"Dichte berechnen" verwendet Punkt-Features, um eine Dichtekarte in einem Interessenbereich zu berechnen. Bei "Dichte berechnen" wird mithilfe einer Kerndichte-Berechnung eine Dichtefläche anhand von Punkt-Features erstellt.
Beispiele
Anhand von Vogelzählungen lässt sich die Dichte von Arten berechnen. Diese Dichtewerte können dann mit den Landnutzungsdaten verglichen werden, um zu ermitteln, welche Lebensräume die einzelnen Arten bevorzugen.
Verwenden der Funktion "Dichte berechnen"
"Dichte berechnen" kann für Karten mit Punkt-Layern ausgeführt werden.
Führen Sie zum Ausführen der Analysefunktion "Dichte berechnen" die folgenden Schritte aus:
- Klicken Sie bei Bedarf auf die Karten-Kachel, um sie auszuwählen. Eine Kachel ist aktiv, wenn die Symbolleiste und die Schaltfläche Aktion angezeigt werden.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Aktion, und wählen Sie Dichte berechnen aus.
- Wählen Sie für Punkt-Layer auswählen den Layer aus, für den Sie die Dichte berechnen möchten.
- Blenden Sie Zusätzliche Optionen ein, und geben Sie Werte für die Parameter Gewichtung, Suchradius (Bandbreite) und Zellengröße ein, falls erforderlich. Weitere Informationen finden Sie in den Verwendungshinweisen.
- Klicken Sie auf Ausführen.
Verwendungshinweise
Mit dem Parameter Punkt-Layer auswählen kann ein Dataset für die Berechnung von Dichten ausgewählt werden. Das Dropdown-Menü enthält ausschließlich Punkt-Features.
Blenden Sie Zusätzliche Optionen ein, um die Parameter Gewichtung, Suchradius (Bandbreite) und Zellengröße zu sehen. In der folgenden Tabelle werden diese Parameter zusammen mit ihren Standardwerten zusammengefasst:
Parameter | Beschreibung | Standardwert |
---|---|---|
Gewichtung | Feld, das den Wert der einzelnen Features angibt. Wenn Sie z. B über ein Dataset für Einzelhandelsstandorte verfügen, das ein Feld für Umsätze aufweist, können Sie dieses als Gewichtung zum Erstellen einer Dichtefläche basierend auf der Verkaufsmenge und nicht basierend auf Standorten verwenden. | Alle Features werden standardmäßig mit 1 gewichtet (die Dichtefläche basiert dann ausschließlich auf dem Standort der Features). |
Suchradius (Bandbreite) | Eine Entfernung (in Meilen, Fuß, Kilometern oder Metern), die zum Suchen von Eingabe-Features innerhalb derselben Nachbarschaft wie das fokale Feature dient. | Eine angemessene Suchentfernung für das Eingabe-Dataset wird mithilfe der Faustregel-Formel nach Silverman berechnet. |
Zellengröße | Die Größe der Ausgabe-Features, die die Dichtefläche erzeugen. | Auf der Grundlage der Ausdehnung des Eingabe-Datasets und der Anzahl der Features wird eine geeignete Zellengröße für das Eingabe-Dataset berechnet. |
Auf das Ergebnis-Dataset wird ein Style anhand von Anzahl und Mengen (Farbe) und der standardmäßigen Klassifizierungsmethode "Gleiches Intervall" mit 10 Klassen angewendet.
Mit der Schaltfläche Kachel umdrehen werden Informationen auf der Rückseite der Kachel angezeigt, beispielsweise die Werte für den Suchradius und die Bandbreite.
Einschränkungen
Dichten können lediglich für Punkt-Features berechnet werden.
Calculate Density wird für Nur-Lese-Verbindungen zu Google BigQuery, Snowflake, und Datenbankplattformen, die nicht unmittelbar gefördert werden, nicht unterstützt..
Funktionsweise von "Dichte berechnen"
Bei "Dichte berechnen" wird durch eine Kerndichte-Berechnung eine Dichtefläche ermittelt. In den folgenden Abschnitten werden die Berechnung der Kerndichte sowie die Standardberechnungen für Suchradius (Bandbreite) und Zellengröße erläutert.
Kerndichte
Bei der Kerndichte wird die Dichte von Features in einer kreisförmigen Nachbarschaft, die jede Ausgabezelle umgibt, unter Verwendung einer Gauß'schen Funktion berechnet. Dabei wird im Prinzip eine sanft geschwungene Fläche über alle Punkte gelegt. Der Flächenwert ist an der Punktposition am höchsten, verringert sich mit zunehmender Entfernung vom Punkt und erreicht schließlich Null, wenn die Entfernung vom Punkt der Suchentfernung entspricht.
Einer der Punkte im Dataset | |
Eine Entfernung, die dem Suchradius entspricht (Bandbreite) |
Jede Fläche umfasst auch ein Volumen. Das Volumen der Fläche entspricht dem Parameter Gewichtung für jedes Feature oder 1, wenn kein Wert angegeben wurde. Die Gewichtung bestimmt, wie oft ein Punkt in der Dichteformel gezählt wird.
Die Dichte für jede Zelle wird berechnet, indem die Werte aller Kernel-Flächen addiert werden, die den Ausgabezellenmittelpunkt überlagern. Die Kernel-Funktion basiert auf der in Silverman (1986, S. 76, Gleichung 4.5) beschriebenen Quartic-Kernel-Funktion.
Die folgende Formel wird zur Berechnung der Dichte an der XY-Position verwendet:
Dabei gilt:
- ρ = Die Dichte an der XY-Position.
- r = Der Suchradius (Bandbreite).
- i = 1, ..., n Eingabe-Punkte. Nur Punkte innerhalb des Suchradius der XY-Position werden einbezogen.
- Wi = Die Gewichtung von Punkt i. Wenn kein Gewichtungsfeld angegeben ist, lautet die Gewichtung für alle Punkte 1.
- di = Der Abstand zwischen dem Punkt i und der XY-Position. Die Entfernung muss kleiner als der Suchradius sein.
Weitere Informationen zur Formel finden Sie unter Formeln für das Berechnen der Kerndichte.
Suchradius (Bandbreite)
Der Standardsuchradius wendet einen Algorithmus auf Ihre Daten an, der sowohl auf der Ausdehnung Ihrer Daten als auch auf der Dichte der Punkte basiert. Das Feld Suchradius (Bandbreite) wird leer angezeigt, da der Standardradius erst berechnet wird, wenn die Analyse beginnt. Wenn Sie das Feld Suchradius (Bandbreite) leer lassen, wird der Standardradius angewendet. Weitere Informationen erhalten Sie unter Algorithmus für den Standardsuchradius (Bandbreite).
Wenn Sie Ihren eigenen Suchradius angeben möchten, bedenken Sie, dass das Muster umso allgemeiner wird, je größer Sie den Suchradius wählen. Ein kleinerer Suchradius zeigt mehr lokale Variationen, verhindert jedoch möglicherweise einen breiteren Überblick.
Zellengröße
Wenn keine Zellgröße angegeben ist, wird die Zellengröße anhand der in Hengl (2006) beschriebenen Formeln berechnet. Die Formeln sind Dataset-abhängig und werden auch abhängig von der Anzahl der Features und der Ausdehnung oder des Maßstabs der Eingabe-Datasets ausgewählt, um die Leistung und die Ausgabeauflösung zu optimieren.
Entfernungsberechnungen
"Dichte berechnen" kann entweder mit einem projizierten Koordinatensystem (projizierte Daten) oder einem geographischen Koordinatensystem (nicht projizierte Daten) ausgeführt werden. Wenn projizierte Daten verwendet werden, wird eine euklidische Entfernung berechnet (eine geradlinige Entfernung, die auf einer flachen Fläche gemessen wird). Wenn nicht projizierte Daten verwendet werden, wird eine geodätische Entfernung berechnet (eine Linie, die auf einer Kugel dargestellt wird und für die Erdkrümmung steht). Die Berechnung der geodätischen Entfernung basiert auf der Formel von Haversine.
Referenzen
Silverman, B. W. (1986). Density Estimation for Statistics and Data Analysis. Chapman and Hall.
Hengl, T. (2006). Finding the right pixel size. Computers & Geosciences, 32(9), 1283-1298. https://doi.org/10.1016/j.cageo.2005.11.008