Das Werkzeug "Geometrie vereinfachen" dient zum Vereinfachen der Komplexität von Polylinien oder Polygonen durch Entfernen unnötiger Stützpunkte und Beibehalten nur der wichtigsten Stützpunkte.
Beispiele
Das Werkzeug "Geometrie vereinfachen" kann beispielsweise in den folgenden Szenarien verwendet werden:
- Die Verarbeitung Ihrer Polyliniendaten nimmt zu viel Zeit in Anspruch, und die hohe Präzision der Polylinienstützpunkte ist für Ihre Analysis nicht notwendig. Vereinfachen Sie die Geometrien, um die Verarbeitung zu beschleunigen.
- Sie haben Polygone mit vielen Stützpunkten, die viel Speicherplatz erfordern. Vereinfachen Sie die Geometrien, um den Speicherplatzbedarf zu verringern.
Parameter
In der folgenden Tabelle werden die Parameter beschrieben, die im Werkzeug "Geometrie vereinfachen" verwendet werden:
Parameter | Beschreibung |
---|---|
Eingabe-Dataset | Das Dataset mit dem Geometriefeld, das vereinfacht wird |
Geometriefeld | Das Polygon- oder Polyliniengeometriefeld, das vereinfacht wird |
Toleranz | Die Entfernung, um die sich die Ausgabegeometrie von der Eingabegeometrie unterscheiden kann. |
Verwendungshinweise
Verwenden Sie den Parameter Toleranz, um den Grad der Vereinfachung anzugeben. Je größer die Toleranz, desto grober ist die resultierende Geometrie. Kleinere Toleranzen erzeugen eine Geometrie, die die Eingabe genauer wiedergibt. Die Einheit der Toleranz entspricht dem Raumbezug des Eingabe-Geometriefeldes. Beispielsweise können für die Einheiten für einen projizierten Raumbezug mit der Einheit Meter Werte in Metern verwendet werden, und für ein geographisches Koordinatensystem können Werte in Grad verwendet werden.
Das folgende Schema ist ein Beispiel für eine Eingabe-Geometrie mit komplexen Kanten (Abbildung 1). Abbildung 2 wurde mit einer relativ geringen Toleranz vereinfacht. Die Kanten wurden geglättet, aber die Geometrie hat noch große Ähnlichkeit mit der Eingabe-Geometrie. Abbildung 3 wurde mit einem hohen Toleranzwert vereinfacht, und die Komplexität der Kanten wurde deutlich verringert.
Das Werkzeug verwendet zum Vereinfachen der Geometrie den Douglas-Peucker-Algorithmus. Beim Douglas-Peucker-Algorithmus werden kritische Stützpunkte beibehalten, die die wesentliche Form einer Polylinie (oder der Polylinien, die ein Polygon bilden) darstellen. Alle anderen Stützpunkte werden entfernt. Der Algorithmus beginnt mit der Verbindung der Endpunkte einer Polylinie mit einer Trendlinie. Der senkrechte Abstand jedes Stützpunktes zur Trendlinie wird gemessen. Stützpunkte, die näher an der Trendlinie liegen als die Toleranz, werden entfernt. Die Polylinie wird dann durch den Stützpunkt geteilt, der am weitesten von der Trendlinie entfernt ist, wodurch zwei neue Trendlinien entstehen. Die übrigen Stützpunkte werden anhand dieser Linien gemessen, und der Vorgang wird so lange fortgesetzt, bis alle innerhalb der Toleranz liegenden Stützpunkte entfernt wurden.
Dieser Algorithmus eignet sich für die Datenkomprimierung und zum Löschen überflüssiger Details. Allerdings weist die so entstehende Linie möglicherweise unerwünschte scharfe Winkel und Erhebungen auf, die die kartografische Qualität der Linie beeinträchtigen. Am besten eignet sich der Algorithmus für ein relativ geringes Maß an Datenreduktion und Komprimierung sowie in Fällen, in denen es nicht auf hohe kartografische Qualität ankommt.
Ausgaben
Die Werkzeugausgabe enthält die gleichen Felder wie das Eingabe-Dataset. Das Eingabe-Geometriefeld enthält neue vereinfachte Werte.
Einschränkungen
Das Werkzeug erstellt kein neues Geometriefeld. Dies bedeutet, dass die Eingabe-Geometriewerte nicht beibehalten werden. Das Eingabe-Geometriefeld wird mit neuen vereinfachten Werten zurückgegeben.
Lizenzanforderungen
Die folgenden Lizenzen und Konfigurationen werden benötigt:
- Benutzertyp Creator oder Professional
- Publisher-, Vermittler- oder Administratorrolle oder eine entsprechende benutzerdefinierte Rolle
Weitere Informationen zu den Anforderungen für Data Pipelines finden Sie unter Anforderungen.