierung. Zudem unterstützt die Standard-Lizenz die gleichzeitige Ausführung von bis zu Elementen. Eines davon ist in diesem Fall der Feed, der die Objektdaten erfasst. Für die verbleibenden neun ausgeführten Elemente können Sie neun separate Analysen konfigurieren, um verschiedene Warn- oder Analyseszenarien zu verarbeiten. Umgekehrt besteht die Möglichkeit, mehrere Arten von Ereigniserkennung und Warnungen in einer einzigen Echtzeitanalyse auszuführen und mit den verbleibenden Feeds oder Analysen zusätzliche Datenströme zu erfassen und zu verfolgen.

Die Lizenzstufe "Dedicated" stellt eine dedizierte Computerarchitektur bereit, die genutzt werden kann, um entweder zahlreiche Feeds und Analysen zu unterstützen oder hohe Datengeschwindigkeiten sowie komplexe Analysen aufrechtzuerhalten. Die Nachverfolgung von vernetzten Fahrzeugen beinhaltet beispielsweise in der Regel Datenströme mit hoher Geschwindigkeit und verbraucht daher (als einzelner Anwendungsfall) mehr Kapazität als die anderen Beispiele.

Die Kapazität der Subskriptionen "Advanced" und "Dedicated" kann mit zusätzlichen Verarbeitungs- und Speicherressourcen erweitert werden. Organisationsadministratoren wird empfohlen, mit ihren Esri Kundenbetreuern zusammenzuarbeiten, um die richtige Kapazität für die gewünschten Workflows zu planen. Weitere Informationen finden Sie unter Compute- und Speicherkapazität.

Prüfen, welche Benutzer Echtzeitberechtigungen benötigen

Mit ArcGIS Velocity können Benutzer Feeds sowie Echtzeit- und Big-Data-Analysen erstellen, um mit Tracking- und Beobachtungsdaten zu arbeiten. Sowohl Feeds als auch Echtzeitanalysen sind kontinuierliche bzw. Echtzeittasks. Das bedeutet, dass sie immer ausgeführt werden und Kapazität in Ihrer Velocity-Subskription verbrauchen. Sie können die wichtigsten Feeds und Echtzeitanalysen berücksichtigen, die Sie für Ihre Organisations-Workflows benötigen, und die Berechtigungen für diese Elemente auf Benutzer beschränken, die diese Prozesse verwalten. Administratoren können Elemente, die von anderen Benutzern erstellt wurden, anzeigen, bearbeiten, starten und beenden. Weitere Informationen zu Benutzerberechtigungen finden Sie unter Erstellen von Rollen und Zuweisen von Benutzern.

Ein allgemeines Muster besteht darin, eine festgelegte Gruppe von Feeds sowie verknüpfte Echtzeitanalysen auszuführen, welche die eingehenden Daten in einem Feature-Layer verarbeiten und speichern. Eine größere Benutzergruppe kann dann ad hoc Big-Data-Analysen für den Feature-Layer ausführen, um verschiedene missionsbezogene Fragen zu beantworten.

Unterstützen von Benutzern bei der proaktiven Verwaltung ihrer Echtzeitelemente

Da sowohl Feeds als auch Echtzeitanalysen Tasks sind, die immer ausgeführt werden und Kapazität verbrauchen, ist es wichtig, diese Elemente proaktiv zu verwalten. Empfehlen Sie Benutzern, Feeds oder Echtzeitanalysen zu beenden, die nicht erforderlich sind oder die hauptsächlich zu Test- und Entwicklungszwecken eingerichtet wurden. Administratoren können Elemente, die von anderen Benutzern erstellt wurden, anzeigen, bearbeiten, starten und beenden.

Überprüfen der aktiv ausgeführten Echtzeitelemente

Es wird empfohlen, die mit Velocity veröffentlichten Echtzeittasks regelmäßig zu überprüfen, falls überflüssige Tasks ausgeführt werden, die nicht erforderlich sind. Zeigen Sie auf einer beliebigen Seite mit Elementlisten Inhalte der Organisation anstelle von Eigene Inhalte an. Wenn Sie Inhalte der Organisation anzeigen, können Sie bestimmte Details von Benutzerelementen überprüfen, z. B. das Schema eines Feeds oder Protokolle von Elementen, und laufende Tasks beenden. Dies ermöglicht Ihnen bei Bedarf die Freigabe von Verarbeitungskapazität. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten und Überwachen von Feeds und Analysen.

Anwenden kürzerer Zeiträume der Datenaufbewahrung

Beim Erstellen von Ausgabe-Feature-Layern können Benutzer Datenaufbewahrungsrichtlinien anwenden, die von 1 Stunde bis zu 1 Jahr reichen. Es hat sich bewährt, sowohl die verfügbaren Speicherressourcen als auch die Anforderungen Ihrer Benutzer und Anwendungsfälle zu berücksichtigen.

Jede Velocity-Subskription umfasst eine bestimmte Menge an Speicherplatz. Beim Speichern eingehender Daten im Laufe der Zeit empfiehlt es sich, zu prüfen und zu beobachten, wie ein Feature-Layer über mehrere Tage hinweg anwächst. Der Prozentsatz an Speicherplatz, der von einem Feature-Layer belegt wird, kann auf der Seite Speichernutzung in der Anwendung angezeigt werden. Stellen Sie den Zeitraum der Datenaufbewahrung so ein, dass der Feature-Layer keinen übermäßigen Anteil des gesamten Speichers belegt, bevor ältere Daten gelöscht werden.

Überprüfen Sie zudem den tatsächlichen Zeitraum, in dem die Daten für Ihre täglichen Workflows relevant sind, im Vergleich zu gelegentlichen Analyse-Workflows. Legen Sie den Zeitraum, in dem die Daten für die unmittelbare Erkundung und Visualisierung verfügbar sein müssen, als Datenaufbewahrungsrichtlinie fest. Sofern Sie ältere Daten für gelegentliche Analysen benötigen, können Sie diese in das Archiv (Cold Store) exportieren, bevor sie aus dem Feature-Layer gelöscht werden.

Indem Sie kürzere Datenaufbewahrungsrichtlinien auf in Echtzeit wachsende Datasets anwenden, maximieren Sie den verbleibenden Feature-Speicher, der für Analyseergebnisse verfügbar ist. Weitere Informationen finden Sie unter Einführung in die Datenaufbewahrung.