Verfügbar für ArcGIS-Organisationen mit Lizenz für die Erweiterung "ArcGIS IPS".
Die ArcGIS IPS Setup-App verwendet BLE-Beacons (Bluetooth Low Energy), um Funkreferenzdaten für die Indoor-Positionierung zu erfassen. Die Funksignale werden bei einer Indoor-Positioning-System-Einmessung (IPS-Einmessung) mit der IPS Setup-App erfasst oder vorab aus einem definierten Indoor-Positionierungsbereich generiert. Dabei erfolgt die Generierung, wenn die Bereichsgrenzen auf der Indoor-Karte angegeben werden. Wurden die Funksignale mit dem Werkzeug Indoor-Positionierungs-Dataset generierenverarbeitet und als Datenservice für die Indoor-Positionierung veröffentlicht, können sie zur verlässlichen und genauen Verortung genutzt werden. BLE-Beacons, die das iBeacon-Protokoll nutzen, unterstützen die Indoor-Positionierung, sofern die empfohlene Konfiguration befolgt wird.
Die Bereitstellung und Wartung von Beacons ist entscheidend für die anhaltende Genauigkeit und Wirksamkeit eines Indoor Positioning System. Berücksichtigen Sie bei der Aktivierung der Indoor-Positionierung die im Folgenden beschriebenen Empfehlungen für die Planungs-, Installations-, Konfigurations-, Test- und Wartungsphasen.
Planung
Bei der Beacon-Planung muss die Anzahl und Verteilung der Beacons basierend auf dem Abdeckungsbereich (IPS-Bereich) und den physischen Merkmalen einer Einrichtung bestimmt werden. Die geschätzte Anzahl an erforderlichen Beacons richtet sich in der Regel nach der empfohlenen Signalabdeckung für den jeweiligen Umgebungstyp. Unterschiedliche Umgebungen machen ggf. eine abweichende Dichte oder Konfiguration des Beacon-Netzwerks erforderlich. Basierend auf der ermittelten IPS-Umgebung sollte ein Beacon-Platzierungsplan ausgearbeitet werden. Befolgen Sie möglichst die Empfehlungen für die Beacon-Planung. So lässt sich die Anzahl der Beacons, die erworben und installiert werden müssen, genau abschätzen.
Installation
Installieren Sie die Beacons gemäß dem Beacon-Platzierungsplan. Montieren Sie die Beacons an Wänden, Decken oder anderen Bauteilen, damit sie sicher befestigt sind. Berücksichtigen Sie bei der Montage von Beacons die folgenden Empfehlungen:
- Platzierung: Befestigen Sie Beacons über Kopfhöhe an Wänden oder Decke, idealerweise 3 bis 4 Meter über dem Boden. Bringen Sie nach Möglichkeit alle Beacons auf der gleichen Höhe an.
- Abstand: Der empfohlene maximale Abstand zwischen zwei Beacons beträgt 15 Meter und sollte nicht überschritten werden. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, indem Sie mindestens drei Beacons in der Sichtbarkeitslinie jedes Positionierungspunktes im festgelegten IPS-Bereich platzieren. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Dünne bzw. leichte Wände (z. B. aus Gips, Glas oder Holz): Wenn die absolute Entfernung zum nächsten Beacon weniger als 8 Meter beträgt, sind keine drei Beacons in der Sichtbarkeitslinie erforderlich. Dies gilt für Büroräumlichkeiten.
- Dicke Wände (z. B. aus Ziegel, Beton oder Stahlträgern): Wenn die absolute Entfernung zum nächsten Beacon mehr als 10 Meter beträgt, sollten drei Beacons in der Sichtbarkeitslinie angebracht werden. Dies gilt für Industriegebäude, Veranstaltungsorte, Flughäfen und Krankenhäuser.
- Montage: Wählen Sie glatte, saubere Oberflächen, und verwenden Sie doppelseitiges Klebeband, um das Herunterfallen oder Verrutschen von Beacons zu vermeiden.
- Hindernisse: Bringen Sie Beacons nicht in der Nähe von Feuerlöschern, Metallkonstruktionen, Fernsehern und anderen Hindernissen bzw. signalstörenden Elementen und Objekten an.
- Aufzeichnung von Positionen: Erfassen Sie die Position und die Attribute der einzelnen Beacons auf der Karte. Weitere Informationen dazu, wie Sie mit der IPS Setup-App einen Beacon auf der Karte erstellen, ändern oder löschen, finden Sie im Thema Operationen für die Bereitstellung von Beacons.
Konfiguration
Konfigurieren Sie die Beacons mit der vom Beacon-Anbieter bereitgestellten Software (im Idealfall handelt es sich bei den erworbenen Beacons um vorkonfigurierte Beacons, wodurch sich Fehlkonfigurationen vermeiden und Bereitstellungs-Workflows optimieren lassen). Konfigurieren Sie das Beacon-Netzwerk mit den folgenden Optionen und Einstellungen:
- Übertragungsprotokoll: iBeacon
- Sendeintervall: 350 ms
Mit dieser Einstellung wird festgelegt, wie oft der Beacon das Signal sendet.
- TX-Power-Einstellung: Mit dieser Einstellung wird die Stärke des vom Beacon gesendeten Bluetooth-Signals festgelegt.
Für die meisten Beacon-Installationen lautet die Standardeinstellung "TX Power 2 (-16 dBm)". Unter bestimmten Umgebungsbedingungen ist möglicherweise eine benutzerdefinierte Sendeleistung erforderlich.
Received Signal Strength Indication (RSSI): Indikator der Empfangssignalstärke. Bei 1 Meter Entfernung sollte er bei -81 dBm oder möglichst nahe an diesem Wert liegen.
- Für jedes Beacon im Netzwerk liegt eine eindeutige ID-Folge im Format "UUID.major.minor" vor.
Tipp:
Umgebungen mit starken Funkstörungen oder Überlastungen erfordern möglicherweise Anpassungen der Netzwerkeinstellungen, damit optimale Ergebnisse erzielt werden können. Wenden Sie sich an einen ArcGIS IPS-Experten, wenn besondere Anforderungen und Empfehlungen beim Netzwerkmanagement einzuhalten sind.
Tests
Bei einer vor Ort durchgeführten Installation werden einige wichtige Beacon-Attribute, die für die Generierung der Positionierungsdaten erforderlich sind, möglicherweise übersprungen oder weggelassen. In diesem Fall können Beacon-Features mithilfe von ArcGIS Pro-Workflows um die fehlenden Attribute ergänzt werden. Nach der Installation und Konfiguration der Beacons sollten Sie das Beacon-Netzwerk testen, um die ordnungsgemäße Funktionalität und Abdeckung sicherzustellen. Sie können die Beacon-Abdeckung testen, indem Sie mit einem Mobilgerät durch den Bereich gehen und eine generische Funkerkennungs-App wie nRF Connect oder eine vom Beacon-Anbieter bereitgestellte Netzwerkmanagement-App verwenden. Testen und bewerten Sie die Indoor-Positionierungs-Performance, nachdem Sie die Netzwerkdaten mit dem Werkzeug Indoor-Positionierungs-Dataset generieren verarbeitet, den Datenservice für die Indoor-Positionierung veröffentlicht und die IPS-bezogene Karte konfiguriert haben.
Überwachung und Wartung
Überprüfen Sie regelmäßig den Status bzw. Zustand der Beacons. Im Rahmen der regelmäßigen Beacon-Überwachung muss auch die Laufzeit der Geräteakkus überprüft und im Bedarfsfall die Firmware aktualisiert werden. Beheben Sie alle etwaig auftretenden Probleme oder Störungen, um für das aktivierte IPS-Setup optimale Performance zu erzielen. Berücksichtigen Sie die folgenden Empfehlungen:
- Erfassen Sie in regelmäßigen Abständen Daten zum Beacon-Status, um sich einen Überblick über das IPS zu verschaffen und kontinuierlich eine optimale User Experience für die Endbenutzer zu gewährleisten.
- Ersetzen Sie falsch konfigurierte, fehlende oder nicht funktionsfähige Beacons umgehend. Generieren Sie die Indoor-Positionierungsdaten neu, falls Beacons ersetzt werden müssen.
- Erfassen Sie den Akkuladestand der Beacons, um den zukünftigen Instandhaltungsbedarf festzustellen.
- Optional können Sie Dashboards zur Überwachung des Beacon-Akkustands erstellen, was größere Effektivität bei Wartungsmanagement und Entscheidungsfindung erlaubt.