Unter Umständen möchten Sie einen Wertebereich in einen alternativen Wert und einen zweiten Bereich in einen anderen alternativen Wert reklassifizieren. Beispielsweise reichen in einem Eingabe-Landnutzungs-Raster eines Gebäude-Eignungsmodells für ein Haus die Werte für alle Wohngebiets- und menschlichen Aktivitäten von 0 bis 9, die Forstwirtschaftswerte reichen von 10 bis 19 und die Landwirtschaftswerte von 20 bis 29. Sie können den Landnutzungswerten 0 bis 9 (die menschlichen Aktivitäten) die Eignung 1, den Landnutzungswerten zwischen 20 und 30 (die Landwirtschaft) die Eignung 5 und den Landnutzungswerten zwischen 10 und 19 (die Forstwirtschaft) die Eignung 10 zuweisen. Es wäre überaus mühsam, wenn Sie jeden vorhandenen Landnutzungswert und anschließend die alternativen Werte explizit angeben müssten, da es sich um sehr viele Werte handelt.
Die Möglichkeit zur Reklassifizierung von Wertebereichen wird noch wichtiger, wenn kontinuierliche Daten reklassifiziert werden sollen. Beispiel: Bei der Reklassifizierung von Höhenwerten für das Modell eines Vogelbiotops möchten Sie Höhenwerte von 1.000 bis 1.500 Meter über dem Meeresspiegel mit 10, Höhenwerte von 750 bis 1.000 Meter mit 8 usw. reklassifizieren. Da die Höhe eine kontinuierliche Oberfläche ist, können Zellenwerte beispielsweise Werte wie 1005,34, 1324,50 743,89 und 312,45 enthalten. Es wäre schwierig und mit viel Zeitaufwand verbunden, wenn jeder Höhenwert auf dem Eingabe-Raster und sein entsprechender alternativer Wert explizit angegeben werden müssten. Und aller Wahrscheinlichkeit nach wäre das auch gar nicht erforderlich, da die meisten Analysen auf Höhenwerte angewendet werden, die in Bereichen gruppiert sind.
Beim Reklassifizieren gemäß Wertebereichen benötigen die Reklassifizierungswerkzeuge den unteren und den oberen Grenzwert der vorhandenen Werte auf dem Eingabe-Raster und den alternativen Wert, der dem Wertebereich zugewiesen werden soll. Alle Werte auf dem ursprünglichen Raster innerhalb des angegebenen Wertebereiches erhalten den diesem Bereich zugewiesenen alternativen Wert. Die Bereichsgrenzpunkte werden bei den verschiedenen Werkzeugen unterschiedlich behandelt. Wenn zwei Bereiche angegeben sind, z. B. 1–5 entspricht 100 und 5–10 entspricht 200, wird der Wert 5 in der Regel dem Wert 100 und der Wert 5,01 dem Wert 200 als Ausgabewert zugewiesen.
Im folgenden Beispiel wird für die ursprünglichen Werte im Basis-Raster gemäß Wertebereichen eine Reklassifizierung in neue reklassifizierte Werte vorgenommen:
Das Reklassifizieren von Wertebereichen erfolgt normalerweise, wenn die Eingabewerte kontinuierlich sind (z. B. Höhe oder Entfernung) oder wenn Gruppen kategorisierter Daten geändert werden (siehe vorstehendes Landnutzungsbeispiel).
Wertebereiche lassen sich mithilfe des Werkzeugs Reklassifizieren mühelos reklassifizieren. Das Werkzeugdialogfeld ermöglicht auch die Anwendung der Klassifizierungsmethoden "Manuell", "Gleiches Intervall", "Definiertes Intervall", "Quantil", "Natürliche Unterbrechungen (Jenks)" und "Standardabweichung" für die Klassifizierung der Originaldaten.