Im Grunde genommen ist eine ArcGIS-Geodatabase eine Sammlung geographischer Datasets unterschiedlicher Typen in einem einfachen Dateisystemordner oder einem relationalen Datenbankmanagementsystem, wie zum Beispiel IBM Db2, Microsoft SQL Server, Oracle, PostgreSQL oder SAP HANA. Geodatabases sind in vielen Größen verfügbar, weisen jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Benutzern auf und können von kleinen Einzelbenutzerdatenbanken, die auf Dateien basieren, bis zu größeren Arbeitsgruppen-, Abteilungs- und Unternehmens-Geodatabases reichen, auf die viele Benutzer zugreifen.
Eine Geodatabase ist jedoch mehr als eine Sammlung von Datasets. Der Begriff "Geodatabase" hat folgende Bedeutungen in ArcGIS:
- Die Geodatabase ist die native Datenstruktur für ArcGIS und das primäre Datenformat, das für die Bearbeitung und Datenverwaltung genutzt wird. Obwohl ArcGIS mit geographischen Informationen in zahlreichen Dateiformaten für geographische Informationssystemen (GIS) verwendet werden kann, ist es für die Verwendung mit und Nutzung von Funktionen der Geodatabase konzipiert.
- Es handelt sich um einen physischen Speicher für geographische Informationen, wobei vorwiegend ein Datenbankmanagementsystem oder ein Dateisystem genutzt wird. Sie können auf diese physikalische Instanz Ihrer Dataset-Sammlung über ArcGIS oder über ein Datenbankmanagementsystem mit SQL zugreifen.
- Geodatabases verfügen über ein umfassendes Informationsmodell zur Darstellung und Verwaltung geographischer Informationen. Dieses Informationsmodell wird als eine Reihe von Tabellen implementiert, die Feature-Classes und Attribute enthalten. Zudem fügen erweiterte GIS-Datenobjekte reales Verhalten, Regeln für die Verwaltung räumlicher Integrität sowie Werkzeuge für die Arbeit mit räumlichen Beziehungen der Kern-Features und -Attribute hinzu.
- Die Softwarelogik für Geodatabases stellt die allgemeine Anwendungslogik bereit, die in ArcGIS für den Zugriff auf und die Arbeit mit sämtlichen geographischen Daten in den unterschiedlichsten Dateien und Formaten verwendet wird. Dadurch wird das Arbeiten mit der Geodatabase unterstützt und die Verwendung von Shapefiles, CAD-Dateien (Computer-Aided Drafting), TINs (Triangulated Irregular Networks), Rastern, Bilddaten, GML-Dateien (Geography Markup Language) und zahlreichen anderen GIS-Datenquellen ebenfalls ermöglicht.
- Geodatabases verfügen über ein Transaktionsmodell für die Verwaltung von GIS-Daten-Workflows.
Die jeweiligen Aspekte der Geodatabase werden in den anderen Themen in diesem Abschnitt der Hilfe näher beschrieben.