Ein Farbschema ist ein Bereich mit zugehörigen Farben, die auf eine Sammlung von Features, Rastern, Grafikelementen oder Symbolkomponenten angewendet werden können. Farbschemas enthalten mindestens zwei Farben. Der Übergang zwischen Farbpaaren kann ein kontinuierlicher Farbverlauf oder eine diskontinuierliche Grenze ohne Überblendung von einer Farbe zur anderen sein.
ArcGIS AllSource unterscheidet fünf Arten von Farbschemas. Zusätzlich zu kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Werten können Farbschemas auch auf Zufallswerten basieren, wobei verschiedene Farben zwischen zwei definierten Farben in einem HSV-Farbraum das Schema in zufälliger Reihenfolge bilden. Verschiedene Farbschematypen können kombiniert werden, um komplexe Sammlungen von Farben zu erstellen, die als Multipart-Farbschemas bezeichnet werden. Sie können Farbschemas zudem zur Wiederverwendung oder Freigabe in Styles speichern. ArcGIS AllSource enthält seine Standardfarbschemas sowohl im RGB- als auch im CMYK-Farbmodell.
Weitere Informationen zu Styles.
Sie können benutzerdefinierte Farbschemas im Farbschema-Editor ändern oder erstellen, der sich im Bereich Symbolisierung befindet. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden von Farbschemas.
Kontinuierliche Farbschemas
Kontinuierliche Farbschemas zeigen eine glatten Verlauf von mindestens zwei Farbstopps an. Jeder Farbstopp wird durch eine Farbe, ihre Transparenz sowie eine Position entlang des Schemas festgelegt, das als Prozentsatz der Gesamtschemalänge von links nach rechts definiert ist. Ein Stopp befindet sich an jedem Endpunkt, an den Positionen "0 Prozent" und "100 Prozent". Die Farbe und Transparenz dieser beiden Stopps kann geändert werden, die Positionen jedoch nicht. Ein Stopp ist ein bestimmter Punkt, an dem die Überblendung von zwei benachbarten Farben in einem Verlauf endet. Sie können Stopps in einem kontinuierlichen Farbschema verschieben, indem Sie darauf klicken und sie an ihre relativen Positionen ziehen.
Die Segmente zwischen Farbstopps geben das Aussehen eines Farbschemas vor. Farbschemasegmente verfügen über zwei Eigenschaften: den Algorithmus zum Festlegen des Weges durch den Farbraum zwischen den beiden Stoppfarben (HSV oder CIE Lab) und die Polar-Richtung zur Bestimmung der Richtung um das Farbrad für Farbtonvariationen (kürzester oder längster Weg.)
Algorithmen für Farbräume
Das Aussehen der Segmente in einem kontinuierlichen Farbschema wird durch die Eigenschaft Algorithmus festgelegt, die die Zwischenfarben zwischen den beiden umgebenden Farbstopps berechnet.
Der HSV-Algorithmus (Farbton, Sättigung, Wert) stellt einen linearen Farbverlauf zwischen Wertepaaren dar: einen linearen Weg von Farbton 1 zu Farbton 2, einen linearen Weg von der Sättigung von Farbe 1 zur Sättigung von Farbe 2 und einen linearen Weg vom Wert von Farbe 1 zum Wert von Farbe 2. Da alle Zwischenfarben angezeigt werden, ist der Algorithmus nicht immer optimal zur quantitativen Darstellung geeignet.
Wenn in einem Segment der HSV-Algorithmus verwendet wird, gibt die Eigenschaft Polar-Richtung vor, ob der Weg von Farbton 1 zu Farbton 2 der kürzeste (Standardeinstellung) oder der längste um das Farbrad ist. Treffen Sie über das Pulldown-Menü Polar-Richtung eine Auswahl. Die Einstellung der Polar-Richtung hat keine Auswirkungen, wenn einer oder beide Farbstopps an den Enden des Segments keine Farbtonkomponente aufweisen (Weiß-, Grau und Schwarztöne), da keine zu vermischenden Farbtöne vorhanden sind. Wenn ein kleiner Farbtonwert vorliegt, ist bei Änderung der Polar-Richtung eine kleine Differenzierung in den fortlaufenden Farben erkennbar. Aus diesem Grund können HSV-Farbschemas, die durch niedrige Farbtonwerte verlaufen, anders als ihre entsprechenden Farbverläufe in vorherigen Versionen von ArcGIS angezeigt werden.
Beim CIELab-Algorithmus erfolgt der Verlauf zwischen zwei Farben ohne Einbeziehung der dazwischenliegenden Farbtöne. Das Ergebnis ist ein im Vergleich zum HSV-Algorithmus glatterer Übergang von Farbe 1 zu Farbe 2. In vielen Fällen erzeugt dies zwischen zwei Farben einen glatten Verlauf, Zwischenfarbwerte können jedoch grau (niedrige Sättigung) sein, wenn ein großer Unterschied zwischen zwei Farben besteht. Die Polar-Richtung ist für CIELab-Segmente nicht verfügbar, da dieser Algorithmus stets einem direkten Weg durch den Farbraum folgt.
Beim Algorithmus "Linear" erfolgt der Verlauf zwischen zwei Farben linear entlang der Farbkanalwerte von Farbe 1 und Farbe 2. Wird kein zu durchlaufender Farbraum einbezogen, verwendet der Algorithmus direkt die Kanalwerte der angegebenen Farben. Verwenden Sie zum Interpolieren eines glatten Übergangs der Rohfarbwerte für Stopps mit bekanntermaßen perzeptiv äquivalenten Schritten einen linearen Verlauf. Die Polar-Richtung ist für Segmente vom Typ "Linear" nicht verfügbar, da dieser Algorithmus stets einem direkten Weg durch den Farbraum folgt.
Tipp:
Fügen Sie einem durchgehenden Farbschema einen Stopp für transparente Farbe hinzu, um einen Verlauf zu erstellen, der nach und nach mehr Karteninhalt darunter anzeigt. Dies ist eine gute Methode, um Phänomene mit ungenauen oder unbekannten Grenzen abzubilden. Um einen sanften Überblendungseffekt zu erzielen, setzen Sie den Stopp für vollständig transparente Farbe auf die gleichen Farbwerte wie die nächstgelegene Farbe, aber mit einer Transparenz von 100. Dies führt zu besseren Ergebnissen als die Verwendung einer Grundfarbe ohne Bezug, die auf vollständige Transparenz festgelegt ist.
Wenn das Schema z. B. von Blau (RGB 0, 120, 240 und 0 % Transparenz) zu transparent übergeht, setzen Sie den zweiten Farbstopp auf RGB 0, 120, 240 mit 100 % Transparenz.
Diskontinuierliche Farbschemas
Diskontinuierliche Farbschemas bestehen aus mindestens zwei Volltonfarbblöcken ohne Abstufung. Diskontinuierliche Farbschemas können verwendet werden, um sequenzielle oder divergierende Farbschemas zu erstellen. Die Blöcke sind gleichbedeutend mit den Farbstopps in kontinuierlichen Farbschemas, verfügen jedoch nur über Farb- und Transparenzeigenschaften. Es gibt weder ein Konzept eines Farbschemasegments in diskontinuierlichen Farbschemas noch eine Begrenzung der Blockanzahl. Drei bis neun Farben sind jedoch insbesondere bei einfarbigen Farbschemas der am häufigsten akzeptierte Bereich und werden daher empfohlen.
Zufallsfarbschemas
Zufallsfarbschemas enthalten keine Farbstopps, Segmente oder Blöcke. Sie werden lediglich durch einen minimalen und einen maximalen HSV-Farbwert definiert. Das Schema wird aus diskontinuierlichen Farbtönen kompiliert, die nach dem Zufallsprinzip erstellt werden, sodass ihre Einstellungen für H (Hue, Farbton), S (Saturation, Sättigung) und V (Value, Helligkeitswert) zwischen den H-, S- und V-Werten der minimalen und maximalen Farbwerte liegen. Ein einzelner Transparenzwert wird auf das gesamte Schema angewendet.
Zufallsfarbschemas enthalten keine auswählbaren Komponenten entlang der Schemavorschau. Das Aussehen des Farbschemas wird von den HSV-Werten vorgegeben, die als Minimal- und Maximalwerte aus zwei Farbauswahlen angegeben werden. Diese Werte können im Farbschema-Editor bearbeitet werden.
Hinweis:
Obwohl ArcGIS AllSource jeden HSV-Wert als zufällig deklariert, können zwei oder mehr Farben sehr ähnlich aussehen. In der Regel kann das ungeschulte menschliche Auge bis zu acht unterschiedliche Schattierungen derselben Farbe unterscheiden. Wenn große Datensätze mit zufälligen Farbschemas symbolisiert werden, können Farben mit ähnlichen HSV-Werten wahrscheinlich nicht unterschieden werden. Der Effekt kann überhöht sein, wenn die Farben gedruckt oder die minimalen bzw. maximalen Farbwerte im Farbschema-Editor geändert werden.
Multipart-Farbschemas
Multipart-Farbschemas bestehen aus einer beliebigen Kombination aus zwei oder mehr kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Subschemas. Subschemas sind mit ihren eigenständigen Entsprechungen identisch, kontinuierliche Farbschemas in einem Multipart-Farbschema enthalten jedoch nur zwei Stopps. Ein Multipart-Farbschema kann bis zu 20 Subschemas, jedoch kein weiteres Multipart-Farbschema enthalten.
Bivariate Farbschemas
Bivariate Farbschemas sind nur für die Verwendung mit der Symbolisierung mit bivariaten Farben konzipiert. Sie kombinieren die Farbwerte zweier diskontinuierlicher Farbschemas, wodurch ein mehrklassiges Farbgitter entsteht. Die Größe des Gitters ist immer 2 x 2, 3 x 3 oder 4 x 4. Im Gegensatz zu diskontinuierlichen Farbschemas können bivariate Farbschemas gedreht werden, jedoch kann die Reihenfolge der Farben nicht dynamisch angeordnet werden. Einzelne Farben können durch Formatieren des Farbschemas bearbeitet werden.