Es ist wichtig, für das Kameramodell Ihrer Drohne die richtigen Daten festzulegen, damit Sie in Drone2Map qualitativ hochwertige Produkte erstellen können. Anhand dieser Werte erkennt die Software, wie die Bilddaten richtig ausgeglichen und an der Höhenoberfläche ausgerichtet werden sollen. In Drone2Map stehen zur Vereinfachung dieses Prozesses mehrere Möglichkeiten bereit, die Informationen zum Kameramodell zu bearbeiten. Es wird standardmäßig eine interne Kameradatenbank verwendet, in der unterstützte Kameras und ihre optimalen Parameter gespeichert sind. Beim Erstellen eines Projekts liest Drone2Map die EXIF-Informationen aus den Bildern und wendet das geeignete Kameramodell an. Für Kameras, die nicht in der internen Kamerasystemdatenbank gespeichert sind, versucht Drone2Map, die Werte anhand der EXIF- und XMP-Tag-Informationen aus den Bildmetadaten zu ermitteln.
Die Informationen zum Kameramodell können auch in einer Benutzer-Kameradatenbank gespeichert werden. In dieser Datenbank können Sie anhand eines eindeutigen Identifikators benutzerdefinierte Einstellungen zum Kameramodell speichern. Wenn dann aus demselben Kameramodell Bilddaten in ein Projekt geladen werden, kann anstelle der Systemdatenbank die Benutzerdatenbank ausgewählt werden, sodass die gespeicherten Einstellungen unmittelbar abgerufen werden. Es können mehrere Voreinstellungen für Kameramodelle gespeichert werden, und es besteht die Option, beim Laden von Bilddaten mit dieser Kamera ein beliebiges Modell als Standard festzulegen.
Hinweis:
Die Benutzer-Kameradatenbank ist nur mit der Advanced-Lizenz verfügbar.
Wenn Sie ein Projekt mit mehreren verschiedenen Kameras verarbeiten, finden Sie diese im Bereich Kameraparameter bearbeiten, wo Sie mit den Pfeilen am oberen Rand zwischen den Kameras wechseln müssen.
Hinweis:
Zum Berechnen des Kameramodells werden nur Brennweite (mm) und Pixelgröße für den Sensor (mm) benötigt. Diese Werte sind oft, jedoch nicht immer, in den Bildeigenschaften enthalten. Die Pixelgröße für den Sensor wird dann bei unterstützten Kameramodellen mithilfe der folgenden Gleichung für die Brennweite 35 mm automatisch geschätzt:
Pixelgröße = CCD-Diagonale / Bilddiagonale (in Pixeln)
Dabei gilt:
CCD-Diagonale = 2 * (Brennweite * Tan(FOV/2))
Wenn dieser Wert nicht automatisch berechnet wird, klicken Sie auf die Schaltfläche Pixelgröße berechnen , und wählen Sie im Dropdown-Menü Sensorspezifikation den Eintrag Sichtfeld (FOV), Äquivalente Brennweite von 35 mm oder Dimension aus. Geben Sie die Spezifikationen für Ihr jeweiliges Kameramodell ein, und klicken Sie auf OK. Der Wert für Pixelgröße für den Sensor (mm) ist nun ausgefüllt.
Wenn für Brennweite (mm) und Pixelgröße für den Sensor (mm) kein gültiger Wert angegeben ist, schlägt die Verarbeitung fehl.
Sie können die Informationen zu vorhandenen Kameramodellen in der internen Kameradatenbank, in der Benutzerdatenbank oder in den Bildmetadaten bearbeiten. Beachten Sie, dass diese Kameraparameter nur in der Benutzer-Kameradatenbank für die künftige Verwendung gespeichert werden. Wenn eine Kamera bearbeitet werden kann, ist die Schaltfläche Kamera bearbeiten aktiviert. Wird das Werkzeug "Kamera bearbeiten" geöffnet, sind Optionen zum manuellen Bearbeiten einer Kamera, zum Importieren von Kameraparametern aus einem vorherigen Projekt sowie zum Speichern von benutzerdefinierten Parametern im CSV-Format verfügbar. Bei Verwendung einer Advanced-Lizenz stehen Ihnen zudem Optionen zum Speichern, Entfernen oder Bearbeiten eines Kameramodells in der Benutzerdatenbank zur Verfügung.
Eine Liste aller Kameramodelle, die für Drone2Map unterstützt werden, finden Sie in der folgenden Datei: C:\Program Files\ArcGIS\Drone2Map\bin\DigitalCameras.dat
Manuelles Bearbeiten des Kameramodells
Wenn Ihnen optimierte Kameraparameter vorliegen, die Sie für eine bestimmte Kamera verwenden möchten, können Sie sie im Bereich Kamera bearbeiten manuell eingeben.
Führen Sie zum manuellen Bearbeiten der Werte für das Kameramodell die folgenden Schritte aus:
- Erstellen Sie ein Drone2Map-Projekt, und fügen Sie Bilder hinzu.
- Klicken Sie auf der Registerkarte Flugdaten in der Gruppe Verwalten auf die Schaltfläche Kamera bearbeiten .
- Geben Sie die optimierten Werte für die folgenden Parameter ein:
- Brennweite (mm)
- Pixelgröße für den Sensor (mm)
- X-Hauptpunkt (mm)
- Y-Hauptpunkt (mm)
- Radialer Koeffizient K1
- Radialer Koeffizient K2
- Radialer Koeffizient K3
- Tangentialer Koeffizient P1
- Tangentialer Koeffizient P2
- Klicken Sie auf OK, um die Kameraparameter für das Projekt zu speichern, und schließen Sie das Fenster Kamera bearbeiten.
Verwenden von mehreren Kameras im selben Projekt
Drone2Map unterstützt die Verwendung mehrerer Kameras in einem Projekt. Hierbei kann es sich um Kameras desselben Fabrikats und Modells oder um verschiedene Kameras handeln. Auch wenn die Kameras in verschiedene Richtungen ausgerichtet sind, werden sie als eine einzige Oberfläche verarbeitet. Dennoch sollte es eine Überlappung zwischen den Flügen geben, wenn Sie eine zusammenhängende Höhenoberfläche oder ein Ortho-Bild erstellen möchten. Wenn ein Projekt mehrere Kameramodelle enthält, wird dies im Bereich Kamera bearbeiten erkannt, und Sie können mit den Pfeilen am oberen Rand zwischen den Kameramodellen wechseln. Die von Ihnen definierten Kameraparameter werden für alle Kameramodelle berücksichtigt.
Erstellen, Aktualisieren und Festlegen von benutzerdefinierten Standard-Kameramodellen
Mit einer Advanced-Lizenz haben Sie Zugriff auf die Benutzer-Kameradatenbank. In der rechten oberen Ecke des Bereichs werden drei Optionen angezeigt: Bearbeiten von vorhandenen gespeicherten Kameramodellen, Hinzufügen von neuen Kameramodellen und Entfernen von Kameramodellen aus der Datenbank. Wenn Sie ein neues Kameramodell hinzufügen, wird dieses mit einem eindeutigen Namen gespeichert und kann in künftigen Projekten referenziert werden. Wenn Sie mehrere Modelle derselben Kamera haben, wird die Schaltfläche "Kamera in Benutzerdatenbank aktualisieren" aktiviert, und Sie können auswählen, welches Modell Sie bearbeiten möchten. Beim Klicken auf die Schaltfläche "Kameramodell aus Benutzerdatenbank entfernen" wird das aktuell aktive benutzerdefinierte Kameramodell aus der Datenbank entfernt.
Zum Hinzufügen eines Kameramodells zur Benutzerdatenbank führen Sie die folgenden Schritte aus:
- Erstellen Sie ein Drone2Map-Projekt, und fügen Sie Bilder hinzu.
- Klicken Sie auf der Registerkarte Flugdaten in der Gruppe Verwalten auf die Schaltfläche Kamera bearbeiten .
- Definieren Sie in den bearbeitbaren Feldern des Bereichs benutzerdefinierte Kameraparameter.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Kamera der Benutzerdatenbank hinzufügen.
Für das Kamerafabrikat und das Kameramodell wird ein neues Fenster angezeigt.
- Geben Sie einen Namen für das Kamerafabrikat und das Kameramodell ein, oder übernehmen Sie die Standardeinstellungen.
Standardmäßig werden vom Benutzer erstellte Kameramodelle bei jedem Speichern fortlaufend durchnummeriert, sofern kein anderer Name angegeben wird.
Bei ihrer Erstellung können gespeicherte benutzerdefinierte Kameramodelle auch als Standardmodell festgelegt werden, sodass alle mit ihnen aufgenommenen Bilddaten zu einem neuen Projekt hinzugefügt werden. Aktivieren Sie hierzu das Kontrollkästchen Als Standardkamera festlegen.
- Klicken Sie auf OK, um das Kameramodell mit seinen Parametern in der Benutzerdatenbank zu speichern.
Zum Entfernen eines Kameramodells aus der Benutzerdatenbank führen Sie die folgenden Schritte aus:
- Erstellen Sie ein Drone2Map-Projekt, und fügen Sie Bilder hinzu.
- Klicken Sie auf der Registerkarte Flugdaten in der Gruppe Verwalten auf die Schaltfläche Kamera bearbeiten .
- Wählen Sie im Dropdown-Menü Kameraquelle die Option Benutzerdatenbank aus.
- Wählen Sie im Dropdown-Menü Kameramodell ein vorhandenes gespeichertes Kameramodell aus.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Kamera aus Benutzerdatenbank entfernen .
Es wird ein Dialogfeld angezeigt, in dem Sie angeben müssen, ob das Kameramodell aus der Benutzerdatenbank entfernt werden soll.
- Klicken Sie auf Ja, um die Kamera aus der Benutzerdatenbank zu entfernen.
Das Kameramodell wird nur aus der Benutzerdatenbank entfernt. In der Systemdatenbank bleiben die Informationen zu diesem Kameramodell erhalten.
Exportieren von Kameraparametern
Sie können die Parameterwerte der Kamera vor oder nach der Verarbeitung in eine externe Datei exportieren.
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um die aktualisierten Kamerawerte zu exportieren:
- Klicken Sie auf der Registerkarte Flugdaten in der Gruppe Verwalten auf die Schaltfläche Kamera bearbeiten .
- Importieren Sie die neuen Werte, oder geben Sie sie in den entsprechenden Textfeldern ein.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Kamera exportieren .
Das Fenster Kameradatei speichern unter wird angezeigt.
- Navigieren Sie zu dem Speicherort auf der Festplatte, an dem die Kamerawerte gespeichert werden sollen, und klicken Sie auf Speichern.
Importieren von Kameraparametern
Mit dem Werkzeug Importieren können Sie bearbeitete Kamerawerte aus einem vorherigen Export importieren.
Hinweis:
Informationen zum Kameramodell früherer Projekte können als .d2mx-Datei importiert werden. Sofern in den Projekten der Schritt "Erste Ausgleichung" durchgeführt wurde, enthalten diese Dateien bereits die optimierten Werte für das Kameramodell. In diesem Fall können Sie die Optionen für die Kamerakalibrierung im Abschnitt Bilder ausgleichen der Verarbeitungsoptionen deaktivieren, sodass die Verarbeitungszeit verkürzt wird.
Führen Sie zum Importieren bearbeiteter Kamerawerte aus einer Datei die folgenden Schritte aus:
- Klicken Sie auf der Registerkarte Flugdaten im Abschnitt Verwalten auf die Schaltfläche Kamera bearbeiten .
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Kamera importieren .
Das Suchfenster Kameradatei wird angezeigt.
- Navigieren Sie zu der Kameradatei (.cam, .csv, .txt oder .d2mx), und klicken Sie auf OK.
Das Fenster Kamera bearbeiten wird mit den importierten Werten aktualisiert.