Die Umgebung "Evaluieren" in Suitability Modeler

Verwenden Sie Evaluieren im Suitability Modeler, um die Wechselwirkungen der Transformationen und der Gewichtungen der Kriterien sowie die daraus resultierenden Eignungs- und Standortkarten zu untersuchen und zu analysieren. Dies bildet die Grundlage für die Bestimmung der Qualität Ihres Modells.

Suitability Modeler – Methodik

Im Suitability Modeler wird nach einem gewichteten additiven Ansatz eine Eignungskarte erstellt. Mit Evaluieren können Sie bestimmte Beschränkungen im Zusammenhang mit dieser Methodik beseitigen.

Beschränkungen des gewichteten additiven Ansatzes

Der gewichtete additive Ansatz unterliegt den folgenden Beschränkungen:

  • Die Bestimmung der Eingabekriterien und der anzuwendenden Transformationen und Gewichtungen kann subjektiv sein.

  • Das Prinzip, dass ein möglichst hoher Eignungswert immer am besten ist, stimmt nicht in jedem Fall. Die ursprünglich eingegebenen Basis- und transformierten Kriterienwerte gehen bei der Kombination verloren. Bei der Transformation, Gewichtung und Kombination der Kriterien bleibt unklar, wie die endgültigen Eignungswerte erstellt werden.

    Beispiel: In einem Modell mit drei Kriterien gibt es zwei Standorte mit dem endgültigen Eignungswert 22. Der Standort 1 verfügt über einen gewichteten transformierten Kriterienwert von 2 und zwei gewichtete transformierte Kriterienwerte von 10, während der Standort 2 zwei gewichtete transformierte Kriterienwerte von 7 und einen von 8 aufweist. Die beiden Standorte erscheinen gleichwertig. Jedoch kann die Zusammensetzung der einzelnen gewichteten transformierten Kriterienwerte bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielen.

  • Der Suitability Modeler basiert auf Raster-Zellen. Entscheidungen werden allerdings häufig anhand von anderen Entscheidungseinheiten wie Flurstücken oder Abflussgebieten getroffen.

    Beispiel: Welches Flurstück eignet sich am besten für den Bau eines Solarparks?

  • Feldbeobachtungen sind oft nützlich, wenn es um die Validierung des Modells geht, können aber sehr arbeitsintensiv sein. Feldbeobachtungen helfen bei der Ermittlung der Kriterien und der Definition der Transformationen und Gewichtungen. Mit ihnen lässt sich auch die Qualität des Modells validieren.

    Bei einem Eignungsmodell für Schwarzbären beispielsweise erhöht die Tatsache, dass beobachtete Bärenstandorte mit Standorten korrelieren, denen die höchste Eignung zugewiesen wurde, das Vertrauen in die Modellvorhersagen.

  • Aufgrund der inhärenten Subjektivität gibt es keine objektive Statistik, wie z. B. R2, zur Bestimmung der Eignung und der Qualität des Modells. Also muss die naturgemäße Verzerrung des Prozesses der Eignungsmodellierung mit Hilfe anderer Methoden und Messwerte reduziert werden.

Evaluieren des Modells

Wenn jedes einzelne Eingabekriterium, die angewandten Transformationen und Gewichtungen sowie die Art und Weise, wie die Kriterien zusammenwirken, begründet werden können, entstehen vertrauenswürdigere Ergebnisse, wenn die Kriterien kombiniert werden.

Mit Evaluieren können die Auswirkungen der zuvor ermittelten inhärenten Beschränkungen beseitigt werden. Jede Beschränkung wird auf einzelnen Registerkarten innerhalb von Evaluieren behandelt.

Evaluieren der Beschränkungen

Verwenden Sie die Registerkarten im Abschnitt Eignungsmodellierer des Bereichs Evaluieren des Modells.

Sie können sich die Registerkarten Ihrer jeweiligen Situation entsprechend auswählen. Es müssen nicht alle Registerkarten verwendet werden. Wenn Sie beispielsweise keine Feldbeobachtungen durchgeführt haben, können Sie die Registerkarte Validieren außer acht lassen.

Weitere Informationen über die einzelnen Registerkarten- oder Fenstergruppen finden Sie im Folgenden.

Registerkarte "Übersicht"

Mit der Registerkarte Übersicht können Sie die Modelleingaben auf Richtigkeit überprüfen. Ziel ist es, die Subjektivität der Modelleingaben zu reduzieren, indem dafür gesorgt wird, dass die ausgewählten Kriterien die Wechselwirkung der Untersuchungsobjekte mit ihrer Umgebung richtig erfassen.

Registerkarte "Kriterien"

Mit der Registerkarte Kriterien können Sie feststellen, ob die Kriterien, Transformationen und Gewichtungen wie gewünscht zusammenwirken. Ziel ist es, sicherzustellen, dass für jedes Kriterium die richtigen Gewichtungen und Transformationen für die Erzeugung der Eignungswerte angewendet wurden. Auf der Registerkarte Kriterien können Sie zudem die Zusammensetzung der gewichteten transformierten Kriterienwerte untersuchen, die zur Erzeugung der Eignungswerte verwendet wurden.

Registerkarte "Zusammenfassen (innerhalb)"

Mit der Registerkarte Zusammenfassen (innerhalb) können Sie sicherstellen, dass die Entscheidungen auf den passenden Flächeneinheiten getroffen wurden. Wenn beispielsweise der Kauf von Flurstücken geplant ist, sollte die Auswahl des geeigneten Flurstücks auf der Entscheidungseinheit "Flurstück" und nicht auf der Entscheidungseinheit "Raster-Zelle" basieren.

Registerkarte "Validieren"

Mit der Registerkarte Validieren können Sie die Qualität der Modellvorhersagen in Bezug auf die Feldbeobachtungen ermitteln. In einem Wildtiermodell sollten die untersuchten Tiere idealerweise in den Gebieten beobachtet werden, die als am besten für sie geeignet eingeschätzt werden.

Suchfenster

Im Fenster Suche können Sie die Qualität der durch das Modell identifizierten Regionen ermitteln. Es ist zu untersuchen, ob die Regionen die besten Standorte für das Studienobjekt darstellen.

Zusammensetzung der Kriterien

Mit Evaluieren können Sie untersuchen, wie sich durch Kombination der transformierten Kriterien Eignungswerte ergeben. Gemäß dem Ansatz der gewichteten Überlagerung werden höhere Eignungswerte als besser eingestuft.

Kommen wir auf das vorherige Beispiel zweier Standorte mit einem hohen Eignungswert von 22 zurück. Dem gewichteten additiven Ansatz entsprechend sind beide Standorte gleichwertig. Der Standort 1 weist jedoch drei einzelne gewichtete transformierte Kriterienwerte von 2, 10, und 10 auf. Die Werte des Standorts 2 lauten 7, 7 und 8.

In dem Solarparkmodell kann die Auswirkung erheblich sein, wenn Sie sich für den Standort 1 entscheiden, und das spezielle Kriterium, das zu dem gewichteten transformierten Wert 2 geführt hat, der Solarertrag war. In diesem Fall kann es sein, dass die Anlage weniger Energie erzeugt als sie könnte. Der Standort 2 wäre die bessere Wahl, weil der gewichtete transformierte Kriterienwert für den Solarertrag entweder bei 7 oder 8 liegt.

Wenn dazu noch ein Kriterium stärker gewichtet wird als ein anderes, kann sich dieses Problem verstärken. Wenn am Standort 1 der ursprüngliche transformierte Wert des Kriteriums "Solarertrag" 1 lautet und die Kriterien mit 2 multipliziert würden, ergäbe sich der niedrige gewichtete transformierte Wert 2. Der tatsächliche transformierte Wert für das Kriterium beträgt allerdings 1.

Eine höhere Eignung ist also nicht unbedingt aussagekräftig. Mit Evaluieren können Sie das Grundprinzip des traditionellen Gedanken "Je mehr, desto besser" präzisieren. Es ist nicht nur so, dass Standorte mit hoher Eignung als wichtig erachtet werden, sondern auch die Zusammensetzung der gewichteten transformierten Kriterienwerte, die zu diesen hohen Eignungswerten führen, kann entscheidend sein. Wie zuvor demonstriert, führt die Wahl zwischen zwei Standorten nicht unbedingt zur optimalen Lösung, wenn beide Standorte identische Eignungswerte aufweisen. Obwohl grundsätzlich beide Standorte in Frage kämen, wäre der Standort 2 zu bevorzugen.

Vorteile einer Evaluierung des Modells

Evaluieren bietet Ihnen die folgenden Möglichkeiten:

  • Begründen Sie jede Entscheidung, sodass Sie durch Kombination der Kriterien ein vertrauenswürdiges Modell erhalten.
  • Untersuchen Sie die Zusammensetzung der Kriterien an Standorten mit hoher Eignung, um sicherzustellen, dass höhere Werte auch wirklich einen Mehrwert darstellen.
  • Binden Sie Wertermittlungen in Ihre Entscheidungsfindung ein. Entscheiden Sie beispielsweise anhand der Kosten und der Eignung, welches Flurstück Sie am besten erwerben sollten.
  • Validieren Sie die Qualität des Modells anhand von Beobachtungsdaten, sofern verfügbar.
  • Bestimmen Sie die Qualität der resultierenden Regionen mithilfe der Suche.

Untersuchen und Evaluieren von Werten

Um Ihr Modell zu untersuchen, können Sie auf jeder Registerkarte von Evaluieren für die eingegebenen Basis- und gewichteten transformierten Kriterien und die resultierenden Eignungs- und Standortkarten eine Reihe von Statistiken anwenden. Mit jeder Statistik gewinnen Sie ein besseres Verständnis für die Wechselwirkungen der Kriterien innerhalb des Modells. Durch eine Reihe interagierender Karten, Bereiche, Plots, Statistiken und Abfragen erhalten Sie eine unmittelbare Rückmeldung, die Ihnen mehr Aufschluss über Ihr Modell gibt und somit zu besseren Entscheidungen führt.

Evaluieren
Die Umgebung "Evaluieren" bietet die Registerkarte "Evaluieren", den Bereich "Evaluieren", zwei Karten und spezielle Inhalte.

Bei der Untersuchung des Modells mit Evaluieren kann es Situationen geben, in denen Sie ihre Modellparameter optimieren können. In der Umgebung können Sie die Transformationen im Bereich "Transformation" in Suitability Modeler ändern. Wenn Sie die Transformation oder die Gewichtungen in Ihrem Modell anpassen, werden die Änderungen unmittelbar auf der Registerkarte oder im Bereich Evaluieren sichtbar.

Weitere Informationen über die Anwendung der verschiedenen Statistiken finden Sie unter Beschränkungen im Evaluieren-Workflow und in der Eignungsmodellierung.

Weitere Informationen über die Verwendung von Evaluieren finden Sie unter Registerkarte "Evaluieren" in Suitability Modeler und Bereich "Evaluieren" in Suitability Modeler.