Euklidische Gegenrichtung (Spatial Analyst)

Mit der Spatial Analyst-Lizenz verfügbar.

Zusammenfassung

Berechnet für jede Zelle die Richtung zur benachbarten Zelle entlang der kürzesten Route zurück zur nächstgelegenen Quelle in Grad. Dabei werden Barrieren vermieden.

Vorversion:

Dieses Werkzeug ist veraltet und wird in einer zukünftigen Version entfernt.

Das Werkzeug Entfernungsakkumulation bietet eine erweiterte Funktionalität und Performance.

Weitere Informationen zur euklidischen Entfernungsanalyse

Verwendung

  • Die Eingabequelldaten können eine Feature-Class oder ein Raster sein. Die Feature-Class kann ein Punkt, eine Linie oder ein Polygon sein.

  • Die Ausgabewerte basieren auf Kompassrichtungen, (90 Osten, 180 Süden, 270 Westen und 360 Norden), wobei 0 für die Quellenzellen reserviert ist.

  • Wenn es sich bei den Eingabequelldaten um ein Raster handelt, besteht die Menge der Quellzellen aus allen Zellen im Quell-Raster, die über gültige Werte verfügen. Zellen mit NoData-Werten sind nicht in der Quellmenge enthalten. Der Wert 0 wird als legitime Quelle verwendet. Ein Quell-Raster kann mit den Extraktionswerkzeugen erstellt werden.

  • Wenn es sich bei den Eingabequelldaten um eine Feature-Class handelt, werden die Quellpositionen intern in ein Raster konvertiert, bevor die Analyse ausgeführt wird.

  • Bei der Verwendung von Feature-Daten als Eingabequelldaten muss auf den Umgang mit der Größe der Ausgabezelle geachtet werden, wenn diese, relativ zu dem in der Eingabe vorhandenen Detail, grob ist. Der interne Rasterungsprozess verwendet dieselbe Standardmethode für den Zellenzuweisungstyp wie das Werkzeug Feature in Raster, nämlich die Methode "Zellenmittelpunkt". Das bedeutet, dass Daten, die sich nicht am Zellenmittelpunkt befinden, nicht in die vorläufige, gerasterte Quellausgabe aufgenommen und folglich nicht in den Entfernungsberechnungen dargestellt werden. Wenn die Quellen beispielsweise aus einer Serie kleiner Polygone bestehen (z. B. Gebäudegrundrisse), die in Relation zur Ausgabezellengröße klein sind, kann es sein, dass nur einige von ihnen an den Mittelpunkten der Ausgabe-Raster-Zellen liegen und scheinbar dazu führen, dass die meisten anderen Polygone in der Analyse nicht enthalten sind.

    Um dies zu vermeiden, können Sie die Eingabe-Features in einem Zwischenschritt direkt mit dem Werkzeug Feature in Raster rastern und den Parameter Feld festlegen. Verwenden Sie anschließend die resultierende Ausgabe als Eingabe in das jeweilige Entfernungswerkzeug, das Sie verwenden möchten. Alternativ können Sie eine kleine Zellengröße auswählen, damit der jeweilige Detaillierungsgrad von den Eingabe-Features erfasst wird.

  • Der Wert für Maximale Entfernung wird in den gleichen Karteneinheiten wie die Eingabequelldaten angegeben.

  • Der Parameter Ausgabe-Zellengröße kann über einen numerischen Wert definiert oder aus einem vorhandenen Raster-Dataset abgerufen werden. Wird die Zellengröße nicht explizit über den Parameterwert angegeben, wird sie aus der Umgebung Zellengröße abgeleitet, falls diese angegeben wurde. Wenn die Zellengröße nicht im Parameter oder in der Umgebung angegeben wurde, wird die standardmäßige Ausgabezellengröße basierend auf dem Typ des Eingabe-Datasets bestimmt. Dabei wird folgendermaßen vorgegangen:

    • Wenn es sich bei dem Eingabe-Dataset um ein Raster handelt, wird die Zellengröße des Datasets verwendet.
    • Wenn das Eingabe-Dataset ein Feature ist und die Umgebung Fang-Raster festgelegt wurde, wird die Zellengröße des Fang-Rasters verwendet. Wenn kein Fang-Raster festgelegt wurde, wird die Zellengröße aus der Breite oder Höhe der Ausdehnung (je nachdem was kürzer ist) berechnet, indem der Wert durch 250 dividiert wird. Dabei wird für die Ausdehnung das in der Umgebung angegebene Ausgabekoordinatensystem verwendet.
  • Wenn die Zellengröße mit einem numerischen Wert angegeben ist, wird dieser direkt für das Ausgabe-Raster verwendet.

    Wenn die Zellengröße mit einem Raster-Dataset angegeben ist, wird für den Parameter anstelle des Wertes für die Zellengröße der Pfad des Raster-Datasets angezeigt. Die Zellengröße dieses Raster-Datasets wird direkt in der Analyse verwendet, sofern der Raumbezug des Datasets mit dem des Ausgabe-Raumbezugs übereinstimmt. Wenn der Raumbezug des Datasets nicht mit dem Ausgabe-Raumbezug übereinstimmt, wird er basierend auf dem für Projektionsmethode für Zellengröße angegebenen Wert projiziert.

  • Die standardmäßige Verarbeitungsausdehnung für dieses Werkzeug entspricht dem Wert für Vereinigungsmenge der Eingaben. Dabei wird die kombinierte Ausdehnung beider Eingabe-Datasets verarbeitet.

  • Dieses Werkzeug unterstützt die parallele Verarbeitung. Wenn Ihr Computer mit mehreren Prozessoren oder mit Prozessoren, die mehrere Kerne haben, ausgestattet ist, kann eine höhere Leistung erzielt werden, vor allem bei größeren Datasets. Weitere Informationen zu dieser Funktion sowie zu den Konfigurationsmöglichkeiten finden Sie im Hilfethema Parallele Verarbeitung mit Spatial Analyst.

    Beim Einsatz von paralleler Verarbeitung werden für die Verwaltung der zu verarbeitenden Datenblöcke temporäre Daten generiert. Der Standardordner für temporäre Daten befindet sich auf dem lokalen Laufwerk C:. Sie können den Speicherort ändern, indem Sie eine Systemumgebungsvariable mit dem Namen "TempFolders" einrichten und den Pfad zum gewünschten Ordner angeben (z. B. E:\RasterCache). Wenn Sie über Admin-Berechtigungen für Ihren Computer verfügen, können Sie dies auch mit einem Registrierungsschlüssel (z. B. [HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\ESRI\ArcGISPro\Raster]) tun.

    Das Werkzeug verwendet standardmäßig 50 % der verfügbaren Kerne. Wenn die Eingabedaten aus weniger als 5.000 Zeilen und 5.000 Spalten mit Zellen bestehen, können weniger Kerne verwendet werden. Sie können die Anzahl der Kerne, die das Werkzeug verwendet, mit der Umgebung Faktor für parallele Verarbeitung ändern.

  • Wenn das Ausgabe-Raster-Format .crf lautet, wird in diesem Werkzeug die Raster-Speicherumgebung Pyramide unterstützt. In der Ausgabe werden standardmäßig Pyramiden erstellt. Bei anderen Ausgabeformaten wird diese Umgebung nicht unterstützt, und es werden keine Pyramiden erstellt.

  • Weitere Informationen zu den Geoverarbeitungsumgebungen für dieses Werkzeug finden Sie unter Analyseumgebungen und Spatial Analyst.

Parameter

BeschriftungErläuterungDatentyp
Eingabe-Raster oder Feature-Quelldaten

Die Eingabequellpositionen.

Dies ist ein Raster oder ein Feature-Dataset, das die Zellen oder Positionen identifiziert, für die die euklidische Gegenrichtung jeder Ausgabezellenposition berechnet wird.

Bei Rastern kann der Eingabetyp ein ganzzahliges oder Gleitkomma-Raster sein.

Raster Layer; Feature Layer
Eingabe-Raster oder Feature-Barriere-Daten
(optional)

Das Dataset, das die Barrieren definiert.

Die Barrieren können durch ein Integer- oder Gleitkomma-Raster oder ein Punkt-, Linien- oder Polygon-Feature definiert sein.

Raster Layer; Feature Layer
Maximale Entfernung
(optional)

Der Schwellenwert, den die akkumulativen Entfernungswerte nicht überschreiten dürfen.

Wenn ein akkumulativer euklidischer Entfernungswert diesen Wert überschreitet, lautet der Ausgabewert für die Zellenposition "NoData".

Die Standardentfernung ist bis zur Kante des Ausgabe-Rasters.

Double
Ausgabe-Zellengröße
(optional)

Die Zellengröße des zu erstellenden Ausgabe-Rasters.

Dieser Parameter kann über einen numerischen Wert definiert oder aus einem vorhandenen Raster-Dataset abgerufen werden. Wenn die Zellengröße nicht explizit über den Parameterwert angegeben wurde, wird der Wert für die Zellengröße aus der Umgebung verwendet, sofern diese angegeben wurde. Andernfalls wird die Zellengröße mithilfe zusätzlicher Regeln aus den anderen Eingaben berechnet. Weitere Details finden Sie im Abschnitt mit den Verwendungshinweisen.

Analysis Cell Size
Entfernungsmethode
(optional)

Gibt an, ob die Berechnung mit einer planaren Methode (flache Erde) oder einer geodätischen Methode (Ellipsoid) erfolgt.

  • PLANARDie Entfernungsberechnung erfolgt auf einer projizierten flachen Ebene mithilfe eines kartesischen 2D-Koordinatensystems. Dies ist die Standardeinstellung.
  • GEODESICDie Entfernungsberechnung erfolgt für das Ellipsoid. Unabhängig von der Eingabe- oder Ausgabeprojektion ändern sich die Ergebnisse nicht.
String

Rückgabewert

BeschriftungErläuterungDatentyp
Ausgabe-Gegenrichtungs-Raster

Das Ausgabe-Raster für die euklidische Gegenrichtung.

Das Gegenrichtungs-Raster enthält die berechnete Richtung in Grad. Die Richtung identifiziert die nächste Zelle entlang der kürzesten Route zurück zur nächstgelegenen Quelle, wobei Barrieren vermieden werden.

Der Wertebereich reicht von 0 Grad bis 360 Grad, wobei 0 Grad für die Quellenzellen reserviert ist. In östlicher Richtung (rechts) befindet sich der 90-Grad-Winkel, und die Werte nehmen im Uhrzeigersinn zu (180 Grad ist Süden, 270 Grad ist Westen und 360 Grad ist Norden).

Das Ausgabe-Raster ist ein Gleitkomma-Raster.

Raster

EucBackDirection(in_source_data, {in_barrier_data}, {maximum_distance}, {cell_size}, {distance_method})
NameErläuterungDatentyp
in_source_data

Die Eingabequellpositionen.

Dies ist ein Raster oder ein Feature-Dataset, das die Zellen oder Positionen identifiziert, für die die euklidische Gegenrichtung jeder Ausgabezellenposition berechnet wird.

Bei Rastern kann der Eingabetyp ein ganzzahliges oder Gleitkomma-Raster sein.

Raster Layer; Feature Layer
in_barrier_data
(optional)

Das Dataset, das die Barrieren definiert.

Die Barrieren können durch ein Integer- oder Gleitkomma-Raster oder ein Punkt-, Linien- oder Polygon-Feature definiert sein.

Raster Layer; Feature Layer
maximum_distance
(optional)

Der Schwellenwert, den die akkumulativen Entfernungswerte nicht überschreiten dürfen.

Wenn ein akkumulativer euklidischer Entfernungswert diesen Wert überschreitet, lautet der Ausgabewert für die Zellenposition "NoData".

Die Standardentfernung ist bis zur Kante des Ausgabe-Rasters.

Double
cell_size
(optional)

Die Zellengröße des zu erstellenden Ausgabe-Rasters.

Dieser Parameter kann über einen numerischen Wert definiert oder aus einem vorhandenen Raster-Dataset abgerufen werden. Wenn die Zellengröße nicht explizit über den Parameterwert angegeben wurde, wird der Wert für die Zellengröße aus der Umgebung verwendet, sofern diese angegeben wurde. Andernfalls wird die Zellengröße mithilfe zusätzlicher Regeln aus den anderen Eingaben berechnet. Weitere Details finden Sie im Abschnitt mit den Verwendungshinweisen.

Analysis Cell Size
distance_method
(optional)

Gibt an, ob die Berechnung mit einer planaren Methode (flache Erde) oder einer geodätischen Methode (Ellipsoid) erfolgt.

  • PLANARDie Entfernungsberechnung erfolgt auf einer projizierten flachen Ebene mithilfe eines kartesischen 2D-Koordinatensystems. Dies ist die Standardeinstellung.
  • GEODESICDie Entfernungsberechnung erfolgt für das Ellipsoid. Unabhängig von der Eingabe- oder Ausgabeprojektion ändern sich die Ergebnisse nicht.
String

Rückgabewert

NameErläuterungDatentyp
out_back_direction_raster

Das Ausgabe-Raster für die euklidische Gegenrichtung.

Das Gegenrichtungs-Raster enthält die berechnete Richtung in Grad. Die Richtung identifiziert die nächste Zelle entlang der kürzesten Route zurück zur nächstgelegenen Quelle, wobei Barrieren vermieden werden.

Der Wertebereich reicht von 0 Grad bis 360 Grad, wobei 0 Grad für die Quellenzellen reserviert ist. In östlicher Richtung (rechts) befindet sich der 90-Grad-Winkel, und die Werte nehmen im Uhrzeigersinn zu (180 Grad ist Süden, 270 Grad ist Westen und 360 Grad ist Norden).

Das Ausgabe-Raster ist ein Gleitkomma-Raster.

Raster

Codebeispiel

EucDirection: Beispiel 1 (Python-Fenster)

Das folgende Skript veranschaulicht die Verwendung des Werkzeugs EuclideanBackDirection im Python-Fenster.

import arcpy
from arcpy import env
from arcpy.sa import *
env.workspace = "C:/sapyexamples/data"
outEucBackDir = EucBackDirection("observers", "in_barriers", 35000, 50, 
                            "GEODESIC")
outEucBackDir.save("c:/sapyexamples/output/eucoutbackdir.tif")
EucDirection: Beispiel 2 (eigenständiges Skript)

Berechnet für die einzelnen Zellenmittelpunkte die Richtung in Grad zum Zellenmittelpunkt der nächstgelegenen Quelle.

# Name: EucBackDirection_Ex_02.py
# Description: Calculates, for each cell, the direction,
#              in degrees, to the neighboring cell along
#              the shortest path back to the closest
#              source while avoiding barriers.
# Requirements: Spatial Analyst Extension

# Import system modules
import arcpy
from arcpy import env
from arcpy.sa import *

# Set environment settings
env.workspace = "C:/sapyexamples/data"

# Set local variables
inSource = "observers.shp"
inBarriers = "rivers.tif"
maxDist = 35000
cellSize = 50
distMethod = "GEODESIC"

# Check out the ArcGIS Spatial Analyst extension license
arcpy.CheckOutExtension("Spatial")

# Execute EucDirections
outEucBackDir = EucBackDirection(inSource, inBarriers, maxDist,
                            cellSize, distMethod)

# Save the output 
outEucBackDir.save("c:/sapyexamples/output/eucoutbackdir02.tif")

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