Regeln beim Mosaikieren eines Mosaik-Datasets

Das in einem Mosaik-Dataset angezeigte mosaikierte Bild kann aus mehreren Eingabe-Rastern, die sich häufig überschneiden, erstellt werden. Die Mosaik-Methode bestimmt, wie das mosaikierte Bild aus diesen Eingabebildern erstellt wird.

Wenn Sie beispielsweise die Methode Nach Attribut verwenden, werden die Werte in einem Attributfeld verwendet, um die Bilder zu sortieren. Wenn Sie die Methode Am nächsten zum Mittelpunkt verwenden, wird das dem Mittelpunkt der Anzeige am nächsten liegende Bild als oberstes Bild im Mosaik positioniert. Darüber hinaus können Sie mithilfe des Mosaik-Operators festlegen, wie die überlappenden Pixel aufgelöst werden, etwa durch Auswählen eines Verschmelzungsvorgangs.

Wenn Sie mit einem Mosaik-Dataset arbeiten, gibt es zwei Möglichkeiten, die Mosaik-Methode zu ändern. Wenn Sie das Mosaik-Dataset bearbeiten und die Standard-Mosaik-Methode festlegen (oder die Optionen einschränken) möchten, ändern Sie die Eigenschaften des Mosaik-Datasets. Dadurch wird das Mosaik-Dataset dauerhaft geändert. Wenn Sie jedoch das Mosaik-Dataset als Datenquelle anzeigen und es nicht für andere Benutzer ändern, können Sie die Mosaik-Methode vom Bild-Layer aus ändern. Auf diese Weise ändern Sie nur Ihre Anzeige und nicht dauerhaft auch die Anzeigen anderer Benutzer, wenn Sie auf das Mosaik-Dataset zugreifen oder es anzeigen.

Mosaik-Methoden

Es wird eine Standardmethode (Nord-West) verwendet, wenn ein Benutzer auf das Mosaik-Dataset zugreift, es kann allerdings eine beliebige Anzahl von Mosaik-Methoden verwendet werden. Sie können die Mosaik-Methode ändern, die Standardmethode steuern und Methoden für das Mosaik-Dataset deaktivieren, indem Sie die Standard- und zulässigen Mosaik-Methoden ändern.

Um die Wirkung der verschiedenen Mosaik-Methoden zu sehen, betrachten Sie das folgende Beispiel-Mosaik-Dataset, das aus 12 einzelnen Rastern besteht:

Beispiel für die Anordnung der 12 Einzel-Raster eines Mosaik-Datasets

Die nachfolgenden Erläuterungen der einzelnen Methoden beziehen sich auf dieses Diagramm.

Die Mosaik-Methoden sind:

  • Am nächsten zum Mittelpunkt: Ermöglicht das Sortieren von Rastern nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach einer Standardreihenfolge, bei der Raster, deren Mittelpunkte dem Mittelpunkt der Ansicht am nächsten liegen, auf der höchsten Ebene platziert werden.

    In diesem Beispiel werden 12 Raster mit der Mosaik-Methode Am nächsten zum Mittelpunkt angezeigt. Sie können sehen, dass das mittlere Raster (rosa) vollständig angezeigt wird und der Rest des mosaikierten Bildes aus den verbleibenden Rastern besteht. Wenn Sie das mosaikierte Bild schwenken und zoomen, ändert es sich, wenn andere Raster dem Mittelpunkt innerhalb der Anzeigeausdehnungen am nächsten kommen.

    Methode "Am nächsten zum Mittelpunkt"

  • Am nächsten zum Nadir: Ermöglicht das Sortieren von Rastern nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach der Entfernung zwischen Nadir-Position und Mittelpunkt der Anzeige. Diese Vorgehensweise ähnelt der Methode Am nächsten zum Mittelpunkt. Im Unterschied dazu wird jedoch der Nadir (Fußpunkt) für ein Raster verwendet, und insbesondere für Schrägluft-Bilddaten kann eine Abweichung vom Mittelpunkt gegeben sein.

  • Am nächsten zum Betrachtungspunkt: Sortiert Raster nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach einer benutzerdefinierten Position und einer Nadir-Position für die Raster, die das Werkzeug Betrachtungspunkt verwenden.

    In diesem Beispiel wird die Ansicht der Fläche, auf die der rote Pfeil zeigt, vergrößert. Diese Position umfasst sechs sich überlappende Raster. Mit dem Werkzeug Betrachtungspunkt können Sie die Raster unter den blauen Pfeilen anzeigen, die die Betrachtungspunktauswahl darstellen.

    Methode "Am nächsten zum Betrachtungspunkt"

  • Nach Attribut: Ermöglicht das Sortieren von Rastern nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach einem definierten Metadatenattribut sowie der entsprechenden Abweichung von einem Basiswert.

    In diesem Beispiel enthält das ausgewählte Attributfeld Buchstaben des Alphabets und wird in aufsteigender Reihenfolge sortiert.

    Methode "Nach Attribut"

  • Nordwest: Ermöglicht das Sortieren von Rastern nach ZOrder, dann PixelSize und anschließend nach der kürzesten Entfernung zwischen dem Mittelpunkt eines Rasters und der Nordwest-Position.

    In diesem Beispiel wird das Raster in der nordwestlichen Ecke vollständig verwendet, um das mosaikierte Bild zu erstellen.

    Methode "Nord-West"

  • Seamline: Schneidet das Raster mithilfe der vordefinierten Seamline-Form für jedes Raster, wobei eine optionale Glättung entlang der Ränder verwendet werden kann. Die Bilder werden basierend auf dem Feld ZOrder in der Attributtabelle und dann dem Feld SOrder sortiert.

    In diesem Beispiel wird die Seamline (in blau) verwendet, um die Mosaik-Methode zu erstellen, und das Sortierfeld ist das gleiche wie beim Beispiel Nach Attribut.

    Methode "Seamline"

    Legen Sie beim Einrichten der Seamline-Mosaik-Methode den Mosaik-Operator auf Verschmelzen fest, um entlang der Ränder der Seamlines das Verschmelzen (Glätten) zu ermöglichen. Die Verschmelzungsbreite ist ein Wert, der in der Seamline-Attributtabelle definiert wird.

    Weitere Informationen zu Seamlines

  • Raster-Sperre: Ermöglicht das Sperren der Anzeige einzelner oder mehrerer Raster anhand der ObjectID.

    In diesem Beispiel werden vier Footprints ausgewählt; daher wird das mosaikierte Bild aus nur vier Rastern erstellt.

    Methode "Raster-Sperre"

  • Keine: Sortiert Raster basierend auf der Reihenfolge (ObjectID) in der Mosaik-Dataset-Attributtabelle.

    In diesem Beispiel wird das mosaikierte Bild auf Grundlage der Reihenfolge der Raster in der Attributtabelle erstellt.

    Option "Keine"

Wenn Sie ein Datumsfeld mit der Mosaik-Methode Nach Attribut verwenden, muss der Basiswert in einem der folgenden Formate eingegeben werden:

  • JJJJ/MM/TT hh:mm:ss,s
  • JJJJ/MM/TT hh:mm:ss
  • JJJJ/MM/TT hh:mm
  • JJJJ/MM/TT hh
  • JJJJ/MM/TT
  • JJJJ/MM
  • JJJJ

Mosaik-Operatoren

Mit einem Mosaik-Operator können Sie bestimmen, wie überlappende Zellen im mosaikierten Bild aufgelöst werden. Die Mosaik-Operatoren sind:

  • Erste(r): Die überlappenden Bereiche enthalten die Zellen aus dem ersten Raster-Dataset, das in der Quelle angegeben ist.
  • Letzte(r): Die überlappenden Bereiche enthalten die Zellen aus dem letzten Raster-Dataset, das in der Quelle angegeben ist.
  • Min: Die überlappenden Bereiche enthalten die minimalen Zellenwerte sämtlicher überlappender Zellen.
  • Max: Die überlappenden Bereiche enthalten die maximalen Zellenwerte sämtlicher überlappender Zellen.
  • Mittelwert: Die überlappenden Bereiche enthalten die mittleren Zellenwerte sämtlicher überlappender Zellen.
  • Verschmelzen: Bei den überlappenden Bereichen handelt es sich um eine Verschmelzung der überlappenden Zellenwerte; dieser Verschmelzungswert basiert auf einem Algorithmus, der gewichtsbasiert und zudem vom Abstand der Zellen zum Rand (innerhalb des überlappenden Bereichs) abhängig ist.
  • Summe: Die überlappenden Bereiche enthalten die Gesamtsumme der Zellenwerte sämtlicher überlappender Zellen.

Beim Verwenden der Seamline-Mosaik-Methode sollten Sie den Mosaik-Operator auf Verschmelzen festlegen.

Regeln für die Sortierreihenfolge

Die Sortierreihenfolge der Bilder wird von der Pixelgröße der einzelnen Bilder beeinflusst und kann vom Feld ZOrder in der Attributtabelle oder vom Feld SOrder (bei Verwendung der Seamline-Mosaik-Methode) beeinflusst werden.

Der Wert ZOrder bestimmt, wie Raster zusammen mosaikiert werden, wenn die Mosaik-Methode Am nächsten zum Mittelpunkt, Nord-West, Nach Attribut, Am nächsten zum Nadir oder Am nächsten zum Betrachtungspunkt verwendet wird. Mit diesen Mosaik-Methoden werden die Raster immer zuerst nach ihrem ZOrder-Wert sortiert. Der Wert ZOrder kann nur von jemandem mit der Fähigkeit zum Bearbeiten der Attributtabelle des Mosaik-Datasets geändert werden.

Im Allgemeinen schieben niedrigere Werte vorwärts, und größere Werte schieben zurück. Bei beispielsweise den drei Werten 10, 0 und -10 wird der größere Wert (10) schwerer und hat beim Erstellen des mosaikierten Bildes eine niedrigere Priorität, weshalb er möglicherweise von einem niedrigeren ZOrder-Wert (0 oder -10) verdeckt wird. Je kleiner der Wert ist, desto wichtiger und leichter wird es, sodass er über einem größeren ZOrder-Wert angezeigt wird (daher ist -10 über 0). Ein ZOrder NULL-Wert wird als 0 behandelt. Eine andere Möglichkeit, diese Reihenfolge des Anzeigewertes zu erklären, ist folgende: Die höhere Zahl wird zuerst angezeigt und die verbleibenden Raster in absteigender Reihenfolge über den vorangehenden Rastern, sodass das kleinste nummerierte Raster oben ist. Sie können sich auch eine Gewichtung vorstellen, bei der der leichteste Wert oben schwimmt.

SOrder funktioniert genau wie ZOrder, mit der Ausnahme, dass der Wert nur für die Seamline-Mosaik-Methode gilt.

Regelreihenfolgen

Nachfolgend werden die Regeln beschrieben, nach denen die jeweiligen Mosaik-Methoden die Daten in einem Mosaik-Dataset anordnen. Während es sich bei den Beschreibungen der Mosaikreihenfolge im obigen Abschnitt um Verallgemeinerungen handelte, werden in diesen Beschreibungen jedes mögliche Szenario und die entsprechende Anordnung der Bilder detailliert beschrieben.

Die folgenden Regeln gelten für die Methoden Nach Attribut, Am nächsten zum Mittelpunkt, Am nächsten zum Nadir, Am nächsten zum Betrachtungspunkt und Nord-West:

  • Eine räumliche Abfrage definiert die potenziellen Bilder:
  • Die Werte für die minimale und maximale Pixelgröße werden verwendet, um die potenziellen Bilder zu definieren.
  • Der Feldwert ZOrder wird überprüft, und die Bilder werden priorisiert.
  • Der Toleranzfaktor für die Zellgröße wird verwendet, um die Priorität der sich überlappenden Bilddaten zu verfeinern.
  • Der aktuelle Maßstab wird mit den niedrigen Pixelgrößenwerten verglichen, um die Priorität der sich überlappenden Bilddaten zu verfeinern.
  • Die qualifizierten Bilder werden ausgewählt und gemäß der Mosaik-Methode sortiert (mit der Mosaik-Methode Nach Attribut kann die Sortierreihenfolge aufsteigend oder absteigend sein).
  • Die überlappende Fläche wird vom Mosaik-Operator aufgelöst.

Mit der Methode Raster-Sperre werden alle Regeln mit Ausnahme der Mosaik-Methode außer Kraft gesetzt.

Mit der Option Keine werden keine Sortierregeln angewendet. Die Raster werden wie in der Attributtabelle angeordnet.

Für die Seamline-Methode gelten die folgenden Regeln:

  • Eine räumliche Abfrage definiert die potenziellen Bilder:
  • Die Werte für die minimale und maximale Pixelgröße werden verwendet, um die potenziellen Bilder zu definieren.
  • Der Feldwert ZOrder wird überprüft, und die Bilder werden priorisiert.
  • Der Toleranzfaktor für die Zellgröße wird verwendet, um die Priorität der sich überlappenden Bilddaten zu verfeinern.
  • Die qualifizierten Bilder werden ausgewählt und gemäß der Mosaik-Methode sortiert.
  • Die überlappende Fläche wird vom Mosaik-Operator aufgelöst.