Projekte, die Sie mit ArcGIS Drone2Map verarbeiten, liefern nicht immer perfekte Ergebnisse. Viele Faktoren können dazu führen, dass die Rekonstruktion in mangelhafter Qualität erfolgt. In der Vergangenheit bestand die Lösung für diese Probleme darin, den Projektbereich noch einmal abzufliegen. Nach Verbesserungen an der Generierung von Produkten in Drone2Map sind nun mehrere Methoden zum Verbessern der Qualität der Ausgaben Ihrer Projekte verfügbar. Mit diesen Optionen, die für 2D- und 3D-Ausgabeprodukte verwendet werden können, können mangelhaft rekonstruierte Bereiche korrigiert werden. Zusätzlich wurden Optionen hinzugefügt, die mehr Kontrolle über die Anzeige von Mosaik-Datasets im Programm ermöglichen. Durch Kombination dieser Methoden und Optionen können Sie genauere Ergebnisse erhalten, ohne dass Nachbearbeitungssoftware benötigt wird.
Ausgleichung
Die Ausgleichung in Drone2Map ist der Schritt, bei dem die Software versucht, für jedes Bild in einer Reihe mehrerer Luftbilder die Korrekturposition und -ausrichtung in 3D zu bestimmen, damit sie zusammengestellt und auf einer Karte der Oberfläche der Erde dargestellt werden können. Ohne ausreichende Ausgleichung können Ihre Produkte weder genau genug auf einer Karte der Oberfläche der Erde dargestellt noch in fehlerfreie Produkte mosaikiert werden. In Drone2Map können Sie die Eingabeeinstellungen für diese Ausgleichung steuern, um häufige Probleme zu reduzieren.
Die Optionen für Verknüpfungspunkte wurden aktualisiert, um mehr Kontrolle über die Abgleichnachbarschaft, die beim Generieren der Verknüpfungspunkte zwischen Bildern verwendet wird, zu ermöglichen. Dies kann für Freiflug-Projekte oder dann nützlich sein, wenn Sie wissen, dass beim Flug keine konsistente Überlappung erfolgt ist. Außerdem wurde eine Option zum Optimieren der Ausgleichung hinzugefügt, die aktiviert werden kann, um einen zusätzlichen Durchlauf der Generierung von Verknüpfungspunkten bei höherer Bildgröße auszuführen. Dabei werden in der Regel viel mehr Verknüpfungspunkte generiert, und das sogar bei Vorlagen mit niedrigerem Bildmaßstab, wie zum Beispiel der Vorlage "Schnell". Nach der Ausführung einer ersten Ausgleichung am Projekt werden die Bilder entweder als "Aktiviert" oder als "Nicht kalibriert" klassifiziert. Wenn eine hohe Anzahl der Bilder als "Nicht kalibriert" klassifiziert wurde, dann können Sie die Verknüpfungspunkteinstellungen an größere Nachbarschaften und einen größeren Bildmaßstab anpassen, um vielleicht damit genügend Übereinstimmungen für die nicht kalibrierten Bilder zu erhalten.
Die Kontrolle über die Optionen für die Kamerakalibrierung in ArcGIS Drone2Map wurde ebenfalls erweitert. Jetzt sind alle Aspekte der Kameraparameter sichtbar, die zudem manuell bearbeitet werden können, um benutzerdefinierte Kameraeinstellungen zu definieren. Während Sie die initiale Verarbeitung ausführen, können Sie an den automatisch berechneten Werten, die durch Drone2Map bereitgestellt werden, Anpassungen vornehmen. Zu den Änderungen, die am Bereich "Kamera bearbeiten" vorgenommen wurden, gehört auch ein vereinfachter Zugriff auf die Einstellungen für Hauptpunkte und Verzerrungskoeffizienten. Wenn Sie Ausgaben mangelhafter Qualität erhalten und Flugdaten verwenden, die mit allgemeinen Empfehlungen für das Thema erfasst wurden, dann sollte in einem Schritt zur Problembehandlung überprüft werden, ob die Informationen zum Kameramodell, die durch Drone2Map bereitgestellt wurden, korrekt sind.
Erneute Verarbeitung von 2D-Produkten
Den Optionen für die Verarbeitung von Orthomosaiken wurden Einstellungen hinzugefügt, mit denen Sie die Höhenquelle, die zum Orthorektifizieren der Bilddaten verwendet werden soll, definieren können. Im Dropdown-Menü Orthorektifizierungsmethode können Sie auswählen, ob ein Orthomosaik unter Verwendung von Lösungspunkten oder ohne alles rektifiziert werden soll. Die Auswahl der Orthorektifizierungsmethode Keine kann dann von Vorteil sein, wenn Sie mit Flugdaten arbeiten, die keine hohe Genauigkeit in einer Höhenquelle erfordern. Wenn Sie thermische Bilddaten oder ein landwirtschaftliches Gebiet mit nur geringen Schwankungen in den Höhenangaben verarbeiten, dann ermöglicht die Option Keine eine schnellere Verarbeitung als die Option für eine Punktwolke mit geringer Dichte. Wenn die Option für eine Punktwolke mit geringer Dichte als Orthorektifizierungsmethode festgelegt wurde, dann sind zusätzliche Schritte erforderlich. Dabei wird eine Punktwolke generiert, aus der danach eine Höhenoberfläche interpoliert wird. Die Option für eine Punktwolke mit geringer Dichte eignet sich am besten für einen Projektbereich, der große Strukturen enthält oder signifikante Änderungen in den Höhenangaben aufweist.
In ArcGIS Drone2Map werden True Orthos als Kacheln generiert und dann zusammen mosaikiert. Anhand dieser Kacheln können Sie dann statt des ganzen Produkts einzelne Teile der Bilddaten erneut verarbeiten. Dies spart Zeit und ermöglicht Ihnen, iterativ Korrekturen am Ausgabe-True-Ortho vorzunehmen, um bestmögliche Ergebnisse zu erreichen. Wenn Sie ein Korrektur-Feature oder eine Gewässermaske über einem vorhandenen True Ortho darstellen, werden nur die Kacheln, die diese Features enthalten, erneut verarbeitet. Dadurch wird der Zeitaufwand zum Generieren eines neuen True Orthos und zum Optimieren von Features innerhalb des Projektbereichs wesentlich verringert.
Zum Anwenden des Workflows für die kachelbasierte Verarbeitung gibt es zwei Methoden. Die erste Methode ermöglicht das erneute Verarbeiten der Kacheln, wobei die Originalkachel in einem Mosaik-Dataset erhalten bleibt. Dabei können Sie die Kacheln, die beibehalten werden soll, einzeln auswählen. Bei der zweiten Methode werden automatisch die Kacheln, die Korrektur-Features oder Gewässermasken-Features enthalten, überschrieben und ein neues True Ortho erstellt. Das ursprüngliche True Ortho bleibt als Sicherung im Projektordner erhalten. Weitere Informationen zur kachelbasierten Verarbeitung finden Sie unter Korrektur-Features.
Erneute Verarbeitung von 3D-Produkten
Wenn Sie ArcGIS Drone2Map mit einer Advanced-Lizenz verwenden, dann können Sie auch 3D-Produkte erneut verarbeiten. Korrektur-Features können über die 3D-Produkte gezeichnet werden, um die Definition von Features zu ändern. Ähnlich dem Verwenden von Korrektur-Features bei 2D-Produkten erhält jeder Stützpunkt seinen Z-Wert von der zugrunde liegenden Höhenoberfläche. Der Z-Wert kann beim Zeichnen der Features in 3D geändert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Festlegen einer Höhe für 3D-Features.
Nach jeder Änderung der Punktwolkendichte in den Verarbeitungsoptionen muss der Schritt zur Verarbeitung der Dichte erneut ausgeführt werden. Wenn Sie ein 3D-Mesh erstellen, nachdem Sie eine 3D-Punktwolke generiert haben, dann werden nur die 3D-Schritte ausgeführt, das heißt der Schritt zur Verarbeitung der Dichte wird übersprungen. Wenn Sie zur Zeitersparnis auch weiterhin 3D-Mesh-Features mit Korrektur-Features anpassen möchten, wird empfohlen, dass Sie bei Bedarf nur die 3D-Punktwolke verarbeiten. Wenn stattdessen die Punktwolke in Ultra-Qualität verarbeitet wird, dann lässt sich über die initiale Verarbeitung hinaus noch mehr Zeit einsparen, da in den nachfolgenden Verarbeitungsläufen der Schritt zur Verarbeitung der Dichte nicht erneut ausgeführt werden muss. Zum Modellieren von Gebieten mit geringen Schwankungen in den Höhenangaben oder wenigen unterschiedlichen Features, wie zum Beispiel ein Getreidefeld, sind Punktwolken mit niedriger und mittlerer Dichte in der Regel ausreichend. Beim Bestimmen des Grades der Punktwolkendichte sollten Sie unbedingt das Projektthema berücksichtigen, da das Generieren des Produkts ein ressourcen- und zeitintensiver Prozess ist.