Erstellen einer Geodatabase in PostgreSQL unter Windows

Mit der Standard- oder Advanced-Lizenz verfügbar.

Um eine Geodatabase in einer PostgreSQL-Datenbank zu erstellen, führen Sie auf einem ArcGIS-Client ein Geoverarbeitungswerkzeug oder ein Python-Skript aus.

Wenn Sie eine Enterprise-Geodatabase mit ArcGIS AllSource 3.5 erstellen, lautet die Geodatabase-Version 11.5.0.x.

Lesen Sie zuerst unten die Voraussetzungen, und folgen Sie den für Ihre Situation relevanten Anweisungen.

Diese Anweisungen gelten für PostgreSQL-Installationen auf einem Microsoft Windows-Server. Wenn PostgreSQL auf einem Linux-Server installiert ist, finden Sie weitere Informationen unter Erstellen einer Geodatabase in PostgreSQL unter Linux.

Voraussetzungen

Führen Sie folgende Aktionen aus, bevor Sie eine Geodatabase in PostgreSQL erstellen:

  1. Prüfen Sie, ob die gewünschten ArcGIS-, PostgreSQL- und Betriebssystemkombinationen unterstützt werden.
  2. Rufen Sie eine ArcGIS Server-Keycode-Datei ab, und legen Sie sie an einem Speicherort ab, auf den Sie über den ArcGIS-Client zugreifen können, den Sie zum Erstellen der Geodatabase verwenden möchten.
  3. Wenn Sie die Geodatabase in einer vorhandenen PostgreSQL-Datenbank erstellen oder aktivieren möchten, stellen Sie sicher, dass das öffentliche Schema vorhanden ist.

    Eine der Geodatabase-Systemtabellen wird im öffentlichen Schema erstellt.

  4. Bestimmen Sie, wer die Geodatabase erstellen soll. Dies hat Einfluss darauf, von wem die Datenbank erstellt und welches Werkzeug dabei verwendet wird. Befolgen Sie die Anweisungen, die für Ihre Situation gelten:

Sie sind der PostgreSQL- und Geodatabase-Administrator

Wenn Sie sowohl Datenbankadministrator als auch Geodatabase-Administrator sind und das Kennwort für beide Anmelderollen kennen, können Sie mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Enterprise-Geodatabase erstellen oder einem Python-Skript, mit dem das Werkzeug aufgerufen wird, eine Geodatabase in PostgreSQL erstellen.

Das Werkzeug Enterprise-Geodatabase erstellen erstellt die für die Geodatabase erforderlichen Datenbankobjekte und gewährt die entsprechenden Berechtigungen. Um dies zu erreichen, werden bestimmte Standardeinstellungen verwendet. Im Folgenden wird beschrieben, welche Aufgaben vom Werkzeug Enterprise-Geodatabase erstellen ausgeführt und welche Einstellungen dabei verwendet werden:

  • Es wird eine Datenbank mit der PostgreSQL-Standardvorlage (template1) erstellt.

    Wenn Sie eine mit einer anderen Vorlage erstellte Datenbank benötigen, z. B. wenn Sie eine Vorlage verwenden möchten, die Sie für Ihren Datenbank-Cluster definiert haben, müssen Sie die Datenbank vor der Ausführung dieses Werkzeugs erstellen. Wenn Sie anschließend das Werkzeug Enterprise-Geodatabase erstellen oder ein Skript ausführen, geben Sie den Namen der von Ihnen erstellten Datenbank an.

  • Es wird eine Anmelderolle mit Datenbankauthentifizierung mit der Bezeichnung "sde" im Datenbank-Cluster erstellt, der Superuser-Status gewährt wird.

    Der Benutzer "sde" muss ein Superuser sein, um die Geodatabase zu erstellen.

  • Es wird ein Schema mit dem Namen "sde" in der Datenbank erstellt.

    Die Systemtabellen, Sichten, Funktionen und Prozeduren der Geodatabase werden im Schema "sde" gespeichert.

  • Der Benutzer "sde" wird als Besitzer des Schemas "sde" festgelegt, und der öffentlichen Rolle werden Verwendungsberechtigungen für das Schema "sde" gewährt.

    Anmelderollen, die die Geodatabase verwenden, müssen auf das Schema "sde" zugreifen können. Da es wahrscheinlich noch keine Geodatabase-Anmelderollen gibt, gewährt dieses Werkzeug der Öffentlichkeit Verwendungsrechte. Nach der Erstellung der Geodatabase können Sie die Sicherheit der Geodatabase erhöhen, indem Sie die Verwendungsrechte für das Schema "sde" durch die Öffentlichkeit widerrufen und nur den Anmeldegruppen und -rollen Verwendungsrechte gewähren, die Zugriff auf die Geodatabase benötigen.

  • Es wird eine Geodatabase erstellt.

Zunächst müssen Sie (oder ein Mitarbeiter Ihrer IT-Abteilung) PostgreSQL installieren und den Datenbank-Cluster konfigurieren.

Installieren und Konfigurieren von PostgreSQL

Befolgen Sie diese Schritte, um einen PostgreSQL-Datenbank-Cluster zum Speichern einer Geodatabase einzurichten:

  1. Laden Sie eine unterstützte Version von PostgreSQL herunter, und installieren Sie diese. Konfigurieren Sie den Datenbank-Cluster.

    Anweisungen zum Installieren und Konfigurieren von PostgreSQL finden Sie in der PostgreSQL-Dokumentation.

  2. Konfigurieren Sie den Datenbank-Cluster, so dass dieser Verbindungen akzeptiert.

    Hierzu müssen Sie u. a. die Datei pg_hba.conf so ändern, dass der Datenbank-Cluster Remote-Verbindungen zulässt.

  3. Erstellen Sie im Datenbank-Cluster einen Tablespace, in dem die Datenbank gespeichert werden kann. Wenn Sie keinen Tablespace erstellen, wird der Tablespace "pg_default" verwendet.

Installieren und konfigurieren Sie als Nächstes einen ArcGIS-Client.

Gewähren von Zugriff auf einen räumlichen Datentyp

Um eine Geodatabase zu speichern, benötigt PostgreSQL Zugriff auf einen räumlichen Datentyp. Sie können Zugriff auf den räumlichen Datentyp "ST_Geometry" von Esri für den Datenbank-Cluster gewähren oder PostGIS installieren.

Wenn der Datenbank-Cluster Zugriff auf einen räumlichen Datentyp hat, können Sie eine Geodatabase erstellen.

ST_Geometry

Um "ST_Geometry" in der Geodatabase zu verwenden, speichern Sie die Datei st_geometry.dll im PostgreSQL-Verzeichnis lib.

Sie können die Datei st_geometry.dll von My Esri herunterladen.

Hinweis:

Für st_geometry.dll wird das Microsoft Visual C++ Redistributable Package (x64) benötigt. Informationen zur erforderlichen Paketversion finden Sie unter PostgreSQL-Datenbankanforderungen. Wenn dieses Paket auf dem PostgreSQL-Server nicht verfügbar ist, laden Sie es von der Microsoft-Site herunter, und installieren Sie es.

Speichern Sie die Datei st_geometry.dll, die Ihrer PostgreSQL-Version entspricht, im PostgreSQL-Verzeichnis lib. Stellen Sie sicher, dass Sie die richtige Dateiversion verwenden.

PostGIS

Um räumliche PostGIS-Datentypen in der Geodatabase zu verwenden, müssen Sie PostGIS auf dem PostgreSQL-Datenbank-Cluster installieren. Stellen Sie sicher, dass Sie die von ArcGIS unterstützte PostGIS-Version installieren.

Installieren eines ArcGIS-Clients

ArcGIS AllSource (Desktop Standard oder Desktop Advanced) oder ArcGIS Server muss von Ihnen (oder einem Mitarbeiter Ihrer IT-Abteilung) installiert werden. Von jedem dieser Clients können Sie ein Python-Skript ausführen, um eine Geodatabase zu erstellen. Um das Geoverarbeitungswerkzeug Enterprise-Geodatabase erstellen anstelle eines Skripts auszuführen, installieren Sie ArcGIS AllSource.

Hinweis:

Sie benötigen eine Schlüsselcodedatei für ArcGIS Server (Enterprise Edition), um die Geodatabase im nächsten Abschnitt zu autorisieren. Auch wenn Sie zum Erstellen der Geodatabase kein Python-Skript von einem ArcGIS Server-Computer ausführen, müssen Sie ArcGIS Server autorisieren, um die Schlüsselcodedatei abzurufen. Möglicherweise müssen Sie die Schlüsselcodedatei vom ArcGIS Server-Computer an einen Speicherort kopieren, auf den das Geoverarbeitungswerkzeug Enterprise-Geodatabase erstellen zugreifen kann.

Erstellen einer Geodatabase

Um eine Geodatabase zu erstellen, führen Sie das Werkzeug Enterprise-Geodatabase erstellen aus ArcGIS AllSource aus, oder führen Sie ein Python-Skript aus, das dieses Werkzeug von einem ArcGIS AllSource- oder ArcGIS Server-Computer aus aufruft.

Ausführen des Werkzeugs Enterprise-Geodatabase erstellen

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um eine Geodatabase mithilfe des Werkzeugs Enterprise-Geodatabase erstellen in ArcGIS AllSource zu erstellen.

  1. Starten Sie ArcGIS AllSource.
  2. Öffnen Sie das Werkzeug Enterprise-Geodatabase erstellen.

    Sie können dieses Werkzeug suchen oder zu diesem Werkzeug navigieren, das sich in der Toolbox "Data Management" im Toolset "Geodatabase-Verwaltung" befindet. Allgemeine Informationen zum Öffnen von Geoverarbeitungswerkzeugen finden Sie unter Suchen eines Geoverarbeitungswerkzeugs.

  3. Wählen Sie aus der Dropdown-Liste Datenbankplattform den Eintrag PostgreSQL aus.
  4. Geben Sie im Textfeld Instanz den Namen des PostgreSQL-Servers ein.
  5. Geben Sie im Textfeld Datenbank den Namen der Datenbank ein, in der die Geodatabase erstellt werden soll.
    Hinweis:

    Geben Sie den Datenbanknamen in Kleinbuchstaben ein, da Objektnamen mit Großbuchstaben oder Groß- und Kleinbuchstaben für Geodatabases in PostgreSQL nicht unterstützt werden. Wenn Sie einen Datenbanknamen in Großschreibung oder in kombinierter Groß-/Kleinschreibung eingeben, wird er von ArcGIS in Kleinschreibung konvertiert.

  6. Sie müssen die Verbindung zur Datenbank als Postgres-Superuser herstellen, um die Datenbank und andere Objekte erstellen zu können. Im Textfeld Datenbankadministrator wird daher standardmäßig postgres angezeigt.

    Wenn der Superuser einen anderen Namen hat, geben Sie diesen Namen in das Textfeld Datenbankadministrator ein.

    Bei dieser Version können Sie keine Postgres-Superuser-Anmeldung mit Betriebssystemauthentifizierung verwenden.

  7. Geben Sie das Kennwort für den Postgres-Superuser in das Textfeld Datenbankadministrator-Kennwort ein.
  8. Der Geodatabase-Administrator muss in PostgreSQL als "sde" bezeichnet werden. Deshalb ist das Textfeld Geodatabase-Administrator standardmäßig bereits mit sde ausgefüllt.
  9. Geben Sie ein Kennwort für den Benutzer "sde" in das Textfeld Geodatabase-Administratorkennwort ein.

    Wenn im Datenbank-Cluster bereits ein SDE-Benutzer vorhanden ist, geben Sie das Kennwort des vorhandenen Benutzers ein. Dann wird in der Datenbank ein SDE-Schema erstellt. Wenn der Benutzer noch nicht vorhanden ist, wird ein Benutzer mit dem Namen "sde" und dem von Ihnen angegebenen Kennwort im Datenbank-Cluster erstellt, und in der Datenbank wird ein entsprechendes Schema erstellt. Der öffentlichen Gruppenrolle wird Zugriff auf das SDE-Schema gewährt.

    Tipp:

    Um die Sicherheit des Schemas nach dem Erstellen der Geodatabase zu erhöhen, können Sie der Gruppenrolle "public" die Verwendungsberechtigung entziehen. Erstellen Sie anschließend eine neue Gruppenrolle, gewähren Sie dieser Rolle Zugriff auf das SDE-Schema, und weisen Sie allen Anmelderollen, die auf die Geodatabase zugreifen müssen, diese Gruppenrolle zu.

  10. Wenn Sie einen Tablespace konfigurieren, den Sie als standardmäßigen Tablespace für die Datenbank verwenden möchten, geben Sie seinen Namen in das Textfeld Tablespace-Name ein.

    Mit diesem Werkzeug wird kein Tablespace erstellt. Sie müssen entweder einen vorhandenen Tablespace angeben oder das Textfeld leer lassen. Wenn Sie keinen Tablespace angeben, wird die Datenbank in "pg_default" erstellt.

  11. Navigieren Sie für Autorisierungsdatei zu der Schlüsselcodedatei, die bei der Autorisierung von ArcGIS Server (Enterprise Edition) erstellt wurde, und wählen Sie diese aus.

    Diese Datei wird in das Verzeichnis \\Program Files\ESRI\License<release#>\sysgen geschrieben, wenn Sie ArcGIS Server unter Windows installieren, und in das Verzeichnis /arcgis/server/framework/runtime/.wine/drive_c/Program Files/ESRI/License<release#>/sysgen, wenn Sie ArcGIS Server unter Linux installieren. Kopieren Sie diese Datei an einen Speicherort, auf den der Client, über den Sie die Geodatabase erstellen, zugreifen kann. Autorisieren Sie ArcGIS Server jetzt, um diese Datei zu erstellen, sofern Sie dies nicht bereits getan haben.

  12. Verwenden Sie die Dropdown-Liste Räumlicher Datentyp, um den Datentyp auszuwählen, den die Geodatabase verwenden soll: "ST_Geometry" oder PostGIS.
  13. Klicken Sie auf Ausführen.

Sie verfügen nun über eine Geodatabase in einer PostgreSQL-Datenbank.

Meldungen im Zusammenhang mit der Geodatabase-Erstellung werden in der Datei sde_setup.log gespeichert, die in dem Verzeichnis erstellt wurde, das für die Variable "TEMP" auf dem Computer angegeben wurde, auf dem das Skript ausgeführt wird. Falls Sie Probleme beim Erstellen einer Geodatabase haben, finden Sie weitere Informationen zum Beheben des Problems in dieser Datei.

Als Nächstes können Sie einen Benutzer erstellen, der Daten in die Geodatabase laden kann.

Ausführen eines Python-Skripts von einem ArcGIS-Client-Computer

Sie können das hier angegebene Skript kopieren, speichern und ausführen, um eine Geodatabase über einen ArcGIS AllSource (Desktop Standard oder Desktop Advanced) oder ArcGIS Server-Computer zu erstellen.

Tipp:

Weitere Informationen zum Ausführen von Python auf einem ArcGIS Server-Computer finden Sie unter ArcGIS Server und ArcPy.

  1. Erstellen Sie eine Textdatei auf einem ArcGIS-Client-Computer, und kopieren Sie das folgende Skript in die Datei. Passen Sie dabei die für Ihren Standort spezifischen Informationen an:
    """
    Name: create_enterprise_gdb.py
    Description: Create an enterprise geodatabase in PostgreSQL with provided DBMS connection information
    Author: Esri
    """
    
    # Import system modules
    import arcpy, os
    
    # Local variables
    # Replace license path with the location of your keycodes file
    # Replace all arcpy.management.CreateEnterpriseGeodatabase values except "POSTGRESQL", "sde", and license with information appropriate for your site 
    license = os.fsencode("\\Program Files\\path\\to\\authorization_file\\keycodes")
    
    try:
        arcpy.management.CreateEnterpriseGeodatabase("POSTGRESQL",
                                                     "pgprod",
                                                     "pggdb",
                                                     "DATABASE_AUTH",
                                                     "postgres",
                                                     "N0pe3king!",
                                                     "",
                                                     "sde",
                                                     "sdepwd2vr9dzmctBuB",
                                                     "gis",
                                                     license,
                                                     "ST_GEOMETRY",
    
    )
        for i in range(arcpy.GetMessageCount()):
            arcpy.AddReturnMessage(i)
        arcpy.AddMessage("+++++++++\n")
    except:
        for i in range(arcpy.GetMessageCount()):
            arcpy.AddReturnMessage(i)
  2. Ersetzen Sie die Werte entsprechend den Angaben im Skript.
  3. Speichern Sie die Datei mit der Erweiterung .py.
  4. Führen Sie das Skript aus.

    Meldungen im Zusammenhang mit der Geodatabase-Erstellung werden in der Datei sde_setup.log gespeichert, die in dem Verzeichnis erstellt wurde, das für die Variable "TEMP" oder "TMP" auf dem Computer angegeben wurde, auf dem das Skript ausgeführt wird. Falls Sie Probleme beim Erstellen einer Geodatabase haben, finden Sie weitere Informationen zum Beheben des Problems in dieser Datei.

Sie verfügen nun über eine Geodatabase in einer PostgreSQL-Datenbank.

Als Nächstes können Sie einen Benutzer erstellen, der Daten in die Geodatabase laden kann.

Der PostgreSQL-Administrator erstellt die Datenbank, der Geodatabase-Administrator erstellt die Geodatabase.

Besitzt der Benutzer, der die Geodatabase erstellt, keinen Zugriff auf das Kennwort des Datenbankadministrators (des Postgres-Superusers), muss der Datenbankadministrator die Datenbank, die SDE-Anmelderolle und das SDE-Schema erstellen. Als Nächstes kann der Geodatabase-Administrator über die SDE-Anmeldung eine Verbindung mit der Datenbank herstellen und mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Enterprise Geodatabase aktivieren oder einem Python-Skript, das dieses Werkzeug aufruft, eine Geodatabase erstellen.

Das Werkzeug Enterprise-Geodatabase aktivieren verwendet eine Datenbankverbindungsdatei als Eingabe und erstellt die Geodatabase-Systemtabellen, -sichten, -funktionen und -prozeduren im Schema "sde". Bevor das Werkzeug ausgeführt werden kann, muss der Datenbankadministrator Folgendes im PostgreSQL-Datenbank-Cluster einrichten:

  • eine Anmelderolle mit dem Namen "sde" mit Superuser-Status
  • eine Datenbank
  • ein SDE-Schema in der Datenbank, für das die SDE-Anmeldung Berechtigungen besitzt
  • einen räumlichen Typ: Die Bibliothek "st_geometry" muss im Ordner lib im PostgreSQL-Installationsverzeichnis vorhanden sein, oder PostGIS muss in der Datenbank konfiguriert sein.

Installieren und Konfigurieren von PostgreSQL und eines räumlichen Datentyps

Zunächst muss der Datenbankadministrator PostgreSQL zum Speichern einer Geodatabase vorbereiten.

Um den PostgreSQL-Datenbank-Cluster als Datenbankadministrator einzurichten, führen Sie die folgenden Schritte aus:

Hinweis:

Alle Datenbankobjektnamen dürfen nur Kleinbuchstaben enthalten.

  1. Laden Sie eine unterstützte Version von PostgreSQL herunter, und installieren Sie diese. Konfigurieren Sie den Datenbank-Cluster.

    Anweisungen zum Installieren und Konfigurieren von PostgreSQL finden Sie in der PostgreSQL-Dokumentation.

  2. Konfigurieren Sie den Datenbank-Cluster, so dass dieser Verbindungen akzeptiert.

    Hierzu müssen Sie u. a. die Datei pg_hba.conf so ändern, dass der Datenbank-Cluster Remote-Verbindungen zulässt.

  3. Erstellen Sie optional im Datenbank-Cluster einen Tablespace, in dem die Datenbank gespeichert werden kann.
  4. Erstellen Sie eine Anmelderolle mit dem Namen "sde" mit Superuser-Status.

    Tipp:

    Wenn der Geodatabase-Administrator keine Datenbankverbindungen entfernt, können Sie den Administratorstatus von der Rolle "sde" widerrufen, nachdem die Datenbank erstellt wurde.

  5. Erstellen Sie die Datenbank, die zum Speichern der Geodatabase verwendet werden soll.
  6. Erstellen Sie in der Datenbank ein Schema mit dem Namen "sde", und autorisieren Sie die Anmelderolle für dieses Schema.
  7. Aktivieren Sie einen räumlichen Datentyp in der Datenbank.
    • Eine Anleitung zur Konfiguration von PostGIS in der Datenbank finden Sie in der PostGIS-Dokumentation. Fahren Sie anschließend mit Schritt 9 fort.
    • Fahren Sie zur Konfiguration von "ST_Geometry" mit dem nächsten Schritt fort.
  8. Rufen Sie die Bibliothek "ST_Geometry" ab, und speichern Sie sie im PostgreSQL-Verzeichnis lib.
    1. Laden Sie die Datei st_geometry.dll von My Esri herunter.

      Laden Sie die richtige Bibliothek für die verwendete PostgreSQL-Version herunter. Wenn Sie die falsche Version verwenden, kann die Geodatabase nicht erstellt werden.

      Wenden Sie sich an den Administrator Ihrer ArcGIS-Organisation, wenn die Download-Option nicht vorhanden ist.

      Hinweis:

      Für die Datei st_geometry.dll wird das Microsoft Visual C++ Redistributable Package (x64) benötigt. Informationen zur erforderlichen Paketversion finden Sie unter PostgreSQL-Datenbankanforderungen. Wenn dieses Paket auf dem PostgreSQL-Server nicht verfügbar ist, laden Sie es von der Microsoft-Site herunter, und installieren Sie es.

    2. Speichern Sie die Datei st_geometry.dll im PostgreSQL-Verzeichnis lib auf dem Computer, auf dem PostgreSQL installiert wurde.
  9. Händigen Sie dem Geodatabase-Administrator die Datenbankverbindungsinformationen aus.

    Der Geodatabase-Administrator muss den Datenbank-Cluster-Namen, den Datenbanknamen und das Kennwort für die Anmelderolle "sde" kennen.

Nachdem eine Datenbank erstellt wurde, kann der Geodatabase-Administrator einen ArcGIS-Client installieren und eine Geodatabase erstellen.

Installieren eines ArcGIS-Clients

Der Geodatabase-Administrator benötigt zum Erstellen der Geodatabase einen ArcGIS-Client: entweder ArcGIS AllSource (Desktop Standard oder Desktop Advanced) oder ArcGIS Server.

Hinweis:

Sie benötigen eine Schlüsselcodedatei für ArcGIS Server (Enterprise Edition), um die Geodatabase im nächsten Abschnitt zu autorisieren. Auch wenn Sie zum Erstellen der Geodatabase kein Python-Skript von einem ArcGIS Server-Computer ausführen, müssen Sie ArcGIS Server installieren und autorisieren, um die Schlüsselcodedatei abzurufen. Möglicherweise müssen Sie die Schlüsselcodedatei vom ArcGIS Server-Computer an einen Speicherort kopieren, auf den das Geoverarbeitungswerkzeug Enterprise-Geodatabase aktivieren zugreifen kann.

Nachdem der ArcGIS-Client installiert wurde, können Sie eine Verbindung zur Datenbank herstellen und eine Geodatabase erstellen.

Erstellen einer Geodatabase

Um eine Geodatabase in der vorhandenen Datenbank zu erstellen, kann der Geodatabase-Administrator entweder das Werkzeug Enterprise-Geodatabase aktivieren aus ArcGIS AllSource (Desktop Standard oder Desktop Advanced) oder ein Python-Skript aus ArcGIS AllSource oder ArcGIS Server ausführen, das die ArcPy-Funktion aufruft.

Ausführen des Werkzeugs Enterprise-Geodatabase aktivieren

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um eine Geodatabase mithilfe des Werkzeugs Enterprise-Geodatabase aktivieren in ArcGIS AllSource zu erstellen.

  1. Starten Sie ArcGIS AllSource.
  2. Stellen Sie eine Verbindung mit der PostgreSQL-Datenbank als SDE-Benutzer her.

    Wenn es sich beim SDE-Benutzer um einen Benutzer mit Datenbankauthentifizierung handelt, müssen Sie das Kennwort des SDE-Benutzers in der Datenbankverbindung speichern.

  3. Öffnen Sie dass Werkzeug Enterprise-Geodatabase aktivieren.

    Allgemeine Informationen zum Öffnen von Geoverarbeitungswerkzeugen finden Sie unter Suchen eines Geoverarbeitungswerkzeugs.

  4. Ziehen Sie die neue Verbindungsdatei in das Feld Eingabedatenbank.
  5. Um einem Wert für die Autorisierungsdatei anzugeben, wechseln Sie zu der Schlüsselcodedatei, die bei der Autorisierung von ArcGIS Server (Enterprise Edition) erstellt wurde, und wählen Sie diese aus.

    Diese Datei wird in das Verzeichnis \\Program Files\ESRI\License<release#>\sysgen geschrieben, wenn Sie ArcGIS Server unter Windows installieren, und in das Verzeichnis /arcgis/server/framework/runtime/.wine/drive_c/Program Files/ESRI/License<release#>/sysgen, wenn Sie ArcGIS Server unter Linux installieren. Kopieren Sie diese Datei an einen Speicherort, auf den der Client, über den Sie die Geodatabase erstellen, zugreifen kann. Autorisieren Sie ArcGIS Server jetzt, um diese Datei zu erstellen, sofern Sie dies nicht bereits getan haben.

  6. Klicken Sie auf Ausführen.

Sie verfügen nun über eine Geodatabase in einer PostgreSQL-Datenbank.

Meldungen im Zusammenhang mit der Geodatabase-Erstellung werden in der Datei sde_setup.log gespeichert, die in dem Verzeichnis erstellt wurde, das für die Variable "TEMP" auf dem Computer angegeben wurde, auf dem das Skript ausgeführt wird. Falls Sie Probleme beim Erstellen einer Geodatabase haben, finden Sie weitere Informationen zum Beheben des Problems in dieser Datei.

Als Nächstes kann der Datenbankadministrator Anmelderollen und entsprechende Schemas für Benutzer erstellen, die Daten erstellen, bearbeiten und anzeigen. Zudem kann er Anmelderollen für Editoren und Benutzer, die Daten anzeigen, erstellen und diesen Benutzern die entsprechenden Berechtigungen erteilen.

Ausführen eines Python-Skripts von einem ArcGIS-Client-Computer

Zum Erstellen der Geodatabase durch Ausführen eines Skriptes auf einem Computer mit ArcGIS AllSource (Desktop Standard oder Desktop Advanced) oder ArcGIS Server können Sie das hier verfügbare Skript verwenden.

Tipp:

Weitere Informationen zum Ausführen von Python auf einem ArcGIS Server-Computer finden Sie unter ArcGIS Server und ArcPy.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um ein Python-Skript zum Erstellen einer Geodatabase in einer PostgreSQL-Datenbank auszuführen:

  1. Erstellen Sie eine Textdatei auf einem ArcGIS-Client-Computer, und kopieren Sie das folgende Skript in die Datei. Passen Sie dabei die für Ihren Standort spezifischen Informationen an:

    # Name: enable_enterprise_gdb.py
    # Description: Create an enterprise geodatabase in an existing PostgreSQL database
    
    # Import system modules
    import arcpy, os
    
    # Local variables
    # Replace paths with those appropriate to your site
    license = "\\Program Files\\path\\to\\authorization_file\\keycodes"
    tempdir = "C:\\temp\\"
    connection_file_name = "egdb_connection.sde"
    
    # Check for the .sde file and delete it if present
    connection_file_name_path = os.path.join(tempdir, connection_file_name)
    
    arcpy.env.overwriteOutput=True
    if os.path.exists(connection_file_name_path):
    	os.remove(connection_file_name_path)
    
    # Create a connection to the geodatabase as the geodatabase administrator
    # Replace "pgprod" with the name of your PostgreSQL instance, "N0L0oking" with the sde password, and "entgdb" with the name of the database
    arcpy.CreateDatabaseConnection_management(tempdir,
                                              connection_file_name,
                                              "POSTGRESQL",
                                              "pgprod",
                                              "DATABASE_AUTH",
                                              "sde",
                                              "N0L0oking",
                                              "SAVE_USERNAME",
                                              "entgdb"
    )
    # Enable geodatabase
    try:
        arcpy.EnableEnterpriseGeodatabase_management(connection_file_name_path, license)
    except:
        for i in range(arcpy.GetMessageCount()):
            arcpy.AddReturnMessage(i)

  2. Ersetzen Sie die Werte entsprechend den Angaben im Skript.
  3. Speichern Sie die Datei mit der Erweiterung .py.
  4. Führen Sie das Skript aus.

    Meldungen im Zusammenhang mit der Geodatabase-Erstellung werden in der Datei sde_setup.log gespeichert, die in dem Verzeichnis erstellt wurde, das für die Variable "TEMP" oder "TMP" auf dem Computer angegeben wurde, auf dem das Skript ausgeführt wird. Falls Sie Probleme beim Erstellen einer Geodatabase haben, finden Sie weitere Informationen zum Beheben des Problems in dieser Datei.

Sie verfügen nun über eine Geodatabase in einer PostgreSQL-Datenbank.

Als Nächstes kann der Datenbankadministrator Anmelderollen und entsprechende Schemas für Benutzer erstellen, die Daten erstellen, bearbeiten und anzeigen. Zudem kann er Anmelderollen für Editoren und Benutzer, die Daten anzeigen, erstellen und diesen Benutzern die entsprechenden Berechtigungen erteilen.